Vernetzen

"Facebook at Work": Facebook will im Arbeitsalltag mitspielen

Zieht Facebook auch in den Büro-Alltag ein? Das Online-Netzwerk entwickelt nach Informationen der Financial Times eine Plattform für Unternehmen. Der US-Konzern müsste allerdings die Firmen erst überzeugen, ihm die Daten anzuvertrauen.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Facebook vernetzt Unternehmen Facebook vernetzt Unternehmen
Bild: dpa
Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook will laut einem Zeitungs­bericht auch die interne Kommunikation in Unter­nehmen über­nehmen. In der speziellen Version der Plattform sollen sich Mitarbeiter unter­einander austauschen und gemeinsam an Dokumenten arbeiten können, berichtete die Financial Times. Außerdem könnten sie sich bei "Facebook at Work" mit beruflichen Kontakten vernetzen.

Facebook rüstet sich gegen Rivalen

Facebook vernetzt Unternehmen Facebook vernetzt Unternehmen
Bild: dpa
Die Unternehmensvariante solle äußerlich weitgehend wie die gewohnte Facebook-Website aussehen, aber Nutzern erlauben, berufliche und private Profile zu trennen. Der Dienst werde gerade mit Firmen getestet, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Darüber hinaus sollen bereits seit vergangenem Jahr alle Facebook-Mitarbeiter über diese Plattform miteinander verbunden sein und kommunizieren.

Facebook würde mit einem solchen Schritt viele Rivalen auf einmal angreifen. So wetteifern unter anderem Microsoft und Google darum, Unternehmen eine Plattform für die Arbeit mit Dokumenten zu bieten. Die Verbindung zu beruflichen Kontakten könnte ins Geschäft heutiger Karriere-Netzwerke wie LinkedIn oder Xing schneiden. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Anbietern spezialisierter Kommunikations-Lösungen für Unternehmen. Der Vormarsch von Smartphones und Tablets im Geschäftsbereich stellt zugleich bisherige technische Lösungen auf die Probe.

Facebook ist das mit Abstand größte Online-Netzwerk mit über 1,3 Milliarden Nutzern. Viele schauen auch während der Arbeitszeit bei Facebook vorbei. Allerdings verbieten einige Firmen dies, weil sie befürchten, dass Mitarbeiter zu viel Bürozeit damit verbringen würden.

Facebook muss erst Vertrauen der Unternehmen gewinnen

Vor allem müsste aber Facebook das Vertrauen von Unternehmen gewinnen, um ihre Dokumente speichern zu dürfen. Facebook schlägt nach wie vor viel Misstrauen entgegen, wenn es um Datenschutz und Privatsphäre geht. Zugleich bemüht sich die US-Firma derzeit sehr, den anfänglichen schlechten Ruf in diesem Bereich loszuwerden. Außerdem führte Facebook insbesondere nach den Enthüllungen über die NSA-Überwachung eine flächendeckende Verschlüsselung ein. Bisher wurden auch keine erfolgreichen Hacker-Angriffe bekannt.

Es sei auch schon seit einiger Zeit darüber diskutiert worden, dies als Produkt für andere Unternehmen anzubieten, schrieb die Financial Times. Zumindest anfangs werde die Plattform wohl kostenlos angeboten. Facebook finanziert sich durch Werbung. Und je mehr Zeit Nutzer in dem Online-Netzwerk verbringen, desto mehr Anzeigen können ihnen eingeblendet werden.

Mehr zum Thema Facebook