Aufstand

Telekom-Mitarbeiter protestieren gegen Standortschließungen

Bundesweit sind mehr als 5000 Beschäftigte betroffen
Von Rita Deutschbein mit Material von dapd und dpa

Mitarbeiter der Telekom wollen morgen in Frankfurt gegen geplante Standort­schließungen ihres Unternehmens protestieren. Im Geschäftskunden­vertrieb und bei der IT-Infastruktur sollen nach Angaben der Dienstleistungs­gewerkschaft Verdi 13 der 15 Standorte in Hessen und Rheinland-Pfalz geschlossen werden. Eine solche Zentralisierung sei "sozial unausgewogen", kritisierte Verdi heute. Über 500 Mitarbeiter seien dadurch gezwungen, bis zu 250 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit zurückzulegen. "Damit wird klar, dass die Arbeitsplatzangebote der Telekom nur zum Schein erfolgen", kritisierte ein Verdi-Sprecher. Telekom-Standortschließungen-Abbau Telekom-Mitarbeiter protestieren gegen die Schließungen
Bild: dpa

Die Protestkundgebung am Dienstag in Frankfurt soll der Auftakt einer Reihe weiterer Aktionen an bedrohten Standorten sein, so Verdi. Bereits letzte Woche kündigten die Beschäftigten der Standorte im Geschäftskunden­bereich in Niedersachsen und Bremen Widerstand gegen die geplanten Schließungen an. Dort sind nach Angaben der Gewerkschaft rund 580 Beschäftigte der Deutschen Telekom von den Vorhaben betroffen. Von den bislang sechs Standorten im Geschäftskunden­bereich bleibe nur Hannover erhalten, sagte Verdi-Bereichsleiter Jürgen Gorgs am Donnerstag in Hannover. "Das ist ein Stellenabbau durch die Hintertür." Auch die Anzahl der Informationstechnik-Standorte werde reduziert, so dass die IT-Beschäftigten aus Niedersachsen und Bremen künftig in Münster arbeiten müssten.

Deutschlandweit 5000 Betroffene bis 2012

Bundesweit will der Telekom-Vorstand nach Angaben von Verdi die Arbeitsplätze der meisten Beschäftigten im Geschäftskunden­bereich von 113 auf nur noch neun Standorte konzentrieren. Im Informationstechnik-Bereich sollten von 96 Standorte nur noch fünf übrig bleiben. Betroffen wären davon mehr als 5 000 Beschäftigte in ganz Deutschland. Bis 2012 sollten die Pläne der Telekom umgesetzt sein. Verdi kündigte gemeinsam mit den Betriebsräten des Unternehmens Widerstand dagegen an. Ohne Gespräche werde man nichts unterzeichnen oder absegnen. "Wir setzen auf Verhandlungen", sagte Gorgs. Wenn nötig, werde aber auch rechtlich alles ausgeschöpft, was möglich sei.

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