iPhone 14: Notruf-SOS über Satellit startet in Deutschland
Apple hatte angekündigt, den satellitengestützten Notruf mit einem Smartphone der iPhone-14-Serie im Laufe des Monats November einzuführen. Wie der amerikanische Technologiekonzern jetzt mitteilte, steht der Dienst ab sofort für Kunden in den USA und in Kanada zur Verfügung. Ein zusätzliches Firmware-Update ist nicht erforderlich. Der SOS-Notruf über Satellit funktioniert, sofern mindestens iOS 16.1 auf dem Handy installiert ist.
Nach dem Start in Nordamerika will Apple den Service noch in diesem Jahr in weiteren Ländern starten. Ab Dezember soll der satellitengestützte Notruf auch für iPhone-14-Besitzer in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Irland zur Verfügung stehen. Ein genaues Datum für den Europa-Start nannte Apple noch nicht. Denkbar wäre, dass das Unternehmen die Einführung in weiteren Ländern parallel mit der Veröffentlichung von iOS 16.2 plant.
Sat-Anbindung für entlegene Gebiete
Apple schaltet Sat-Funktion beim iPhone frei
Screenshot: Apple, Montage: teltarif.de
Gedacht ist der Dienst für Regionen, in denen die terrestrischen Mobilfunknetze nicht zur Verfügung stehen. Das kann in den USA ein großer Nationalpark sein. In Deutschland reicht teilweise schon der Aufenthalt auf dem platten Land, um von der Mobilfunkversorgung abgeschnitten zu sein. Der Satellitenfunk wird in Zusammenarbeit mit Globalstar realisiert, das neben Nordamerika und Westeuropa auch Teile Asiens, Südamerika und - für Datendienste - auch Australien abdeckt.
Notruf-SOS über Satellit ermöglicht das Absetzen von Nachrichten an Notdienste. Zu diesem Zweck ist ein Algorithmus zur Textkomprimierung entwickelt worden, der die durchschnittliche Größe von Nachrichten nach Angaben von Apple um 300 Prozent reduziert. So will der Konzern ermöglichen, dass die Übertragung trotz der geringen Bandbreite, die über Satellit zur Verfügung steht, schnellstmöglich erfolgt.
Bei guten Bedingungen soll der Versand und Empfang von Nachrichten nur 15 Sekunden Zeit in Anspruch nehmen, wie Apple in einem Support-Dokument auf seiner Webseite erläutert. Mit der integrierten "Notruf SOS über Satellit Demo" ist es möglich, die Satellitenverbindung auf einem iPhone zu testen. Dabei verbindet sich das Smartphone mit einem Satelliten, der gerade erreichbar ist. Es wird aber - anders als im Notfall - keine Verbindung zur Notrufzentrale aufgenommen.
Standort über die "Wo-ist"-App teilen
Über den Notruf hinaus können Besitzer eines iPhone 14, iPhone 14 Plus bzw. iPhone 14 Pro oder iPhone 14 Pro Max über Satellit auch ihren Standort mit Freunden und Bekannten teilen, wenn sie sich außerhalb der Reichweite eines terrestrischen Mobilfunknetzes aufhalten. Das funktioniert über die auf dem Handy vorinstallierte "Wo-ist"-App. Die Satellitenverbindung des iPhone funktioniert zudem mit anderen Sicherheitsfunktionen von iPhone und Apple Watch, wie beispielsweise Unfallerkennung und Sturzerkennung.
Unklar ist noch, was die Satellitenanbindung für das iPhone künftig kosten wird. Wer bereits ein iPhone 14 (Plus) oder iPhone 14 Pro (Max) besitzt, bekommt das Feature ab dem Zeitpunkt seiner Verfügbarkeit für zwei Jahre kostenlos. Wer sein iPhone nach der Freischaltung der Satellitenfunktion kauft, zahlt ab dem Zeitpunkt der Aktivierung zwei Jahre lang nichts für die Kommunikation über Globalstar. Welche Kosten nach diesem Zeitraum anfallen, teilte Apple noch nicht mit.
Wie bereits berichtet, hat Apple vor einem Lieferengpass beim iPhone 14 Pro (Max) im Weihnachtsgeschäft gewarnt.