Wifi-6-Router: Telekom stellt Speedport Pro Plus vor
Die Telekom entwickelt ihr Router-Topmodell "Speedport Pro" kontinuierlich weiter. Er ist schwarz (im Gegensatz zum sonst üblichen weiß) und kommt vom Hersteller Sagemcom. Das neueste Modell heißt "Speedport Pro Plus" und ist optisch von seinen Vorgängern kaum zu unterscheiden. Dafür liegen die Unterschiede unter der Haube.
WiFi 6 an Bord
Der neue Speedport Pro Plus ist vom Speedport Pro von außen nicht zu unterscheiden. Innendrin funken 12 WLAN-Antennen.
Foto: Deutsche Telekom
Das Modell Pro Plus wurde mit dem "WiFi 6" (802.11 AX) Standard ausgerüstet: Der "Premium-Router" realisiert mit dem neuen Übertragungsverfahren über zwölf eingebaute WLAN-Antennen eine bessere Auslastung der gerade auf 2.4 GHz oft ziemlich stark belasteten Funkkanäle. Damit soll er eine Geschwindigkeit von (theoretisch) bis zu 9.700 MBit/s erreichen können, das "beste Heimnetzerlebnis" hängt natürlich vom örtlichen Internetangebot ab. Möglich macht das die Übertragungstechnik OFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiple Access), die wir schon vom LTE-Mobilfunk kennen. Zu einer Zeit können mehr Teilnehmer quasi parallel ihre Daten übertragen und müssen nicht mehr warten.
Stabiler, schneller, sicherer?
In einer Umgebung mit einer hohen Dichte an WLAN-Netzen – beispielsweise in Mehrfamilienhäusern – soll WiFi 6 einen störungsfreien Betrieb sichern, selbst dann wenn viele Geräte parallel im WLAN aktiv sind. Die Telekom verspricht sich etwa bei Online-Spielen oder datenintensiven VR-Anwendungen deutlich schnellere Reaktionszeiten und bessere Stabilität.
Auch für die Nutzung von MagentaTV ist der Speedport Pro Plus bestens gerüstet: Er unterstützt gleich mehrere Streams in hochauflösendem 4K/UHD. Aus technischen Gründen (woran der Speedport-Hybrid-Router völlig unschuldig ist) kann MagentaTV aber nur den über die Festnetzleitung gelieferten Signalanteil nutzen, jedoch nicht den über LTE-Hybrid.
Telekom-Hybrid möglich
Wo die Telekom nicht mehr als DSL 16000 liefern kann oder darf (Stichwort Vectoring im Hauptverteiler durch konkurrierende Unternehmen) können die Kunden oft auf "Telekom-Hybrid" ausweichen. Dabei wird über eine LTE-Mobilfunkverbindung die fehlende Geschwindigkeit aus dem Festnetz "nachgeliefert" und "angeklebt" ("Bonding"). Der Speedport Pro (Plus) ist einer der wenigen Modelle, die diese Technologie der Telekom unterstützen. Einfach die bei Buchung des Tarifs mitgelieferte SIM-Karte in den Router einsetzen, sie hat ab Werk übrigens keine aktivierte PIN-Geheimzahl.
Router kann Mesh
Im Router ist bereits die Mesh-WLAN-Technologie eingebaut, die in Verbindung mit den optional buchbaren oder zu kaufenden "SpeedHome WiFi"-Repeatern der Telekom (Hersteller Arcadyan) für "durchgängiges WLAN-Signal in allen Räumen" sorgen können.
Neue WPA3-Verschlüsselung
Lange galt WPA2 als unknackbar sichere Verschlüsselung von WLAN-Funknetzen, bis Forscher herausfanden, wie man diese Technik austricksen kann. Somit wurde WPA3 geboren. Der aktuelle Speedport Pro (und die neue Version Plus) bieten erstmalig die WPA3-Verschlüsselung an. Diese kann als Singlebetrieb (nur WPA3) oder als Mischbetrieb (WPA2/3) konfiguriert werden. Sie lässt sich aber "im Notfall" auch auf "nur WPA2" herunter konfigurieren. Werden beispielsweise im Haushalt noch ältere Smartphones (z.B. Apple iPhone 4) oder ältere iPad-Tablets (z.B. mit iOS 9.3.5) betrieben, kann es schon im Mischbetrieb von WPA2/3 zu Problemen kommen. Eine denkbare Lösung ist, im Router die Funktion "Gäste WLAN" zu aktivieren und dieses zweite WLAN dann "nur" im WPA2-Modus für ältere Endgeräte laufen zu lassen. Die sichere Alternative wäre, sich von den alten "Schätzen" im alltäglichen Betrieb zu trennen.
