Themenspezial: Verbraucher & Service Drillisch

teltarif hilft: SMS-Abzocke über winSIM - 116 Euro?

SMS-Abzocke sollte eigent­lich der Vergan­gen­heit ange­hören - doch das Phänomen gibt es noch. Wenn wie bei einem Leser die winSIM-Rech­nung statt 6,99 Euro plötz­lich 116 Euro beträgt - dann muss teltarif.de helfen.
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Unse­riöse SMS-Dienste, die sich schnell zu einer veri­tablen Kosten­falle entwi­ckeln können, verbindet man eigent­lich eher mit der Zeit vor 15 bis 20 Jahren. Doch offenbar gibt es das Phänomen heut­zutage immer noch - weil die Möglich­keit der Dritt­anbie­ter­sperre eben doch nicht in jedem Fall greift. Meist wird das Problem dadurch verur­sacht, dass Smart­phone-Nutzer sich Schad­soft­ware einfangen oder in Form von unse­riösen Apps mit weit­rei­chenden Berich­tigungen gar selbst aktiv auf dem Smart­phone instal­lieren. Teure SMS: Drillisch-Kunde muss doch nicht zahlen Teure SMS: Drillisch-Kunde muss doch nicht zahlen
Bild: teltarif.de
Flat­tert also uner­wartet eine plötz­lich völlig über­höhte Handy-Rech­nung ins Haus, steht dann als nächstes die Rekla­mation beim eigenen Handy-Provider an. Doch was passiert, wenn der Provider sich stur stellt? teltarif.de musste in einem Fall mit winSIM von Dril­lisch helfen.

winSIM-Rech­nung plötz­lich 116 Euro statt 6,99 Euro

Ende November schrieb uns ein teltarif.de-Leser:

Ich habe Anfang des Jahres einen Mobil­funk­ver­trag bei winSIM für meine Tochter abge­schlossen. Meine Tochter ist mitt­ler­weile 11 Jahre alt. Letzte Woche bekam ich plötz­lich eine Rech­nung von über 116 Euro. Norma­ler­weise beträgt der Paket­preis 6,99 Euro. In der Rech­nung wurden inner­halb von drei Minuten unge­fähr 385 SMS ins Ausland getä­tigt. Im Verbin­dungs­nach­weis nach­voll­ziehbar. Dritt­anbie­ter­sperre ist akti­viert.

winSIM wurde umge­hend benach­rich­tigt, und nach zwei Anläufen hat man mir auch eine Gutschrift (Kulanz) von 50 Prozent gewährt. Eine Anzeige bei der Polizei habe ich natür­lich auch gemacht. Handy wurde neu aufge­spielt und alles manuell instal­liert. Muss ich für den Schaden wirk­lich aufkommen? Denn es ist ja offen­sicht­lich, dass meine Tochter das nicht getan hat. winSIM hält sich da sehr bedeckt. Last­schrift habe ich wider­spro­chen und an winSIM zurück­gesendet (Rat der Polizei).

winSIM über­nimmt doch die kompletten Kosten

Wir verspra­chen, die Sache an Dril­lisch weiter­zuleiten und erhofften uns auch von Dril­lisch eine Erklä­rung zu diesem Vorfall. Diese erhielten wir dann auch einige Tage später - wenigs­tens zum Teil:

Vielen Dank für Ihre Nach­richt, zu der wir uns wie folgt zurück­melden: Gerne haben wir die rekla­mierten SMS-Posten geprüft: Die versen­deten SMS ins Ausland wurden nach­weis­lich über die SIM-Karte des Kunden gene­riert und damit korrekt in Ihrer Rech­nung erfasst und berechnet.

Der Versand von SMS kann auf verschie­dene Weise initia­lisiert werden. So können neben der herstel­ler­seitig vorge­gebenen „Nach­richten“-Appli­kation (App) auch weitere Apps einen SMS-Versand veran­lassen oder maßgeb­lich an diesem betei­ligt sein. Weiterhin könnte eine schad­hafte Soft­ware (Virus, Trojaner) nahe­lie­gend als Verur­sacher in Betracht gezogen werden.

Wir kommen unserem Kunden gerne entgegen und haben die Kosten voll­ständig ersetzt. Der Kunde wurde bereits von uns infor­miert.

Abschlie­ßend gab der Leser uns gegen­über noch folgende Erklä­rung ab und bedankte sich für die Hilfe:
Die Mail habe ich auch bekommen. Ich kann nur sagen, dass meine damals noch 10-jährige Tochter nur Spiele aus dem iOS App Store instal­liert hatte. Da war auch nichts, was auffällig gewesen wäre, da iOS eigent­lich sicher ist. Andere Quellen wurden nicht genutzt. Im Klassen-WhatsApp wurde auch nichts Verdäch­tiges gepostet, sonst hätten alle Kinder eine erhöhte Rech­nung. Aber 385 [SMS] in nicht mal drei Minuten ist schon auffällig. [...]

Jetzt bleibt abzu­warten, ob die getä­tigte Über­wei­sung meinem Bank­konto wieder gutge­schrieben wird. Wie ich das jetzt verstanden habe, wird der gesamte Betrag von winSIM über­nommen? Das freut mich und meine Tochter sehr. Danke für Ihre Unter­stüt­zung und Hilfe.

Bekannt­lich hat Voda­fone seinen MMS-Dienst am 17. Januar einge­stellt. Unsere MMS an Voda­fone-Anschlüsse hat Verwun­derung ausge­löst: Eigent­lich sollte das MMS-System der Telekom im Absender stehen. Das hat jetzt auch geklappt: Verwir­rung um Syni­verse.

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