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Vodafone: 22,4 Millionen Haushalte mit Gigabit erreichbar

Für viel Geld hat sich Voda­fone das Koax­kabel­netz der ehema­ligen Bundes­post gekauft. Damit dort Gigabit funk­tio­niert, muss aufge­rüstet werden. 22,4 Millionen Haus­halte sind schon erreichbar, weitere folgen.
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Vodafone rüstet seine Kabel-TV-Netze mit DOCSIS 3.1 auf und verlegt dazwischen auch Glasfaser (hier in Düsseldorf) Vodafone rüstet seine Kabel-TV-Netze mit DOCSIS 3.1 auf und verlegt dazwischen auch Glasfaser (hier in Düsseldorf)
Foto: Vodafone Deutschland
Stolz meldet Voda­fone den weiteren Ausbau seines "Glas­faser-Kabel­netzes" in Nord­rhein-West­falen und weiteren Regionen.

Zusätz­liche 400.000 Anschlüsse sollen in Nord­rhein-West­falen, Hessen und Baden-Würt­tem­berg ab sofort "Gigabit-Geschwin­dig­keit" bieten. Das teilte der Fest­netz­betreiber Voda­fone heute mit. Die meisten neue Anschlüsse gebe es in Baden-Würt­tem­berg und Hessen mit jeweils über 100.000 mit Gigabit-Technik aufge­rüs­teten Anschlüssen. Alleine in Düssel­dorf sollen bis Ende 2022 noch 12.000 schnelle Glas­faser-Anschlüsse dazu kommen.

Nach der Über­nahme von Kabel­deutsch­land und Unity­media kann Voda­fone in 16 Bundes­län­dern nun insge­samt 22,4 Millionen Haus­halte mit Gigabit-Tempo (im Down­load) versorgen, sofern die Kunden einen Anschluss und den notwen­digen Vertrag entweder bei Voda­fone oder einem Reseller gebucht haben.

Vodafone rüstet seine Kabel-TV-Netze mit DOCSIS 3.1 auf und verlegt dazwischen auch Glasfaser (hier in Düsseldorf) Vodafone rüstet seine Kabel-TV-Netze mit DOCSIS 3.1 auf und verlegt dazwischen auch Glasfaser (hier in Düsseldorf)
Foto: Vodafone Deutschland

80 Prozent aller Gigabit-Anschlüsse?

Voda­fone nimmt für sich in Anspruch, rund 80 Prozent aller Gigabit-Anschlüsse in Deutsch­land anzu­bieten. Bis spätes­tens 2022 möchte Voda­fone die Gigabit-Aufrüs­tung in seinem Netz abge­schlossen haben – dann könnten (rech­nerisch) über 24 Millionen Haus­halte mit Gigabit-Tempo surfen, wenn sie das möchten.

Hannes Amets­reiter, CEO Voda­fone Deutsch­land ist stolz: „Wir biegen auf die Ziel­gerade ein – das bundes­weite 'GigaGlasfaser'-Netz mit dem super­schnellen Internet-Zugang für über 24 Millionen Haus­halte, das wir seit 2018 errichten, ist nah. Und wir bauen weiter daran: Wir ziehen noch mehr Glas­faser ins Netz. Indem wir neue Glas­faser-Stre­cken bauen und darüber neue Haus­halte an unser Netz anschließen. Indem wir unser bestehendes Netz mit Glas­faser dort stärken, wo viele Menschen es nutzen. Denn Gigabit-Netze sind der entschei­dende Rohstoff für Wachstum, Arbeits­plätze und Wohl­stand.“

Aufrüs­tung mit DOCSIS 3.1 seit 2018

Um die hohen Geschwin­dig­keiten zu reali­sieren, rüstet Voda­fone seine dazu­gekaufte Netz-Infra­struktur seit Herbst 2018 nach und nach mit giga­bit­fähigen Netz­ele­menten aus und rüstet die bestehende Koax-Kabel-Infra­struktur mit der Technik DOCSIS 3.1 auf. DOCSIS steht für "Data over Cable Services". Diese soge­nannte "Gigabit-Aufrüs­tung" soll bereits in 13 Bundes­län­dern abge­schlossen sein, teilte Voda­fone mit. Rund 12,8 Millionen Haus­halte hätten in Bayern, Berlin, Bran­den­burg, Bremen, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen, Meck­len­burg-Vorpom­mern, Nieder­sachsen, Rhein­land-Pfalz oder dem Saar­land über Voda­fone einen Gigabit-Zugang ins Internet, sofern sie das möchten.

Noch nicht ganz abge­schlossen ist die Netz-Aufrüs­tung in den Bundes­län­dern Nord­rhein-West­falen, Hessen und Baden-Würt­tem­berg. Dort hatte Voda­fone das Netz von Unity­media im September 2019 über­nommen. Im Februar 2020 begann der breit­flä­chige Gigabit-Ausbau. Bis heute seien dort rund 9,6 Millionen Anschlüsse mit Gigabit-Technik aufge­rüstet worden.

Wer zur Miete wohnt, hat mögli­cher­weise in den Miet­neben­kosten bereits die Gebühren für einen Kabel-TV-Anschluss mit drin. Mit dem eigenen Vermieter, bzw. der Haus­ver­wal­tung ist zu klären, welche Leis­tungen in den Neben­kosten enthalten sind. Oft müssen für Breit­band-Internet oder Tele­fonie über das Kabel-TV-Netz zusätz­liche Verträge mit zusätz­lichen monat­lichen Kosten und Lauf­zeiten abge­schlossen werden. Selbst wenn Voda­fone das Kabel­netz gebaut oder moder­nisiert hat, muss man nicht unbe­dingt direkt bei Voda­fone Kunde werden, verschie­dene andere Anbieter haben Kabel-TV-Anschlüsse von Voda­fone eben­falls im Programm, beispiels­weise eazy oder sogar die als Mobil­funk­netz­anbieter bekannte Telefónica (o2). Dabei können durchaus Unter­schiede in Preis und Leis­tung (maxi­male Geschwin­dig­keit) auftreten.

Im Zuge einer gesetz­lichen Neure­gelung soll das "Zwangs­kabel" , besser bekannt unter dem Begriff "Neben­kos­ten­pri­vileg" abge­schafft werden, was insbe­son­dere für Voda­fone einen Kunden­ver­lust bedeuten könnte.

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