verschärft

Bsirske droht der Telekom mit Ausweitung des Streiks

ver.di-Chef fordert Einschreiten des Bundes
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verschärft nach wochenlangem Streik bei der Telekom die Gangart. Der Vorsitzende Frank Bsirske drohte in der Bild-Zeitung laut Vorabbericht mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs. Seine Organisation werde so lange weiterstreiken, bis ein vernünftiges Angebot auf dem Tisch liege.

Das Unternehmen plant, bundesweit rund 50 000 Mitarbeiter in externen Dienstleistungsgesellschaften zu beschäftigen, wo sie länger arbeiten und weniger Geld erhalten sollen. Bsirske sagte: "Neun Prozent weniger Geld für vier Stunden Mehrarbeit und weitere Zumutungen sind nicht akzeptabel. Falls erforderlich, werden wir den Streik in der neuen T-Service-Sparte fortsetzen - und zwar weit in die zweite Jahreshälfte hinein."

Der ver.di-Chef forderte ein Einschreiten des Bundes als größtem Aktionär der Telekom. "Der Bund drückt sich vor der Verantwortung. Er hat eine soziale Verpflichtung gegenüber den Telekom-Beschäftigten, die er endlich erfüllen muss", sagte Bsirske. Bislang vermissten die Beschäftigten aufrichtige Unterstützung. "Stattdessen schweigen die Politiker betreten", kritisierte er.

Bsirske sagte, der Streik treffe die Kunden spürbar. "Es kommt zu längeren Wartezeiten bei Störungen und Leitungsumschaltungen", sagte er. Das bestätigte gestern auch der Branchenverband VATM. Der Arbeitskampf richte sich allerdings gegen die Maßnahmen der Telekom-Führung. "Wenn das Management seine Energien statt in Gehaltskürzungen und Umorganisation besser in echten Kundenservice gesteckt hätte, wäre die Telekom heute eine Erfolgsstory", sagte Bsirske.

Der Arbeitnehmervertreter warf dem Konzern vor, Streikende unter Druck zu setzen. "Die Maßnahmen reichen von Streikbrecherprämien über angedrohte juristische Konsequenzen bis zu fingierten Notdiensteinsätzen und Abmahnungen", sagte Bsirske.

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