Twitter-Chaos

Twitter-Häkchen auf Eis: Musk will Fake-Accounts verhindern

Twitter: Die Veri­fika­tions-Häkchen sollen erst wieder einge­führt werden, wenn falsche Accounts mit hoher Wahr­schein­lich­keit vermieden werden können.
Von dpa /

Twitter-Chef Elon Musk will den Kauf des begehrten Veri­fika­tions-Häkchens erst wieder ermög­lichen, wenn die Fälschung von Accounts "mit hoher Wahr­schein­lich­keit" vermieden werden kann. Außerdem würden Twitter-Profile von Orga­nisa­tionen und Einzel­per­sonen künftig voraus­sicht­lich Häkchen in verschie­denen Farben bekommen, kündigte Musk in der Nacht zu Dienstag per Tweet an. Nähere Details nannte er nicht.

Twitter-Kuddel­muddel

Twitter-Chef Elon Musk Twitter-Chef Elon Musk
Foto: dpa
Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milli­arden Dollar gekauft. Die daraufhin am 9. November neu geschaf­fene Funk­tion zum Häkchen-Kauf per Abo-Zahlung wurde nach dem gehäuften Auftreten gefälschter Promi­nenten- und Marken-Accounts schnell wieder ausge­setzt. Musk kündigte danach an, sie bis Ende vergan­gener Woche wieder einzu­führen - was nicht geschah. Dann ließ er wissen, das Abo solle erst am 29. November wieder verfügbar sein.

Jahre­lang wurden die Häkchen Poli­tikern und anderen Promi­nenten sowie Unter­nehmen und Orga­nisa­tionen nach einer Prüfung durch Twitter gewährt. Nach dem neuen Modell soll das Häkchen jeder bekommen, der acht Dollar im Monat bezahlt. Eine Iden­titäts­prü­fung gibt es nicht. Da die Häkchen genau gleich aussehen, wird erst nach Ankli­cken des Symbols klar, ob man es mit einem tatsäch­lich veri­fizierten Account oder mit einem neuen, gekauften Häkchen zu tun hat.

Fake-Nach­richten

Einige Nutzer legten mit den gekauften Häkchen glaub­würdig wirkende Fake-Accounts an - etwa für Basket­ball-Star LeBron James, die Spie­lefirma Nintendo und Ex-US-Präsi­dent Donald Trump. Der Phar­makon­zern Eli Lilly sah sich zu einer Entschul­digung bei Twitter-Nutzern gezwungen, die ein Fake-Account glauben gemacht hatte, Insulin werde künftig kostenlos vertrieben.

Ein angeb­lich veri­fizierter Fake-Account des Frucht­händ­lers Chiquita verkün­dete, die brasi­lia­nische Regie­rung gestürzt zu haben. Nach wenigen Tagen schal­tete Twitter die Funk­tion schließ­lich wieder ab.

Seit der Über­nahme durch Musk macht Twitter unter anderem die Zurück­hal­tung großer Werbe­kunden zu schaffen. Werbe­ein­nahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Firmen-Erlöse aus.

Eine Twitter-Insol­venz sei nicht ausge­schlossen.

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