Samsung Galaxy S23 FE im Test: Kommt gut, aber ungelegen
Das Samsung Galaxy S23 FE sorgt wie schon die Vorgänger für eine zwiespältige Meinung. Zum einen verspricht es, ein leistungsstarkes Smartphone zu sein, das in der Premium-Kategorie mitmischen will. Zum anderen fragt man sich, ob das zwingend notwendig ist. Lange war nicht klar, ob es überhaupt auf den Markt kommt. Dann kam es, am 15. Dezember 2023, rund einen Monat vor dem Unpacked Event, auf dem die Galaxy-S24-Serie vorgestellt werden soll. Ursprünglich sollte das Galaxy S23 FE erst im Frühjahr 2024 hierzulande erscheinen. Doch dann hätte es nach dem Galaxy-S24-Launch vermutlich noch weniger interessant gewirkt. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ergibt es da sicherlich Sinn, das vergangene Weihnachtsgeschäft noch mitgenommen zu haben.
Statt das Galaxy S23 FE nun verächtlich aus dem Augenwinkel zu betrachten, haben wir uns die Mühe gemacht und es ausführlich getestet. Denn wir erinnerten uns an den Vorgänger Galaxy S21 FE zurück (ein Modell namens "Galaxy S22 FE" wurde ausgelassen). Nach dem Test waren wir von dem (un)erwarteten Top-Modell äußerst überrascht. Nachfolgend lesen Sie, ob das Galaxy S23 FE die Macht hat, uns vom Hocker zu hauen. Alle Daten zum Smartphone finden Sie im passenden Datenblatt. An relevanten Stellen werden wir das Galaxy S23 FE mit dem Galaxy S23 vergleichen.
Der erste Eindruck
Das Galaxy S23 FE hat ein 6,4 Zoll großes Display
Bild: teltarif.de
Der erste Eindruck ist der, an dem man sich zurückerinnert, wenn man das Fazit schreibt.
Entpuppt sich das Smartphone am Ende als Reinfall oder - im besseren Fall - als Überflieger?
Optisch ist das Galaxy S23 FE unspektakulär; man sieht, dass es der Galaxy-S23-Familie angehört.
Von einem tollen, neuen Design-Charme, um sich von den anderen Modellen des Herstellers geschweige
denn von der Konkurrenz abzuheben, kann hier nicht die Rede sein. Die Smartphone-Designer konnten für das Galaxy S23 FE nun das Rad nicht komplett neu erfinden: Standard sind
ein möglichst rahmenloses Display, Punch Hole für die Frontkamera in die Mitte - und fertig. Wobei die Displayränder beim Galaxy S23 FE recht breit erscheinen,
nicht unbedingt viel breiter als beim Galaxy S23, aber das geht mitunter besser.
Viele Smartphones lassen sich nur noch anhand des rückseitigen Kamera-Designs voneinander unterscheiden.
Und da ist das Galaxy S23 FE klar ein Galaxy S23.
Das Galaxy S23 FE ist sehr gut verarbeitet
Bild: teltarif.de
Das gleiche Design, das gleiche Smartphone? Nein, denn es gibt zwischen dem Galaxy S23 und Galaxy S23 FE einige
bedeutende Unterschiede. Zunächst zum offensichtlichsten: Während das Display des Galaxy S23 eine
Diagonale von 6,1 Zoll hat, ist das 120-Hz-Panel des Galaxy S23 FE 6,4 Zoll groß.
Samsung bietet mit dem Galaxy S23 FE eine Größe an, die es im Galaxy-S23-Dreigestirn
aus dem Jahr 2023 nicht gibt. Nutzer bekommen somit eine weitere Größe zur Wahl gestellt.
Nun, was braucht man? Wir empfehlen Ihnen, Galaxy S23, Galaxy S23 FE und auch das Galaxy S23+ mit seinem 6,6 Zoll großen Display vor dem Kauf - wenn möglich - in die Hand zu nehmen. Vielleicht nutzen Sie ja aktuell
ein Handy mit 6,5-Zoll-Display, Ihnen ist dann das 6,1-Zoll-S23 zu klein, das 6,6-Zoll-S23+ etwas zu groß
und das 6,4-Zoll-S23-FE erscheint gerade richtig, was den Zweifel an der Berechtigung des Galaxy S23 FE
etwas reduzieren würde. Das Galaxy S23 FE ist aufgrund des größeren Formats und des damit einhergehenden größeren
Akkus mit 209 Gramm auch deutlich schwerer als das Galaxy S23 mit seinen komfortablen 168 Gramm.
Auch im Hinblick auf das Gewicht des mit 6,6 Zoll größeren Samsung Galaxy S23+ (195 Gramm) erscheint die Fan Edition
korpulent.
Insgesamt ist das Galaxy S23 FE top verarbeitet. Was anderes darf allerdings bei den heutzutage hohen Smartphone-Preisen
nicht zu erwarten sein.
