Groß und klein: Glasfaser für wenige und viele
„Paradies West, Schedelweg“ heißt das Neubaugebiet im Memminger Ortsteil Amendingen. Hier erhalten 29 Bauherren einen FTTH-Anschluss der Telekom. Nicht viel größer sind die Baugebiete in Aichach, Bad Bayersoien, Nordendorf, Megesheim oder Iffeldorf, in denen die Telekom ebenfalls Glasfaser verlegt. Größer wirds in den Münchener Neubausiedlungen Falkenstraße und „Am Südpark Drygalski-Allee“, wo für 170 bzw. 330 Bauherren Gebäude mit magentafarbenen FTTH-Anschluss entstehen.
EWE wird im Herbst 2020 die Ausbauarbeiten für das Verteilnetz im Kernort der Gemeinde Edewecht beginnen
EWE/Frisco Gentsch
Auch in Altena baut die Telekom ein FTTH-Netz, an das 4000 Haushalte angeschlossen werden. Der Startschuss für 80 Kilometer Tiefbau und 340 Kilometer Glasfaser ist jüngst gefallen. In zwei Jahren soll das Netz fertig sein. Auch in Schönheide rollen die Bagger an. Hier baut die Telekom ihr Kupfernetz mit Super-Vectoring aus, sodass 2200 Haushalte ab Ende 2020 mit bis zu 250 MBit/s im Internet surfen können.
Gemeinsames Projekt von Vodafone und Deutsche Glasfaser
EWE wird im Herbst 2020 die Ausbauarbeiten für das Verteilnetz im Kernort der Gemeinde Edewecht beginnen
EWE/Frisco Gentsch
Konkurrent Vodafone will dem in nichts nachstehen und hat in den vergangenen Wochen über 80 000 Kabelhaushalte auf Gigabit geschaltet. Möglich macht das der Übertragungsstandard DOCSIS 3.1, mit dem Vodafone nun in den Kabelnetzen von Dillenburg, Rottweil, Olpe, Kamp-Lintfort, Halle oder Gummersbach nun Geschwindigkeiten bis 1 GBit/s anbieten kann. Darüber hinaus baut Vodafone zusammen mit der Deutschen Glasfaser bis Ende Juli 2020 ein Glasfasernetz für 40 Unternehmen in Schutterwald.
Darüber hinaus will die Deutsche Glasfaser in Frohburg ein FTTH-Netz bauen, insofern sich 40 Prozent der Haushalte für einen FTTH-Anschluss des Netzbetreibers aus dem münsterländischen Borken entscheiden. Bürgermeister Wolfgang Hiensch ging bereits mit gutem Beispiel voran: Er unterschrieb einen Vertrag für elf kommunale Liegenschaften wie zum Beispiel das Rathaus, die Grund- und Oberschule, die Kindergärten, Horte und die Feuerwehr. In Ilsede ist die Nachfragebündelung bereits beendet. Über 40 Prozent der Haushalte entschieden sich für die Deutsche Glasfaser. Aufgrund dieses Erfolgs läuft nun auch die Nachfragebündelung in den Ortsteilen Adenstedt, Bülten, Groß Bülten, Groß Solschen, Klein Solschen und Ölsburg an.
Im Augsburger Bismarckviertel haben M-net und die Stadtwerke Augsburg die zweite Stufe des Glasfaserausbaus begonnen
M-net
EWE, innogy TelNet, inexio und M-net bauen aus
Auch die vermeintlich kleinen Wettbewerber zur Telekom, der Deutschen Glasfaser oder zu Vodafone bauen weiter ihre Netze aus. Im Herbst 2020 beginnt EWE die Ausbauarbeiten für das Verteilnetz im Kernort der Gemeinde Edewecht. Insgesamt erhalten über 2500 Adressen bzw. 3000 Hausanschlüsse innerhalb der kommenden zwei Jahre die Möglichkeit, mit bis zu 1 GBit/s im Internet zu surfen. Nachdem inexio Mitte Mai 2020 mit dem Bau eines neuen Glasfasernetzes in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal begann, starten Anfang Juni 2020 auch die Arbeiten in der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan. Gefördert durch rund acht Millionen Euro Bundesgelder, knapp vier Millionen Euro Landesmittel und 1,3 Millionen Euro aus dem Kreishaushalt, realisiert inexio für rund 4000 Adressen moderne Glasfaserhausanschlüsse. Zusätzlich profitieren vom Ausbau in den 51 Ortsgemeinden weitere 2200 Hausbesitzer, deren Gebäude entlang der neuen Trassen stehen.
Ab 2021 soll der Sinziger Ortsteil Franken ein FTTH-Netz von innogy TelNet erhalten. Einzige Voraussetzung für die Realisierung ist, dass eine entsprechend positive Resonanz von mindestens 30 Prozent der Haushalte erreicht wird. Und im Augsburger Bismarckviertel begann Mitte Mai 2020 die zweite Stufe des Glasfaserausbaus der Stadtwerke Augsburg (swa) gemeinsam mit M-net. In vier Bauabschnitten werden 214 Wohnungen angeschlossen. Bis November 2020 werden rund 36 Gebäude über einen Glasfaserzugang verfügen. Insgesamt werden bis 2027 rund 12 500 Gebäude an das schnelle Netz angeschlossen, darunter knapp 1500 Gewerbeeinheiten.