Austausch

Fachhandel: Telekom setzt auf Glasfaser und Mobilfunk

Heute hat die Telekom ihre "Partner" in den ehema­ligen Plenar­saal des Deut­schen Bundes­tages ("Wasser­werk") in Bonn einge­laden.
Von

Heute hat die Deut­sche Telekom zur "Telekom Partner Expe­rience 2023" in den ehema­ligen Plenar­saal des Deut­schen Bundes­tages ("Wasser­werk") in Bonn einge­laden. Wenn die Branche von "Part­nern" spricht, sind damit die Fach­händler gemeint, die als "Geschäfts­partner" die Produkte eines Unter­neh­mens verkaufen.

Etwa 900 Gäste konnte die Telekom in Bonn begrüßen. Im Mittel­punkt der Gespräche standen die Zukunft des Handels. In zahl­rei­chen Work­shops ging es um die Entwick­lung und neue Produkte sowie Möglich­keiten, wie der Netz­betreiber seinen Fach­han­dels­part­nern helfen kann, um das Geschäft mit Privat- und Geschäfts­kunden auszu­bauen. Georg Schmitz-Axe, Leiter Partner (Fachhandel) der Telekom begrüßte über 900 Teilnehmer in Bonn. Georg Schmitz-Axe, Leiter Partner (Fachhandel) der Telekom begrüßte über 900 Teilnehmer in Bonn.
Foto: Fotostudio Heupel, Bonn / Deutsche Telekom

Treue­bonus für Loya­lität

Nachdem die Telekom schon 2022 mit den MagentaMobil PlusKarten (Part­ner­karten) den Absatz im Handel um 166 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stei­gern konnte, wird erwartet, dass der neue Treue­bonus, der im April gestartet ist, die Erwar­tungen über­treffen könnte: Nimmt man die Zahl der Fest­netz­kunden, die noch keine Mobil­funk­kunden sind, konnten die "Neukunden" hier verdop­pelt werden (genau plus 101 Prozent).

"Neben der Gewin­nung neuer Mobil­funk­kunden gelingt es durch dieses Angebot, Kunden wirk­lich zu begeis­tern", betonte Georg Schmitz-Axe, bei der Telekom für seine Partner verant­wort­lich. Das zeige ein Blick auf den NetPromoterScore (NPS), der in der Gruppe der Treue­bonus-Nutzer um 30 Punkte gestei­gert werden konnte. Das habe "posi­tive Auswir­kungen auf Kunden­fre­quenz und Kunden­anspra­chen" gehabt, die Händler konnten unterm Strich mehr Provi­sionen erzielen, wovon der Handel seine eigenen Kosten (Mieten, Löhne, Ausstat­tung etc.) bezahlen muss.

Glas­faser für alle

Für die Telekom ist der Glas­faser­ausbau neben Mobil­funk "das andere große Projekt": Bekannt­lich sollen bis 2030 alle Haus­halte einen Glas­faser­anschluss erhalten können und die Telekom ist sich sicher, dass sie einen großen Teil davon bauen wird. Bei der Vermark­tung von Glas­faser setzt die Telekom auf "lokale Verant­wor­tung und Zusam­men­arbeit", d.h. wenn ein Ort mit Glas­faser versorgt werden soll, soll der örtliche Handel daran teil­haben und die Kunden in Ruhe und ausführ­lich beraten. Viele Kunden stehen den Haus­tür­ver­käu­fern skep­tisch bis ableh­nend gegen­über.

Für die Telekom gehe es darum, "Impulse und Vorschläge für eine bessere Vermark­tung zu iden­tifi­zieren und umzu­setzen“, so Schmitz-Axe. Der Infor­mations-Fluss zum Kunden soll verbes­sert werden, indem früh­zeitig über den bevor­ste­henden Glas­faser-Ausbau der Telekom infor­miert wird. Diese Anstren­gungen hätten "erste Früchte" getragen, der Absatz von Glas­faser-Produkten und -tarifen habe inner­halb eines Jahres im Fach­handel verdop­pelt. „Um Kunden zu Fans zu machen, arbeiten wir mit vielen betei­ligten Einheiten in- wie extern vor Ort sehr eng zusammen." So sei die Herkules-Aufgabe, 30 Millionen Haus­halte in den nächsten sieben Jahren auf Glas­faser zu bekommen, zu schaffen, findet Schmitz-Axe.

Geschäfts­kun­den­ver­mark­tung im Fach­handel

Viele Fach­händler betreuen nicht nur Privat-, sondern auch Geschäfts­kunden. Hier geht es oft nicht nur um reine Vertrags­abschlüsse , sondern es braucht neue Tele­fone, die für den Kunden bzw. den Mitar­beiter einge­richtet werden und erklärt werden müssen, oder spezi­elle Tarif­ange­bote, die je nach Einsatz­zweck (mehr Daten, mehr Sprach-Tele­fonie, Reisen ins Ausland, viel­leicht auch außer­halb der EU) maßge­schnei­dert werden können. Das alles erfor­dert viel Kenntnis und Bera­tung.

Bei den Geschäfts­kunden (B2B) konnte eine Stei­gerung von über 20 Prozent im Fest­netz-Absatz in den Shops reali­siert werden. Dafür wurde ein neues "Onboar­ding Konzept" (Online-Anmel­devor­gang von Shops und Neukunden) entwi­ckelt, dass mit Distri­butoren (Groß­händler, die nur Wieder­käufer also Händler belie­fern) und den Händ­lern selbst gemeinsam erar­beitet. Das soll "noch besser auf die Ansprüche der Geschäfts­kunden" eingehen: modu­lare Online-Schu­lungen, ein verein­fachter Buchungs­pro­zess.

Mobil­funk wächst zwei­stellig

Beim Mobil­funk meldet in den letzten beiden Jahre zwei­stel­lige Wachs­tums­raten beim Neukun­den­geschäft. Dazu wurde ein „Tacheles“-Format entwi­ckelt, wo Handel und Telekom für größere Mobil­funk-Projekte neue Abläufe (Prozesse) entwi­ckelt haben oder der Handel sich direkt mit den Entschei­dern der Telekom austau­schen kann.

Wer im Fach­handel einkauft, könnte von einem Essen-Bring-Service belie­fert werden.

Mehr zum Thema Fachhändler