Rathenow: Schule und Schüler ohne Netz
Wenn das Mobilfunknetz ausfällt, muss es nicht immer die Schuld des Netzbetreibers sein.
Im brandenburgischen Rathenow wundern sich Schüler und Lehrer einer Schule, dass sie seit November 2022 kein Netz mehr haben. Viele telefonieren gerne über das Netz von o2, weil die Preise günstig sind oder weil sie früher schon Kunden bei E-Plus waren. Doch seit einiger Zeit geht bei ihnen nichts mehr.
o2-Netzausfall: Schüler und Lehrer ratlos
Wenn Vandalen am Sendemast ein Kabel anzünden, kann es länger dauern, bis alles wieder läuft. Hier ein Techniker bei einer Reparatur
Foto: Telefónica
Die Schüler sind enttäuscht, die Lehrer frustriert. Das sprach sich bis in die Verwaltung herum. Die fragte bei o2 nach, erhielt zwar die Bestätigung einer Störung, aber keine weiteren Informationen, wann, warum und wie lange.
Nun sitzt an entscheidender Stelle der Verwaltung ein regelmäßiger teltarif.de-Leser, und der fragte bei uns nach. Wir haben uns wiederum bei o2 erkundigt und auch Antwort erhalten.
Störungsursache: Vandalen
Die Störungsursache ist schon traurig: Die Sendeanlage, welche die Schule versorgt, fiel "Vandalen" zum Opfer, die ein Kabel angezündet haben. Die Schäden an der Anlage waren so extrem, dass die Staatsanwaltschaft den Zugang zur Sende-Anlage sperrte. Selbst die Techniker durften nicht hin, damit die Ermittler noch vorhandene Spuren sichern konnten. Diese Ermittlungen sind inzwischen wohl abgeschlossen.
Offenbar hat es hier nicht nur o2, sondern auch Vodafone und die Telekom betroffen.
Die Techniker dürfen in diesen Tagen den Schaden begutachten. Dabei muss geprüft werden, was noch zu verwenden ist, welche neuen Bauteile oder Baugruppen benötigt werden und dann die bange Frage: Wie schnell sind Ersatzteile lieferbar? Einen Termin zur Wiedereinschaltung konnte o2 uns noch nicht nennen.
Manchmal hilft ein Ersatz-Netz
Was tut man in solchen Fällen? Je nachdem, wie dicht die Sender in der Umgebung aufgestellt sind, könnte es hilfreich sein, wenn man die SIM-Karte eines zweiten oder dritten Netzes zur Hand hat, also in diesem Fall von Telekom ("D1") oder Vodafone ("D2"). Sofern nicht alle Anbieter den gleichen Sende-Standort verwenden und dadurch zeitgleich betroffen sind, besteht durchaus Hoffnung, noch "in Verbindung" bleiben zu können.
Welche Anbieter oder Tarife dafür in Frage kommen, kann in unseren Tarifratgebern herausgefunden werden, hier könnte beispielsweise eine Prepaid-Karte von Telekom MagentaMobil Prepaid / congstar Prepaid oder Vodafone CallYa / otelo oder ein kostengünstiges Angebot wie fraenk im Netz der Telekom oder SIMon mobile im Netz von Vodafone in Frage kommen.
Und wenn die Handynetze gar nicht funktionieren, könnte im Nahbereich und Freundeskreis ein CB-Funk oder ein PMR446- oder Freenet-Funkgerät in Frage kommen. Das sollte man vorher aber "üben", damit es auch dann klappt, wenn es gebraucht wird.