Forschung

NTT Docomo stellt neuen Brennstoffzellen-Prototyp vor

Brennstoffzelle soll in zirka zwei Jahren serienreif sein
Von Yvonne Göpfert

Der japanische Telekommunikationsanbieter NTT Docomo und Fujitsu Laboratories Ltd haben ihre Brennstoffzellen-Akkus für Handys der Dritten Generation (3G) weiterentwickelt. Die neue Version, die mit hoch konzentriertem Methanol arbeitet, soll die beachtliche Leistung von rund acht Stunden Sprechzeit liefern.

Bereits im Herbst 2004 präsentierten die beiden Unternehmen eine gemeinsam entwickelte Brennstoffzelle für Docomo-Handys. Das damalige Exemplar arbeitete mit einer auf 30 Prozent verdünnten Methanol-Lösung, in der nun vorgestellten Zelle liegt der Methanolanteil bei 99 Prozent. Damit kann aus derselben Menge "Treibstoff" die dreifache Menge an elektrischer Energie erzeugt werden.

Die neue Brennstoffzelle wurde in einem externen Ladegerät für ein Docomo-Handy vorgestellt. Dabei konnte das Gerät, das eine Spannung von 5,4 Volt erzeugt, mit dem Methanol-Vorrat von 18 cm³ eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 700 mAh dreimal aufladen. Mit dieser Leistung scheint die Zelle besser als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus geeignet, um stundenlange Videotelefonie oder Daten-Transfers per Mobiltelefon zu ermöglichen. Bis März 2006 soll die Forschung für dieses Projekt abgeschlossen sein. Innerhalb von zwei bis drei Jahren will das Unternehmen auch eine Zelle für den Einbau in Mobiltelefone bis zur Serienreife bringen.

Bis vor kurzem haben die meisten Mobilfunk-Hersteller an der zukunftsträchtigen Innovation geforscht. Im März 2005 jedoch kam es zu einer Kehrtwendung, der finnische Mobilfunkriese Nokia hat seine Bemühungen auf Eis gelegt: Zum einen sei die Technik noch nicht reif für die kommerzielle Vermarktung, zum anderen würde das Methanol der Energiespender mit den Sicherheitsbestimmungen an US-amerikanischen Flughäfen kollidieren.

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