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Mehr Details zum neuen Telekom-DSL-/LTE-Hybrid-Angebot

Wir haben weitere Details zu den neuen Hybrid-Tarifen der Telekom zusammengefasst. Sie erlauben das automatische Zuschalten von LTE zu einem DSL-Anschluss ohne tarifliche Mehrkosten. Lediglich der benötigte Router ist teurer. Eine Datendrossel gibt es nicht.
Von Thorsten Neuhetzki

Das technische Prinzip der Hybrid-Tarife Das technische Prinzip der Hybrid-Tarife
Quelle: Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom hat heute wie berichtet ihren sogenannten Softlaunch für das Hybrid-Angebot vollzogen. Das Hybrid-Angebot sieht vor, dass der Kunde ergänzend zu seiner DSL-Leitung auch über LTE surfen kann, wenn eine höhere Datenrate für einen Stream oder Download bzw. Upload gebraucht wird. Einfach gesprochen lässt sich die gebuchte Datenrate des DSL-Anschlusses verdoppeln. Heißt: Wer einen Anschluss mit bis zu 16 MBit/s gebucht hat, bekommt weitere bis zu 16 MBit/s im Downstream per LTE. Dadurch bekommen die Kunden bestenfalls bis zu 32 MBit/s im Downstream. In erster Linie will die Telekom jedoch Kunden ansprechen, deren DSL-Leitung nicht schnell genug ist und die sich mehr Bandbreite wünschen, ohne mit den Drossel-Nachteilen eines echten Mobilfunkanschlusses leben zu wollen. Wir haben weitere Details zu dem Angebot zusammengestellt.

Hybrid-Router zum Kauf oder zur Miete wird benötigt

Das technische Prinzip der Hybrid-Tarife Das technische Prinzip der Hybrid-Tarife
Quelle: Deutsche Telekom
Um das Angebot nutzen zu können, wird ein spezieller Router benötigt. Diesen bietet die Telekom für 9,95 Euro monatlich zur Miete an. Alternativ können Kunden den Speedport Hybrid auch für einmalig 249,99 Euro kaufen, schließen sie gleichzeitig einen Magenta-Zuhause-Hybrid-Vertrag ab. Der Normalpreis des Routers liegt bei 399,99 Euro. Wer also länger als zwei Jahre diesen Tarif nutzen will, sollte aus preislicher Sicht den subventionierten Kaufpreis wahrnehmen. Einziger Nachteil: Bei einem Mietangebot kann der Router nach dem ersten Vertragsjahr gegen ein dann möglicherweise neues Modell ausgetauscht werden. Zum Vergleich: Beim normalen DSL-Anschluss kostet der Speedport-Router als Einsteiger-Variante einmalig 59,99 Euro, der Speedport W 724V einmalig 149,99 Euro. Gemietet kostet der W724V monatlich 4,94 Euro, die Einsteiger-Variante ist zumindest auf der Webseite nicht zu mieten. Allerdings können beim DSL-Anschluss auch beliebige eigene Router, die All-IP-fähig sind, an den neuen Anschlüssen betrieben werden. Einen tariflichen Aufpreis für die Hybrid-Tarife gibt es nicht.

Entertain wird über Magenta Zuhause Hybrid noch nicht angeboten. Nach Angaben der Deutschen Telekom wird das voraussichtlich Ende 2015 möglich sein. Unklar ist, ob die Verbreitung des TV-Signals dann weiterhin auf dem DSL-Weg erfolgt, was weiterhin zahlreiche Kunden mangels Bandbreite ausschließen würde, oder ob die Telekom plant, LTE Broadcast aufzuschalten, was zumindest in einem begrenzten Umfang einen Multicast der TV-Programme erlauben würde.

Bestandskunden können wechseln - unter Auflagen

Die Tarife im Überblick Die Tarife im Überblick
Quelle: Deutsche Telekom
Das neue Angebot richtet such ausdrücklich auch an Bestandskunden. Sie können nach Angaben der Telekom jederzeit in einen gleich- oder höherwertigen Magenta-Zuhause-Hybrid-Tarif wechseln. Am Ende ihrer Mindestvertragslaufzeit ist auch der Wechsel in einen "kleineren" Tarif möglich. Kunden mit dem Produkt Call & Surf via Funk können jederzeit in jeden Magenta-Zuhause-Hybrid-Tarif wechseln - mit zwei Einschränkungen: Bei ihnen muss im Festnetz eine DSL-Leitung geschaltet werden können und Mobilfunk mit LTE möglich sein.

Nach Angaben der Telekom handelt es sich bei Magenta Zuhause Hybrid um ein Festnetzprodukt - auch wenn es eine Mobil-Zuführung beinhaltet. Die Telekom hat aufgrund der Klassifizierung "Festnetz" auch auf eine Drosselung bei den Tarifen verzichtet. Für Kunden mit einer langsamen DSL-Leitung wird es somit erstmals möglich, schnell im Internet zu surfen und sogar HD-Streams anzuschauen. Lediglich, wenn auch alle Nachbarn LTE gleichzeitig nutzen, kann die Datenrate für jeden einzelnen Nutzer in den Keller gehen, da es sich um ein Shared Medium handelt und alle Nutzer sich die Gesamt-Datenrate eines Mastes teilen. Insbesondere, wenn der Kunde 100 MBit/s per Vectoring und weitere 100 MBit/s per LTE nutzen würde, könnten die Funkkapazitäten eng werden. Allerdings schaltet sich LTE erst zu, wenn die VDSL-Vectoring-Leitung ausgereizt ist, insofern passiert das nicht so schnell, als würden die ersten 100-MBit/s direkt per LTE übertragen.

Bundesweite Buchung ab Frühjahr 2015 möglich

Um das Hybrid-Angebot zu nutzen, ist nach Angaben der Telekom kein Mobilfunkvertrag notwendig. Ist dieser jedoch vorhanden, ist der Kunde automatisch berechtigt, die Magenta-Eins-Vorteile zu nutzen, sofern er die passenden Mobilfunktarife nutzt. Und: Auch Geschäftskunden sollen das Hybrid-Angebot buchen können. Bestellt werden kann aktuell ausschließlich über die Telekom-Hotline und nur in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Ab Frühjahr 2015 soll das Angebot bundesweit verfügbar sein.

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