Vergleich

Codename iPhone-Killer

Etablierte Handy-Hersteller basteln eifrig an Konkurrenz-Modellen
Von Björn Brodersen

Sony Ericssons Antwort auf das iPhone heißt P1i und wurde Anfang Mai als "Beginn einer neuer Smartphone-Generation" vorgestellt. Im Gegensatz zum iPhone hat der Nutzer bei diesem Gerät die Möglichkeit, neue Applikationen auf dem Handy zu installieren - für manchen Handy-Besitzer ein wichtiges Kaufargument.

Das 17 Millimeter dünne Gerät im klassischen Barrenformat von Sony Ericsson vereint Multimedia-Funktionen - wie eine 3,2-Megapixel-Kamera mit Autofokus-Funktion und LED-Blitz, einen Musik- und Videoplayer und ein UKW-Radio mit RDS - und Business-Anwendungen für das Arbeiten an Office-Dokumenten unterwegs. Für den mobilen Internetzugriff stehen UMTS sowie eine WLAN-Schnittstelle (IEEE 802.11b) bereit, auch Internet-Telefonie (VoIP) ist mit dem Gerät möglich. Dank Kompatibilität mit den gängigen Push-E-Mail-Lösungen wie von Microsoft und Blackberry lassen sich auch E-Mails automatisch empfangen und dann bearbeiten sowie Kontakte und Kalenderdaten von unterwegs abgleichen.

Sony Ericsson P1i

Das 240 mal 320 Pixel große transflektive Display des P1i mit 262 144 Farben soll ein Arbeiten auch bei direkter Sonneneinstrahlung ermöglichen. Sony Ericsson hat nach eigenen Angaben vor allem auf die Reaktionsgeschwindigkeit und den Kontrast des Displays geachtet, der Webbrowser Opera stellt wie der Safari von Apple die Seiten im Querformat dar. Die Kamera des Triband-Geräts erlaubt es, Visitenkarten in Nahaufnahme zu fotografieren und die Kontaktdaten mit dem Kartenscanner automatisch per Texterkennung direkt ins Telefonbuch zu übertragen. Das Sony Ericsson P1i

Das neue Smartphone kommt voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres in den Handel, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 599 Euro ohne Mobilfunkvertrag. Im Lieferumfang ist auch ein 512 MB großer Memory Stick Micro enthalten. Die Sprechzeit des P1i ist mit bis zu zehn Stunden doppelt so lang wie die des iPhones, die Standby-Zeit gibt Sony Ericsson mit 440 Stunden an. Für Musikliebhaber, die auf Business-Anwendungen verzichten können, stehen bei Sony Ericsson zudem die bekannten Walkman-Handys zur Auswahl.

Doppelseitig: die Ultras von Samsung

Bereits erhältlich ist das zuerst auf der 3GSM-Messe in Barcelona vorgestellte Musikhandy SGH-F300 alias Ultra Music von Samsung, Internethändler bieten es für etwas mehr als 300 Euro an. Der 104 mal 44 mal 9,4 Millimeter große Musikspezialist verfügt über eine 2-Megapixel-Kamera, einen Musikplayer mit 3D-Sound, ein UKW-Radio und einen microSD-Steckplatz. Eine wechselbare Speicherkarte mit einem Fassungsvermögen von 1 GB ist im Lieferumfang enthalten. Das Samsung Ultra Music

Samsung SGH-F300

Das Besondere dieses Geräts: Die Bedienoberfläche für den Musikspieler findet der Besitzer auf dessen Rückseite vor, das heißt ein 176 mal 220 Pixel auflösendes Display mit 262 144 Farben sowie einen Navikey mit vier umliegenden Steuersensoren für die Steuerung der Musik- und Kamerafunktionen. Steuern kann der Besitzer die Multimedia-Funktionen durch Berühren des Sensorpunktes, durch das Menü surfen per so genannten Sweep Touch UI: Dabei streicht er in eine Richtung über den Sensor und bewegt beispielsweise so den Lautstärkeregler. Bei eingehenden Anrufen erscheint ein entsprechender Hinweis auf dem Multimedia-Display, der Film oder die Musik wird bei Annehmen des Anrufs sofort gestoppt. Über die seitlich angebrachte Shift-Taste kann der Nutzer des Dual-Face-Handys auch zwischen beiden Displays bzw. Seiten wechseln. Auf der Telefonseite werden die Informationen nur auf einem kleineren Bildschirm angezeigt, eingehende Mitteilungen scrollen dabei automatisch nach unten.

Die Nutzung der MP3-Player-Funktion ist dank eines Offline-Modus auch im Flugzeug möglich. Damit das Ultra Music auf Reisen genug Ausdauer hat, hat Samsung neben dem integriertem 620-mAh-Akku eine weitere Energiequelle mit 950 mAh in das mitgelieferte Lederetui eingearbeitet. Dieses Etui schützt nicht nur das Handy, sondern verlängert auch die Gesprächszeit auf bis zu fünf Stunden bzw. die Standy-Zeit auf bis zu 330 Stunden. Wer mehr Wert auf Videos als auf Musik legt, sollte sich Samsungs SGH-F500 bzw. Ultra Video ansehen. Dieses Gerät birgt eine weitere technische Neuheit: Erstmals unterstützt Samsung bei einem seiner Mobiltelefone die Video-Codecs DivX und WMV.

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