Obermann will Telekom-Führungsriege aufräumen (aktualisiert)
Der neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, will offenbar in der Führungsriege des Konzerns aufräumen. Bis auf den Chef der Geschäftskundensparte, Lothar Pauly, sollen voraussichtlich alle Vorstände gehen, berichtete die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Obermann wolle zudem das Amt eines geschäftsführenden Vorstands, eines so genannten Chief Operating Officers, neu schaffen. Er solle sich um das operative Geschäft des gesamten Konzerns kümmern.
Dem Blatt zufolge rechnen sowohl der Bund als Hauptaktionär als auch der an der Telekom beteiligte US-Finanzinvestor Blackstone damit, dass Obermann die Konzernspitze umfassend umbaut. So werde sich die Telekom aller Voraussicht nach von Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick trennen. Eick sei beim Rennen um den Chefposten beim größten europäischen Telekommunikationsunternehmen bereits zweimal leer ausgegangen. Allerdings könne es auch sein, dass sich Eick selbst nach neuen Aufgaben umschaue. Der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel würde es jedoch begrüßen, wenn der Manager auf diesem Posten bliebe, berichtet Dow Jones Newswires [Link entfernt] .
Neben Personalvorstand Heinz Klinkhammer, der nach Angaben der Süddeutschen Zeitung auf eigenem Wunsch aus dem Konzern ausscheidet, solle auch der Chef der Festnetzsparte Walter Raizner die Telekom verlassen. Der ehemalige IBM-Manager habe es nicht geschafft, die massive Abwanderung von Festnetzkunden zu verhindern, heißt es. Zudem werde ihm vom Aufsichtsrat unter anderem vorgeworfen, die Technik für das neue Internet-Fernsehen den Kunden nicht rechtzeitig bereitgestellt zu haben.Die Telekom wollte die Personaldiskussionen nicht kommentieren. Am 5. Dezember tagt der Aufsichtsrat und wird sich mit den Personalien befassen.
Zwei Kandidaten für den T-Mobile-Chefposten
Für den vakanten Posten des Mobilfunkchefs der Deutschen Telekom sind nach Angaben aus informierten Kreisen zwei Kandidaten im Gespräch. Als Favoriten für diese Position im Konzernvorstand seien die Manager Timotheus Höttges und Robert Dotson genannt worden, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires [Link entfernt] . Der Posten ist durch die Berufung des bisherigen Amtsinhabers René Obermann zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Telekom frei geworden.
Der 44 Jahre alte Höttges verantwortet derzeit im Bereichsvorstand der T-Mobile International das Ressort "Sales and Service Operations". In dieser Position ist er für den Kundenservice in Deutschland und den anderen europäischen Töchtern der Gruppe zuständig. Er gilt als einer der engsten Vertrauten von Obermann. Zwischen 2002 und 2004 hatte er das Deutschlandgeschäft von T-Mobile geleitet. Der 46-jährige Amerikaner Dotson steht an der Spitze der Mobilfunkaktivitäten in den USA. Diese Division ist der Wachstumsmotor des gesamten Konzerns.