Japan: NTT Docomo will UMTS-Marktführer werden

Der japanische Marktführer NTT Docomo will auch bei UMTS zur Nummer 1 in Japan aufsteigen. Wie das Handelsblatt heute berichtet, plant der Mobilfunkanbieter in diesem Jahr über 20 Millionen UMTS-Geräte zu verkaufen. Bisher verzeichnet NTT Docomo gut 10 Millionen UMTS-Nutzer. Konkurrent KDDI dagegen konnte schon 17,4 Millionen Kunden für seine schnellen Datendienste gewinnen. Allerdings benutzt KDDI einen anderen Standard als NTT Docomo. Mit dieser "UMTS-Light"-Variante konnte KDDI zu deutlich geringeren Einstiegspreisen starten und dem japanischen Marktführer innerhalb kürzester Zeit den Rang ablaufen.

NTT Docomo, mit insgesamt 49 Millionen Kunden und einem Marktanteil von 55 Prozent die Nummer 1 in Japan, hatte dagegen seit dem Start seines FOMA-Netzes im Herbst 2001 mit technischen Problemen und mangelnder Akzeptanz zu kämpfen. Mittlerweile hat der Marktführer aber attraktive Geräte und Dienste im Angebot, so dass Branchenexperten dem Konzern durchaus zutrauen, mit seinem größten Konkurrenten zumindest gleichzuziehen. Erkauft wird der Erfolg allerdings mit hohen Investitionen in die Neukundengewinnung, denn NTT docomo lockt die Kunden mit hohen Rabatten und günstigen Geräten in sein UMTS-Netz. Der Gewinn litt schon in den vergangenen Quartalen darunter.

Der Kampf um die Kunden wird derzeit noch von einem weiteren Faktor verschärft: ab dem nächsten Jahr wird in Japan die Rufnummernmitnahme möglich sein. Bis dahin wollen die Mobilfunkanbieter möglichst viele Kunden ins eigene Netz locken.

Aber auch hierzulande wird ein starkes Wachstum im UMTS-Bereich erwartet. Der Branchenverband Bitkom erwartet die Verzehnfachung der UMTS-Kunden bis Ende dieses Jahres. Ende 2004 gab es in Deutschland rund 250 000 UMTS-Kunden - Ende 2005 sollen es folglich 2,5 Millionen sein. Weltweit nutzen etwa 40 Millionen Mobilfunkkunden UMTS - mehr als die Hälfte davon in Japan.