Start frei

Start des ersten UMTS-Netzes in Japan am 1. Oktober

Anfangs drei Handy-Modelle - auch Tarife bekannt gegeben
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Am kommenden Montag, 1. Oktober, startet der japanische Mobilfunkanbieter NTT Docomo als weltweit erster Anbieter mit UMTS. Der Service wird dabei unter dem Namen "FOMA" angeboten. Zunächst deckt NTT Docomo einen 30 Kilometer großen Bereich rund um die japanische Hauptstadt Tokyo ab. Der Ausbau auf weitere Wirtschaftszentren in Japan ist noch bis zum Jahresende 2001 vorgesehen. Bereits Ende Mai wollte NTT Docomo mit der Auslieferung von UMTS-Telefonen beginnen. Auf Grund unzureichender Stabilität der Mobilfunknetze sowie Problemen bei der Gesprächsvermittlung wurde der Marktstart dann aber auf Oktober verschoben.
     Zunächst will NTT Docomo mit drei FOMA Handy-Modellen auf den Markt gehen. Davon ermöglicht ein Modell zudem einen Internetzugang nach "i-mode"-Standard, so dass hier statt der 160 Zeichen langen Textnachrichten in den europäischen GSM-Netzen bereits E-Mails mit 10.000 Zeichen und Bild- und Musikanhängen möglich sind. Ein weiteres Modell verfügt über eine eingebaute Kamera, die bei nur 150 Gramm Gesamtgewicht nach Herstellerangaben ruckelfreie Videotelefonie mit 64 kBit/s Übertragungsgeschwindigkeit ermöglicht. Das dritte Modell besitzt einen Anschluss für Datenkarten. Die Kosten für die einzelnen Modelle werden zwischen 500 und 1 000 Mark liegen. Alle Handys unterstützen dabei Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 384 kBit/s im Downstream und 64 kBit/s im Upstream, sowie die gleichzeitige Sprach- und Datenkommunikation. Die derzeitigen Angebote von NTT Docomo unterstützen dabei allerdings zunächst nur Geschwindigkeiten von bis zu 64 kBit/s.

Die Preise für die FOMA-Services beginnen dabei bei einer monatlichen Grundgebühr von umgerechnet 70 Mark, in der bereits 12 Mark Gesprächsguthaben enthalten sind. Dafür liegen die Minutenpreise im Vergleich zu Deutschland niedriger: Ein Anruf zur Hauptzeit kostet so zwischen 28 und 40 Pfennig. Verbindungen im 64 kBit/s-Kommunikationsmodus, die etwa für Videotelefonie oder Datenanwendungen benötigt werden, sind für umgerechnet 50 bis 70 Pfennig pro Minute zu haben. Die nutzungsabhängigen Kosten lassen sich durch eine höhere Grundgebühr (bis zu umgerechnet 280 Mark bei 210 Mark Gesprächsguthaben) noch weiter drücken. Die Nutzung von i-Mode-Diensten kostet zudem eine Grundgebühr von 1,80 Mark. Während der Einführungsphase bis März 2002 sind die bereits genannten monatlichen Gesprächsguthaben jeweils 18 Mark höher.

Fazit: Die angebotenen Dienst entsprechen in Ihrer Grundstruktur den Time&More-Verträgen, die in Deutschland durch E-Plus populär wurden. Auf den ersten Blick erscheinen die Preise recht teuer, auf der anderen Seite kostet der Abruf einer 2 kByte großen Mail über das herkömmliche Handynetz bisher bereits ca. 20 Pfennig. Die weitere Preisentwicklung in Japan lässt sich noch nicht absehen. So ist insbesondere offen, ob und wenn ja, welche Zusatzgebühren für bestimmte Dienste zu bezahlen sind. Auch lässt sich derzeit noch nicht abschätzen, ob die Gebühren in Japan auch für die UMTS-Netze in Europa als Vorbild dienen.