Smartphone-Test

realme GT Neo 2 im Test: Flaggschiff ohne High-End-Preis

realme will mit dem GT Neo 2 offen­sicht­lich groß raus­kommen. Das Modell verspricht sehr viel Premium zum Mittel­klasse-Preis. Ist das realme GT Neo 2 wirk­lich so gut, wie es scheint?
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Die 8er-Serie von realme ist als güns­tige Einstei­ger­klasse mit Features, die doch ein biss­chen mehr bieten sollen, ange­legt. Trotzdem gibt es hier Grenzen, schließ­lich sind Modelle wie das realme 8 5G schon für unter 200 Euro zu bekommen.

Ein Modell, das die Spanne zwischen Mittel- und Ober­klasse noch etwas mehr verrin­gern soll, ist das realme GT Neo 2. Die Ausstat­tung verspricht viel. Um zu über­prüfen, ob hier nicht nur mit heißer Luft geblasen wird, haben wir das Gerät ins Labor von teltarif.de geschickt und einem Test unter­zogen.

realme GT Neo 2: Gut ausschau­ende Mittel­klasse

Das Display des realme GT Neo 2 ist 6,6 Zoll groß Das Display des realme GT Neo 2 ist 6,6 Zoll groß
Bild: teltarif.de

realme GT Neo 2

Man sieht es immer seltener, realme macht es aber noch: das Display­loch für die Selfie­kamera in die Ecke verfrachten. Die meisten Hersteller von Android-Smart­phones wählen für die Selfie­kamera mitt­ler­weile die Display­mitte. Es ist eine Frage des Geschmacks . ob nun aber in der Ecke oder in der Mitte: Beide Lösungen legen ein weniger störendes Verhalten an den Tag als breite Ausspa­rungen gewisser anderer Hersteller.

Das realme GT Neo 2 ist sehr gut verar­beitet. Auch bei güns­tigeren Modellen ist das seit einiger Zeit Stan­dard. So richtig billig erschei­nende Smart­phones tauchen immer seltener auf. Die Blickwinkelstabilität des Displays Die Blickwinkelstabilität des Displays
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Das Gewicht von 200 Gramm geht in Ordnung. Dafür ist der Akku mit 5000 mAh auch groß ausge­fallen. Der Strom­spei­cher hat in unserem Test über zehn Stunden durch­gehalten, was ein guter Wert ist. Positiv anzu­merken ist auch, dass der Akku mit 65 W über USB-C wieder aufge­laden werden kann. Den Test führten wir mit hoher Bild­schirm­ak­tua­lisie­rungs­rate durch. Wer das Feature nicht benö­tigt, kann es entweder auf Stan­dard stellen oder dem System die Entschei­dung je nach Bedarf über­lassen.

Das Display vom Typ AMOLED ist 6,6 Zoll groß. Die maxi­male Auflö­sung von FHD+ (1080 mal 2400 Pixel) ist zeit­gemäß. Höhere Bild­wie­der­hol­raten werden bis zu 120 Hz unter­stützt. Die höhere Bild­wie­der­hol­rate macht letzt­lich, das, was sie auch tun soll: Bewe­gungen auf dem Display flüs­siger darstellen (Details zu höheren Bild­wie­der­hol­raten bei Smart­phone-Displays lesen Sie in einem Ratgeber).

Displays könnten prin­zipiell gar nicht hell genug sein. Was aber in Innen­räumen nicht so wichtig ist, kann bei starker Sonnen­ein­strah­lung vorteil­haft sein. Denn bei einem hellen Display lässt sich der Inhalt des Displays dann deut­lich besser ablesen als bei jenen, die einen nicht so hohen Cande­lawert haben. Die Lautstärketasten im Gehäuserahmen Die Lautstärketasten im Gehäuserahmen
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In unserem Test ermit­telten wir 565 cd/m². Der Wert ist zwar nicht vergleichbar mit denen einiger Ober­klasse-Modelle von Samsung und Apple, aber für die Smart­phone-(Preis-)Klasse, in der sich das realme GT Neo 2 einordnet, geht der Wert in Ordnung.

Schneller Snap­dragon an Bord

Löblich ist, dass realme nicht am Prozessor gespart hat. Der Snap­dragon 870 wurde zu Anfang des Jahres vorge­stellt und posi­tio­nierte sich als SoC für güns­tigere Flagg­schiffe, sprich zwischen dem Vorgänger Snap­dragon 865 und dem Snap­dragon 888.

