Vergleich

Codename iPhone-Killer

Etablierte Handy-Hersteller basteln eifrig an Konkurrenz-Modellen
Von Björn Brodersen

Glaubt man den Worten von Apple-Chef Steve Jobs, dann beginnt Ende dieses Monat eine neue Zeitrechnung. Das erste Mobiltelefon des amerikanischen Unternehmens stelle eine Revolution hinsichtlich der Benutzeroberfläche dar und soll nicht weniger als "eine neue Ära" einläuten, sagte der CEO im Januar in San Francisco bei der offiziellen Vorstellung des Geräts: "Das iPhone ist ein wegweisendes und magisches Produkt, das jedem anderen Mobiltelefon um buchstäblich fünf Jahre voraus ist." Offenbar müssen sich die etablierten Handy-Hersteller warm anziehen, wenn Apple seinen Worten Taten folgen lässt.

Datenblätter

Das Apfel-Handy soll ab dem 29. Juni in den USA erhältlich sein, der Verkaufsstart in Europa soll dagegen erst zum Jahresende hin erfolgen. In Europa ringen noch die beiden Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile und Vodafone um die exklusiven Verkaufsrechte. Während das iPhone jedoch schon jetzt in aller Munde ist, gibt es auch Stimmen, die an einem durchschlagenden Erfolg des iPod-Handys zweifeln. Die Konkurrenz zumindest gibt sich äußerlich gelassen und bastelt derweil an eigenen Geräten, die das iPhone gar nicht zum Zug kommen lassen sollen - die ersten "iPhone-Killer" sind bereits auf dem Markt. Wir haben einige Geräte, die dem iPhone die Stirn bieten sollen, mit Apples Neuheit verglichen: Wer hat wirklich die Nase vorn?

Was macht das iPhone aus?

Das Apple iPhone Was macht eigentlich das iPhone wirklich aus? Es sind weniger die grundlegenden Funktionen des Handys, die es von anderen Mobiltelefonen abgrenzen, sondern vor allem sein Aussehen, sein Bedienkonzept und das Image des Herstellers, der auf eine eingeschworene Fangemeinde zählen kann. So verfügt das 115 mal 61 mal 11,6 Millimeter große und 135 Gramm schwere iPhone über keine echten Tasten und wird allein über den 320 mal 480 Pixel auflösenden berührungsempfindlichen Bildschirm mit einer 3,5-Zoll-Diagonale und einprägsamen Symbolen gesteuert. Anrufe lassen sich durch das einfache Berühren eines auf dem Display angezeigten Namens oder einer Rufnummer starten, auch aus Webseiten heraus.

Dank eines speziellen Bewegungssensors erkennt das Display automatisch, in welcher Position der Nutzer das iPhone hält, und passt die Bildschirm-Darstellung entsprechend an. So lassen sich beispielsweise Internetseiten im Querformat ohne seitliches Scrollen lesen. Führt der Nutzer das Handy zum Ohr, schaltet sich zudem von selbst eine Bildschirmsperre ein. Ein Umgebungslichtsensor passt dagegen die Helligkeit des Displays automatisch an die gegebenen Lichtverhältnisse an, um die Darstellung zu verbessern und Energie zu sparen.

Ein iPod mit Telefonfunktionen

Telefonanrufe mit dem iPhone Auch die Musikfunktionen spielen eine wichtige Rolle, denn im Grunde genommen handelt es sich bei dem iPhone um nichts anderes als einen iPod-Musikspieler mit Telefon- und Messaging-Funktionen. Musikliebhaber können durch Fingerbewegungen durch Song-, Künstler- und Abspiellisten scrollen. Kippt man das iPhone in das Querformat, wechselt die Darstellung auf dem Bildschirm automatisch in die so genannte Cover-Flow-Ansicht, in der sich die vorhandene Musiksammlung durchblättern lässt. Über so genannte Touch-Controls lassen sich die Wiedergabe/Pause, Kapitel vorwärts bzw. rückwärts und die Lautstärke steuern.

Mit dem iPhone lassen sich die selben Inhalte abspielen wie mit einem iPod: Musik, Hörbücher, Audio- und Video-Podcasts, Musikvideos, TV-Serien und Spielfilme. Das iPhone gleicht den Inhalt der iTunes-Bibliothek auf dem PC oder Mac ab, Angebote aus anderen Online-Musikangeboten können jedoch nicht auf dem Handy abgespielt werden. Der Nutzer kann zwar neben im iTunes-Store gekauften Titeln auch eigene Musikstücke - beispielsweise von CDs auf das Handy spielen - allerdings nur über den Weg der Musikverwaltungssoftware iTunes. Musik-Downloads über das Handynetz sind mit dem iPhone nicht möglich.

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