Vergleich

Codename iPhone-Killer

Etablierte Handy-Hersteller basteln eifrig an Konkurrenz-Modellen
Von Björn Brodersen

Die weiteren Ausstattungsmerkmale werden auch bei eingefleischten Apple-Fans keine Begeisterungsstürme entfachen, denn diese weisen auch etliche andere Mobiltelefone auf: eine 2-Megapixel-Kamera mit einer abspeckten Variante von iPhoto als Fotoverwaltungssoftware, einen Safari-Webbrowser, einen E-Mail-Client (POP3, IMAP, mit Quasi-Push-E-Mail-Unterstützung) eine WLAN-Schnittstelle für den Verbindungsaufbau zum Internet, EDGE-Unterstützung für die Datenübertragung über das Mobilfunknetz, Bluetooth und USB 2.0 für die Anbindung an andere Endgeräte sowie Internet- und diverse Organizerfunktionen. Der interne Speicher ist mit 4 GB bzw. 8 GB - je nach Ausführung - großzügig bemessen, allerdings auch nicht per wechselbarer Speicherkarte erweiterbar.

Was fehlt, sind zum Beispiel UMTS- oder gar HSDPA-Unterstützung für schnellere Datenübertragungen über das Mobilfunknetz, eine echte Tastatur für das leichtere Eingeben von längeren Texten sowie eine Synchronisationsmöglichkeit mit Outlook-Daten für Windows-Nutzer. SMS mit dem iPhone

Das iPhone, das zum Telefonieren in GSM-Netzen um 850, 900, 1 800 und 1 900 MHz eingesetzt werden kann, soll eine Sprechzeit von bis zu fünf Stunden bieten, das Abspielen von Audio-Dateien soll bis zu 16 Stunden lang mit einer Akku-Ladung möglich sein. Der Akku kann allerdings nicht ausgewechselt werden, im Fall eines Schadens muss gleich das ganze Gerät zur Reparatur geschickt werden.

Das Apple-Handy setzt mindestens eines der Betriebssysteme Mac OS X v10.4.8 oder Windows 2000 (Service Pack 4) sowie iTunes 7 voraus, ebenso einen Internetzugang, bestenfalls eine Breitband-Verbindung. In den USA wird das 4-GB-Modell in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag 499 US-Dollar (385 Euro) kosten, das 8-GB-Modell 599 US-Dollar (445 Euro).

Konkurrenz will vom Hype um das iPhone profitieren

Die Konkurrenz verfolgt das Geschehen derweil äußerlich gelassen und verweist auf eigene Geräte, die dem iPhone in nichts nachstehen sollen und teilweise schon erhältlich sind: Sony Ericsson beispielsweise sieht seine Walkman-Handys durch die UMTS-Unterstützung als im Vorteil an. Der finnische Hersteller Nokia, der mit seiner N-Serie bereits echte Multimedia-Profis im Sortiment hat, hofft, selbst vom Hype um die neue Konkurrenz profitieren zu können und will zu einem späteren Zeitpunkt mit geeigneten Modellen reagieren. Motorola hat vor kurzem das Z8, das umfangreiche Videofunktionalitäten mitbringt, als so genanntes "Media-Monster" vorgestellt.

Motorolas Z8: das "Media-Monster"

Das Motorola Z8

Motorola Z8

Auffällige Eigenschaft des Multimedia-Handys im Slider-Format ist der leichte Knick im Gehäuse, durch das sich das aufgeschobene Handy beim Telefonieren ein bisschen um die Wange des Nutzers legt. Für den Multimedia-Einsatz stehen wie beim iPhone eine 2-Megapixel-Kamera mit Videofunktion, dazu ein 240 mal 320 Pixel auflösendes Display mit 16 Millionen Farben, eine zweite VGA-Kamera für Videotelefonie, ein Media-Player und ein 90 MB großer interner Speicher zur Verfügung, der per microSD-Karte um bis zu 4 GB erweitert werden kann. Für die mobile Datenübertragung kann der Nutzer auf UMTS- bzw. HSDPA-Unterstützung zurückgreifen.

Das 109 mal 50 mal 15 Millimeter und 112 Gramm schwere Z8 soll eine Standby-Zeit von bis zu 16 Tagen oder eine Sprechzeit von bis zu fünf Stunden bieten. Die maximale Musikabspielzeit gibt Motorola mit zwölf Stunden an, bei Videoclips verkürzt sich die Dauer auf fünf Stunden. Für diejenigen Nutzer, die die Musik über ein Bluetooth-Headset hören wollen, hat Motorola das Stereo-Profil A2DP in das Z8 integriert.

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