DSL-Alternative

Breitband via Satellit als flächendeckende DSL-Alternative

Dank Flatrates und neuer Technologien bleiben Kosten überschaubar
Von Ralf Trautmann

Seit mehreren Jahren ist das Problem der nicht mit DSL versorgten Gebiete ein Dauerthema, und genauso lange wird über Alternativen berichtet, mittels derer trotzdem ein Breitband-Zugang realisiert werden kann. Vor kurzem haben wir bereits einige Möglichkeiten vorgestellt: So ist schnelles Internet zum Beispiel über Kabelanschluss, Funknetz oder Mobilfunk möglich. Das Problem all dieser Lösungen ist allerdings ebenfalls die eingeschränkte Verfügbarkeit: So können WLAN-Zugänge sowie UMTS beziehungsweise HSDPA in der Regel nur in größeren Städten genutzt werden, der Kabelanschluss ist ebenfalls nicht flächendeckend verfügbar. Ist der Rückgriff auf diese Technologien nicht möglich, bietet sich als letzte Lösung Breitband per Satellit, denn im Gegensatz zu allen anderen Varianten hat diese einen entscheidenden Vorteil: Sie kann potenziell überall genutzt werden. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass eine "Schüssel" auf den jeweiligen Satelliten ausgerichtet werden kann, die Übertragung also nicht durch Hauswände, Bäume oder ähnliches behindert wird. Auch ist zu beachten, dass nicht bei allen Mietwohungen das Anbringen einer Satellitenanlage gestattet ist. Quelle: www.ses-astra.com

Wie wird Breitband per Satellit technisch umgesetzt?

Auch wenn diese Breitband-Lösungen von ihren Anbietern gerne als "DSL via Satellit" bezeichnet werden, hat die angewandte Technologie mit einem DSL-Anschluss technisch keine Gemeinsamkeiten. Der Begriff muss in diesem Zusammenhang lediglich als Synonym für hohe Übertragungsraten herhalten. Insofern wird in diesem Artikel die korrekte Bezeichnung Breitband verwendet.

Die Angebote werden dabei je nach Provider über unterschiedliche Satelliten abgewickelt: So nutzen einige Unternehmen ASTRA oder Eutelsat, die durch die Übertragung deutscher Fernsehprogramme bekannt sind. Andere wiederum senden die Daten zum Beispiel über den französischen Satelliten Telecom. Die Übermittlung zum PC ist dabei ohne großen technischen Aufwand umzusetzen: Als Hardware wird die für den Empfang obligatorische "Schüssel" mit digitalem LNB benötigt, zusätzlich ist lediglich ein DVB-S-Receiver erforderlich.

Das Problem des "Rückkanals"

Problematisch ist dagegen die Datenübertragung vom PC zurück ins Internet, um überhaupt erst Daten anfordern zu können: Während bei DSL wie auch klassischer Modem-Übertragung Upload und Download über eine einzige Leitung abgewickelt werden, ist die Realisierung eines Rückkanals bei Internet per Satellit komplizierter. Zwar sind auch diese in der Lage, Daten des Endnutzers zu empfangen, die dazu benötigte technische Ausstattung ist für den Kunden jedoch sehr kostspielig, da "herkömmliche" Satellitenschüsseln in der Regel keine Daten senden können.

Die meisten Anbieter umgehen dieses Problem, indem sie den Rückkanal auf anderen Wegen realisieren. Gängigste Variante ist hierbei eine Lösung per Analog- oder ISDN-Modem über den klassischen Telefonanschluss, wobei die Unternehmen in der Regel eine eigene Einwahlnummer bereitstellen.

Abweichend von der Einwahl über das Unternehmen, das den Download abwickelt, kann für den Upload meistens auch ein beliebiger anderer Internet-Provider gewählt werden, über den der Zugang dann bedeutend günstiger sein kann. Dafür bedarf es einer bestimmten Konfiguration, die über ein so genanntes Virtual Private Network (VPN) realisiert wird.

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