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Workplace by Facebook geht offiziell an den Start

Viele Unternehmen wollen die Kommunikation in Betrieben neu erfinden. Facebook möchte mitmischen und hofft auf einen Vorteil: Die Gewohnheiten von 1,6 Milliarden Nutzern. Zudem verschärft das weltgrößte Online-Netzwerk den Preiskampf.
Von Paulina Heinze / dpa

Workplace by Facebook Workplace by Facebook
Bild: Facebook
Facebooks Plan, mit seiner Plattform auch die Kommunikation innerhalb von Unternehmen umzukrempeln, ist reif für den Alltag. Das weltgrößte Online-Netzwerk gab am späten Montag den offiziellen Start des Angebots "Workplace by Facebook" bekannt. Die Idee ist, Facebooks bekannte Elemente wie Newsfeed, Gruppen, Chats oder Live-Video für den Unternehmens-Alltag anzupassen.

Die Plattform wurde seit Anfang 2015 getestet, zunächst unter dem Namen "Facebook at Work". Bereits damals war es für das soziale Netzwerk von großer Wichtigkeit, das Vertrauen von Unternehmen zu gewinnen, um ihre Dokumente speichern zu dürfen. Facebook zufolge sind bereits rund 1 000 Unternehmen dabei. Facebook-Mitarbeiter kommunizieren miteinander schon lange darüber.

Es geht um einen Markt, der sich gerade wandelt - aber auch hart umkämpft ist. Andere neue Anbieter wie Slack wollen ebenfalls bisherige Strukturen aufbrechen. Zugleich will Microsoft seine starke Position in Unternehmen mit Angeboten wie dem Chatdienst Yammer oder Skype bewahren.

Facebook zettelt Preiskampf an

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Bild: Facebook
Facebook seinerseits will davon profitieren, dass über 1,6 Milliarden Nutzer weltweit das Online-Netzwerk bereits privat besuchen und damit die Funktionen gut kennen. Die Seiten und App-Ansichten von "Workplace by Facebook" sind entsprechend ähnlich aufgebaut, nur das typische Blau wurde durch Grautöne ersetzt.

Zudem zettelt Facebook einen Preiskampf an. Unternehmen mit bis zu 1 000 Mitarbeitern zahlen drei Dollar pro Person, mit bis zu 10 000 Beschäftigten zwei Euro und mit mehr als 10 000 Mitarbeiter einen Dollar. Es gibt eine dreimonatige Gratis-Testphase und Firmen zahlen nur für die wirklich aktiven Nutzer. Der Rivale Slack bietet aktuell zwar dauerhaft eine kostenlose Test­variante mit eingeschränktem Funktions­umfang an, will aber in den Bezahl­versionen 6,67 und 12,50 Dollar pro Nutzer im Monat.

Kein Facebook-Profil für Nutzung notwendig

Facebook betonte, die Plattform für Unternehmen sei komplett abgeschottet von dem privat genutzten Online-Netzwerk. Man müsse auch kein Facebook-Profil anlegen, um sie zu nutzen.

Ebenfalls neu vorgestellt wurde die Möglichkeit, Mitarbeiter verschiedener Unternehmen in Gruppen zusammen­zuschließen.

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