Der Snap­dragon 870 ist ein leis­tungs­starkes Modell, wie die von uns ermit­telten Bench­marks (s. Daten­blatt) zeigen. Im SIM-Karten­slot ist Raum für zwei SIM-Karten, Platz für eine Spei­cher­erwei­terung via SD-Karte gibt es nicht. Das realme GT Neo 2 wird in zwei Versionen ange­boten. Reflektierende Gehäuserückseite Reflektierende Gehäuserückseite
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Man sollte sich vor dem Kauf über­legen, wie groß der Spei­cher für Fotos, Videos und Co. sein soll. Das realme GT Neo 2 mit 8 GB Arbeits­spei­cher und 128 GB interner Spei­cher­kapa­zität kostet nach UVP des Herstel­lers rund 450 Euro, die Vari­ante mit der Konfi­gura­tion 12 GB/256 GB kostet rund 550 Euro.

Zum Release gab es eine Early-Bird-Aktion, bei der es unter anderem das realme GT Neo 2 mit 128 GB zum Preis von 369 Euro zu kaufen gab. Die Aktion ist mitt­ler­weile vorbei, der Markt­preis für die 128-GB-Version liegt derzeit bei rund 389 Euro. Es ist durchaus denkbar, dass der Preis für das realme GT Neo 2 künftig wieder fallen wird.

Soft­ware und Updates

Das realme GT Neo 2 wird mit Android 11 ausge­lie­fert. Dabei handelt es sich auch weiterhin um aktu­elle Soft­ware. Android 12 steht zwar schon für einige Smart­phone-Modelle offi­ziell zur Verfü­gung, das mobile Betriebs­system wird aber erst nach und nach ausge­rollt.

Die zeit­lichen Unter­schiede zwischen den Verfüg­bar­keiten von Android 12 für verschie­dene Smart­phone-Modelle sind von den Herstel­lern abhängig. Zum einen muss der Hersteller X auch eine Aktua­lisie­rung für das Smart­phone-Modell Y vorsehen. Zum anderen sind die Benut­zer­ober­flä­chen unter­schied­lich, reines Android findet man selten (mehr lesen Sie in der Über­sicht: Diese Handys bekommen am längsten Updates). Apps auf einen Blick Apps auf einen Blick
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realme nennt seine eigene Benut­zer­ober­fläche realme UI (auf dem GT Neo 2 "V2.0") mit Android 11 im Kern und verspricht mindes­tens zwei Jahre Sicher­heits­updates und ein großes Android-Update. Android 12 sollte demnach für das realme GT Neo 2 also noch folgen.

Das Sicher­heits­update war zum Test­zeit­punkt auf den 5. Oktober 2021 datiert. Ein baldiges Update auf November/Dezember sollte daher für den Hersteller Pflicht sein.

5G-Speed-Test, Tele­fonie und Stereo­laut­spre­cher

Das realme GT Neo 2 unter­stützt stan­dard­mäßig den 5G-Mobil­funk. Wir haben einen Geschwin­dig­keits­test mit der Speed-Test-App von Ookla durch­geführt.

In Redak­tions­nähe in Berlin-Frie­denau war die Verbin­dung zum 5G-DSS-Netz der Deut­schen Telekom möglich. In einem Test­fall ermit­telte die App Über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten im Down­load von 296 MBit/s und 66,3 MBit/s im Upload. Bei einem anderen Test etwa 50 Meter weiter die Straße runter war der Wert im Down­load ähnlich hoch, die Über­tra­gungs­rate im Upload mit 86,7 MBit/s aber deut­lich höher. Slot mit Platz für zwei SIM-Karten Slot mit Platz für zwei SIM-Karten
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Voda­fone bot uns an beiden Stellen kein 5G-DSS. Im LTE-Netz (Advanced) lagen die Über­tra­gungs­raten im ersten Test bei 93,3 MBit/s im Down­load und 22 MBit/s im Upload. An der anderen Stelle, etwa 50 Meter weiter, lag die Down­load­geschwin­dig­keit bei 104 MBit/s und die Upload­geschwin­dig­keit bei 8,43 MBit/s.

An einer anderen Stelle, etwa 200 Meter weiter entfernt in der Rhein­straße, konnten wir auch einen Speed-Test im 5G-DSS-Netz von Voda­fone durch­führen. Hier lagen die Über­tra­gungs­raten bei 109 MBit/s im Down­load und 12,1 MBit/s im Upload. An der glei­chen Stelle war auch der Speed-Test im 5G-DSS-Netz der Telekom möglich. Im Down­load zeigte sich die Über­tra­gungs­geschwin­dig­keit mit 60,7 MBit/s geringer als bei Voda­fone, dafür war die Geschwin­dig­keit im Upload mit 28,6 MBit/s höher.

Die Tele­fonie­qua­litäten sind Stan­dard und damit unauf­fällig, VoLTE und WLAN Call werden unter­stützt. Das Stereo­laut­spre­cher-System liefert einen guten Klang, auch die Bass­leis­tung ist akzep­tabel, weshalb Musik­hören im Hinter­grund auch in Ordnung geht.

Auf der nächsten Seite beschäf­tigen wir uns mit den Kameras des realme GT Neo 2. Am Ende lesen Sie ein Fazit des Test­berichts.

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