Expansionsversuche

NTT Docomo will in den europäischen Mobilfunkmarkt einsteigen

Japaner auf Partnersuche
Von Marie-Anne Winter

Japans dominierender Mobilfunkanbieter NTT Docomo sieht sich nach Angaben der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) nach einem Partner für das Mobilfunkgeschäft in Europa um. In ein bis zwei Jahren würden nach der Branchenkonsoldierung auf dem europäischen Mobilfunkmarkt die vier größten Mobilfunkbetreiber übrigbleiben. Mit einem dieser Unternehmen wolle sich NTT zusammentun.

"Der europäische Markt als Ganzes verkraftet nicht mehr als vier Betreiber. Europa muss sich neu ausrichten, und wir werden uns mit einem der vier größten Anbieter zusammenschließen. Wir würden hierbei eine Verbindung über eine Aktienbeteiligung bevorzugen", sagte der NTT-Chef Keiji Tachikawa. Seine Aussagen zeigen, dass NTT trotz einiger Rückschläge an seinen Expansionssplänen im Ausland festhält, auch wenn der Versuch, den europäischen Markt mit i-mode zu erobern, fehlgeschlagen ist. Inzwischen heißt es, dass der Konzern inzwischen sogar über eine Mehrheitsbeteiligung nachdenke - bisher hatte sich NTT in kleinen Konzernen über Kapitalbeteiligungen Minderheitspositionen gesichert.

Auch auf dem Markt in den USA erlitt NTT einen Rückschlag, weil AT&T Wireless den UMTS-Start auf 2004 verschoben hat. NTT setzt darauf, über AT&T wireless i-mode auf den US-Markt zu bringen. Das Festhalten am Auslandsengagement kommt die Japaner allerdings teuer: Mittlerweile musste NTT mit rund 1 490 Milliarden Yen den größten Teil seines Auslandsengagements in Höhe von 1 800 Milliarden Yen (14,3 Milliarden Euro) abschreiben. Und erst in der vergangenen Woche kündigte NTT an, die Investitionen in das Netz für die neue Mobilfunktechnik UMTS zu kappen. Weil das UMTS-Geschäft FOMA bislang enttäuschend läuft, will der Konzern im nächsten Geschäftsjahr mit rund 800 Milliarden Yen weniger ausgeben als im vergangenen Geschäftsjahr, in dem noch 891 Milliarden Yen investiert wurden.

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