Neueste Software an Bord: Android 14
Bild: teltarif.de
Der Preis
In "FE" steckt auch "Preis", denn ein Gedanke der Fan Edition ist es, Nutzern das Galaxy-S-Erlebnis erschwinglicher zu machen. Zur Erinnerung: Der Startpreis (UVP) für das Galaxy S23 liegt bei happigen 950 Euro (128 GB), der des Galaxy S23 FE mit ab rund 700 Euro deutlich darunter. Es geht jedoch nicht um die Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, sondern um den aktuellen Marktpreis. Und dieser kann bereits kurz nach dem Marktstart signifikant unter der UVP liegen.
Die derzeit besten Marktpreise (rund 645 Euro) für das Galaxy S23 mit 128 GB liegen unter der UVP der Fan Edition, die aber auch schon für rund 630 Euro zu bekommen ist. Beide Smartphones kosten aktuell also in etwa gleich viel.
Das Display
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Das Display des Samsung Galaxy S23 FE ist wie bereits erwähnt 6,4 Zoll groß und hat je nach Anwendung eine
flüssigere Wiederholrate von bis zu 120 Hz. Das ist mittlerweile der Standard bei Smartphones, der auch schon in der Mittelklasse
weit verbreitet ist - außer beim teuren iPhone 15.
Dynamic AMOLED ist beim Galaxy S23 FE Standard, wie auch die Auflösung mit 1080 mal 2340 Pixel (FHD+), die Punktdichte (ppi) ist ähnlich zu der des Galaxy-S23-Displays. Die Anzeigen sind bis auf den Größenunterschied mehr oder weniger gleich. In der Regel ist das Display des Galaxy S23 FE auch beim Ablesen in Umgebungen mit stärkerer Lichteinstrahlung außerhalb von Räumen hell genug.
Die Performance
Im Samsung Galaxy S23 steckt der sehr leistungsstarke Snapdragon 8 Gen 2 sogar in einer Art Signature-Edition
speziell für die 2023er-Galaxys der S-Serie mit höherer Taktrate. Bei der aktuellen Fan Edition sieht es
so aus, als hätte Samsung den SoC aus der Mottenkiste geholt. Denn im S23 FE ist der Exynos 2200 verbaut.
Eine CPU mit dieser Bezeichnung gab es schon im Jahr 2022 beim Galaxy S22.
Sicherlich handelt es sich auch dabei um eine starke Recheneinheit. Große Performance-Unterschiede wird man höchstes
abseits der Alltagsanwendungen aus Telefonie, Messaging, Surfen und Social-Media suchen müssen, beispielsweise
beim Mobile Gaming.
Das Samsung Galaxy S23 FE aus verschiedenen Blickwinkeln
Bild: teltarif.de
Es lässt sich aber nicht verschleiern, dass der Exynos 2200 mittlerweile gut zwei Jahre auf dem Buckel hat.
Mag das noch nicht groß auffallen, stellt sich aber jetzt schon die Frage, wie der Prozessor mit
künftigen Software-Updates zurechtkommt. Schließlich soll auch das Galaxy S23 FE bis zu fünf Jahre
mit Software-Aktualisierungen versorgt werden.
Die Ergebnisse von uns durchgeführten Benchmarks wie AnTuTu und Geekbench zeigen, dass das Galaxy S23 FE dem Galaxy S23 auf dem Papier zwar größtenteils nicht das Wasser reichen kann, die Werte sind insgesamt aber dennoch deutlich höher als die, die vor rund zwei Jahren beim Test des Galaxy S22 ermitteltet wurden.
Der Akku
Samsung hat beim Galaxy S23 FE einen Akku mit 4500 mAh verbaut. Im von uns durchgeführten Test konnte die Laufzeit mit rund 7,5 Stunden nicht gerade brillieren. Das Galaxy S23 zeigte ein deutlich besseres Energie-Management mit entsprechender längerer Akkulaufzeit (rund 10 Stunden). Die Laufzeit der diesjährigen Fan Edition deckt sich aber mit der des Galaxy S22.
Schnelles Laden ist nicht Samsungs Steckenpferd, entsprechend überschaubar sind die unterstützten Watt-Zahlen: Bis zu 25W kabelgebunden und bis zu 15W kabellos sind möglich. Ein Netzteil liegt dem Lieferumfang nicht bei. Nutzer müssen also entweder ein vorhandenes weiter nutzen oder ein mit 25W kompatibles neu kaufen.
Telefonie und Lautsprecher
Der SIM-Karten-Slot im oberen Gehäuserahmen
Bild: teltarif.de
Die Telefonie-Qualitäten des Samsung Galaxy S23 FE sind wie zu erwarten sehr gut,
VoLTE und Wi-Fi-Calling werden standardmäßig unterstützt. Den Lautsprechern attestieren
wir nach einem kurzen Test einen sehr klaren Klang. Durch das große Gehäuse des Galaxy S23 FE
ist dieser auch nicht zu dünn.
Zu den weiteren Konnektivitätsmerkmalen des Galaxy S23 FE zählen unter anderem: 5G-Mobilfunk, eSIM, NFC, WLAN 802.11 a/b/g/n/ac/ax (2,4 GHz + 5 GHz + 6 GHz), Bluetooth 5.3 und USB-C in der Version USB 3.2 Gen. 1.