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So geht's: WhatsApp-Konto parallel auf zwei Handys

Wir haben auspro­biert, wie der WhatsApp Compa­nion Modus auf iPhone und Android-Smart­phones funk­tio­niert. Noch gibt es einige Einschrän­kungen.
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Bereits seit Jahren ist der Multi-Geräte-Modus für den WhatsApp Messenger im Gespräch. Als die Funk­tion einge­führt wurde, waren viele Nutzer enttäuscht. Zwar kann das Smart­phone-Chat­pro­gramm neben dem Handy jetzt auch auf dem Computer - wahl­weise mit WhatsApp Desktop als App oder mit WhatsApp Web im Internet-Browser - genutzt werden. Es fehlt aber die Möglich­keit, weitere Smart­phones ins Messenger-Konto einzu­binden. WhatsApp Companion Modus ausprobiert WhatsApp Companion Modus ausprobiert
Screenshot/Logo. WhatsApp, Montage: teltarif.de
WhatsApp kündigte an, das Multi-Geräte-Feature auf Zweit-Handys zu erwei­tern. Ende vergan­genen Jahres konnten erste Teil­nehmer am Beta-Programm von WhatsApp für Android die Funk­tion nutzen. Jetzt steht die Möglich­keit allen Beta-Testern offen, sofern sie die aktu­elle Version von WhatsApp Beta für Android aus dem Google Play Store geladen haben. iPhone-Besitzer sehen vom auf Smart­phones erwei­terten Multi-Geräte-Modus noch nichts.

Compa­nion Modus fällt nicht sofort auf

Wer die auch als Compa­nion Modus bezeich­nete Funk­tion nutzen möchte, muss schon genau hinsehen. Das Feature wird nirgends beworben und der Menü­punkt ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Nach der Neuin­stal­lation der aktu­ellen Android-Beta des WhatsApp Messen­gers wird die Anwen­dung geöffnet. Neuer Menüpunkt gut versteckt Neuer Menüpunkt gut versteckt
Screenshot: teltarif.de
An der Stelle, wo norma­ler­weise die eigene Handy­nummer einge­geben wird, klickt man statt­dessen auf das "Drei-Punkte-Menü" am oberen Bild­schirm­rand. Hier ist neben dem Zugang zu den Hilfe-Seiten nun auch der Punkt "mit bestehendem Konto verknüpfen" zu finden. Klickt man diesen an, so wird - wie von WhatsApp Desktop und WhatsApp Web gewohnt - ein QR-Code einge­blendet, der mit der WhatsApp-Anwen­dung auf dem Haupt­gerät einge­scannt werden muss.

Android-Smart­phone oder iPhone als Haupt­gerät

Wie sich im Test gezeigt hat, kann neben belie­bigen Android-Smart­phones auch ein iPhone als Haupt­gerät fungieren. Auf diesem Smart­phone muss auch keine Beta-Version von WhatsApp instal­liert sein, da das Zweit-Handy wie ein WhatsApp-Desktop- bzw. -Web-Client einge­bunden wird. Nur auf dem zusätz­lichen Handy ist die Beta-Soft­ware erfor­der­lich. Vorgangsweise wie von WhatsApp Desktop gewohnt Vorgangsweise wie von WhatsApp Desktop gewohnt
Screenshot: teltarif.de
Die Kombi­nation aus Android-Smart­phone oder iPhone als Haupt­gerät und Android-Telefon als Zweit-Telefon funk­tio­niert somit, wenn auf dem zweiten Handy die aktu­elle Beta-Version von WhatsApp instal­liert ist. Ein Mobil­telefon von Apple kann wiederum noch nicht als Zweit-Handy für einen WhatsApp-Account genutzt werden, weil der Menü­punkt zur Verknüp­fung zusätz­licher Mobil­tele­fone fehlt. Das gilt auch für die Beta-Version von WhatsApp für iOS.

Keine Kombi­nation aus WhatsApp Messenger und WhatsApp Busi­ness

Im Rahmen unseres Tests zeigte sich weiter, dass es für den Compa­nion Modus nicht möglich ist, WhatsApp Messenger und WhatsApp Busi­ness zu "mischen". Das heißt, wir konnten den WhatsApp Messenger auf einem Android-Handy nicht als Zweit-Client für WhatsApp Busi­ness auf dem iPhone nutzen. Beim Versuch erscheint eine Fehler­mel­dung, nach der ein gültiger QR-Code einzu­scannen ist. Einschränkungen am Zweit-Handy Einschränkungen am Zweit-Handy
Screenshot: teltarif.de
Zu beachten ist auch, dass sich Status-Meldungen und der eigene Live-Standort nicht vom Zweit-Handy aus verschi­cken bzw. teilen lassen. Beim Versuch erscheint der Hinweis, dass hierfür das Haupt­gerät des Messenger-Accounts genutzt werden muss. Status-Nach­richten (bzw. auch Fotos und Videos) anderer Nutzer können wiederum auch auf dem zweiten Handy betrachtet werden. Der aktu­elle Standort kann eben­falls auch vom zweiten Smart­phone aus verschickt werden.

Haupt­gerät kann offline sein

Wie bei WhatsApp Desktop und WhatsApp Web funk­tio­niert der Messenger auf dem zweiten Handy auch dann, wenn das Haupt­gerät gerade ausge­schaltet ist oder keinen Internet-Zugang hat. Das gilt nach WhatsApp-Angaben für einen Zeit­raum von bis zu zwei Wochen. Danach muss das Haupt­gerät zumin­dest kurz­zeitig wieder online sein, um den Messenger auf den zusätz­lichen Clients zu verwenden. Eingehende WhatsApp Calls werden parallel signalisiert Eingehende WhatsApp Calls werden parallel signalisiert
Foto: teltarif.de
Zu berück­sich­tigen ist ferner, dass das für WhatsApp Desktop und WhatsApp Web fest­gelegte Limit auf vier verbun­dene Geräte auch für die Nutzung auf weiteren Smart­phones gilt. Sprich: Grund­sätz­lich können bis zu vier weitere Handys zum WhatsApp-Konto hinzu­gefügt werden - dann aber keine Computer mehr. Wird der Messenger auf zwei Mobil­tele­fonen genutzt, so sind bis zu drei PC-Clients nutzbar, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Daten-Synchro­nisa­tion in Echt­zeit

Wie sich im kurzen Test weiter gezeigt hat, werden WhatsApp-Nach­richten in Echt­zeit auf alle mit einem Messenger-Konto verbun­dene Geräte synchro­nisiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Text­mit­tei­lungen, Fotos, Videos etc. handelt. Einge­hende WhatsApp Calls (Sprache und/oder Video) werden eben­falls parallel auf allen Geräten signa­lisiert. Live-Standort kann nur mit Haupt-Telefon geteilt werden Live-Standort kann nur mit Haupt-Telefon geteilt werden
Screenshot: teltarif.de
Der Daten-Abgleich funk­tio­niert zuver­lässig (das war wohl zum Start der Test­phase vor einigen Monaten noch anders), sodass der Compa­nion Modus aus unserer Sicht eigent­lich markt­reif ist. Denkbar wäre, dass WhatsApp mit der Frei­gabe der Funk­tion für alle Beta-Tester mit Android-Smart­phones weitere Erfah­rungen sammeln möchte, um den Mehr-Geräte-Modus im nächsten Schritt offi­ziell zu starten.

In einem Ratgeber haben wir die wich­tigsten Smart­phone-Messenger zusam­men­gestellt.

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