Der Speedport Pro (Plus) funkt bei WLAN auf 2,4 und 5 GHz, was die Lastsituation im Netz schon wirksam entspannen und speziell auf 2,4 GHz für Entlastung sorgen soll, selbst wenn die Gegenstellen noch nie etwas von WiFi 6 gehört haben sollten.
Pro Plus im Endgeräte-Servicepaket – mit Magenta SmartHome Pro
Der neue Speedport Pro Plus "Premium-Router" ist ab Donnerstag (15. Oktober) online zu einem einmaligen Kaufpreis von 389,92 Euro oder für monatlich 9,70 Euro im Endgeräte-Servicepaket Plus erhältlich. Der große Vorteil beim Endgeräte-Servicepaket Plus: Magenta SmartHome Pro ist darin ohne Aufpreis inklusive.
Ein weiterer Pluspunkt: Bei einem Defekt des Routers, stellt die Telekom ihren Kunden im Endgeräte-Servicepaket Plus in der Regel bereits am nächsten Werktag ein Ersatzgerät zur Verfügung.
Speedport Pro (Plus) kann Smart Home
Seit dem letzten Software-Update können Speedport Pro und Pro Plus auch als Zentrale für ein smartes Zuhause dienen. Damit lassen sich Geräte unterschiedlicher Hersteller und verschiedener Funkstandards vernetzen, sofern diese WLAN, DECT ULE oder ZigBee beherrschen. Sollen die Smart-Home-Funkstandards "HomeMatic IP" oder "Schellenberg" zum Einsatz kommen, ist noch ein spezieller separater USB-Funkstick erforderlich.
Smarthome Pro auch für Vorgängermodell
Nutzer oder Neukunden des Vorgänger-Modells Speedport Pro dürfen sich freuen: Ab dem 15. Oktober können alle Kunden mit Endgeräte-Servicepaket des Speedport Pro Magenta SmartHome Pro ohne Aufpreis nutzen und auch den schnellen Gerätetausch bei Defekt. Zusätzlich gilt für alle ab dem 15. Oktober abgeschlossenen Endgeräte-Servicepaket Verträge für den Speedport Pro ein reduzierter monatlicher Preis von 7,75 Euro.
Unser erster Eindruck
teltarif.de durfte vorab einen Prototypen des Speedport Pro Plus erproben. Die Konfiguration ist mächtig, wird aber von schlauen Assistenten unterstützt. Seine Stärke ist zweifelsohne das WLAN mit WiFi 6, das auch ohne zusätzliche Speed Home WiFi Repeater seine Signalstärke über 12 eingebaute WLAN-Antennen verbessert hat.
Zweiter Pluspunkt ist die Unterstützung der Speed-Home-Wifi-Mesh-Repeater, was bei älteren Routern ein eigenen weiteren Repeater als "Sendestation" erfordern würde. Dritter Pluspunkt: Wer sich in das Thema "Smart Home" hineintasten will, wird sich freuen, dass man keinen separaten SmartHomeBase-Router mehr braucht.
Beim unserem Prototypen kam es mitunter noch zu kleinen Hängern: Bestimmte Webseiten oder Internetdienste waren nicht erreichbar oder die Verbindung zum Telekom-Internet oder dem Telefon-Netz ging verloren. Die Lösung ist einfach: Kurz den Netzstecker ziehen, 1 Minute warten und neu starten. teltarif.de war zeitweise sogar als Betatester mit eingebunden, um neue Softwareversionen zu erproben und man merkt von Version zu Version die Verbesserungen deutlich.
Unser Tipp: Router mieten
Diesen Router sollte man nicht kaufen, sondern mieten. Dann kann er bei etwaigen Problemen schnell und unbürokratisch ausgetauscht werden. Der Kaufpreis von aktuell 389,92 Euro (mit 16 Prozent MwSt.) würde auf 3 Jahre etwa 10,83 Euro - die monatliche Miete beträgt hingegen derzeit nur 9,70 Euro. Und in 3 Jahren gibt es sicher schon einen noch leistungsfähigeren Nachfolger.
Wer einen Speedport-Router schon hat: Öfters mal auf den Hilfeseiten der Telekom vorbeischauen oder im Konfigurationsmenü den Softwarestand prüfen, regelmäßig werden dort neue Versionen der Routersoftware veröffentlicht. Nach einer gewissen Zeit sollte sich der Router die Updates auch automatisch "ziehen".