Telekom verpasst Berlin eine Million Glasfaseranschlüsse
Telekom: 1 Million Glasfaseranschlüsse für Berlin
Bild: Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom will in Berlin bis zum Jahr 2027
einer Million Privathaushalten, Firmen und Schulen schnelles Internet
über reine Glasfaserleitungen ermöglichen, und zwar in allen zwölf Bezirken.
600.000 Anschlüsse sollen bis Ende 2025 fertiggestellt sein, teilte der Bonner Konzern heute mit. Wie viele "Fiber to the Home"-Anschlüsse, bei denen die Glasfaserleitungen bis in die Wohnungen gehen, die Telekom schon jetzt in der Hauptstadt hat, wurde nicht mitgeteilt - es dürften nur wenige sein. Die Investitionspläne sind Teil der Glasfaser-Strategie der Telekom, die auch andere Städte betrifft. Pläne der Telekom für weitere Metropolen sollen in Kürze folgen, sagte Srini Gopalan, im Vorstand der Telekom zuständig für das deutsche Festnetz- und Mobilfunkgeschäft.
Telekom Deutschland Technik-Chef Walter Goldenits erklärt, für die bevorstehenden Bauarbeiten in Berlin habe die Telekom durch den Vectoring-Ausbau bereits gute Voraussetzungen. So könne man in weiten Teilen der Stadt auf Leerrohrsysteme zurückgreifen. Dadurch würde die Telekom weniger Tiefbau benötigen und schneller ausbauen. Die Belastung der Bevölkerung durch Verkehrseinschränkungen und Baustellenlärm werde dadurch "deutlich" sinken.
Gigabit schon an vielen Stellen per Kabel
Telekom: 1 Million Glasfaseranschlüsse für Berlin
Bild: Deutsche Telekom
In den vergangenen Jahren setzte der Konzern vor allem auf Glasfaser
nur bis zum Verteilerkasten, von wo aus das Internet über
herkömmliche Telefonkabel weitergeleitet wurde (VDSL). Künftig soll
die Glasfaserübertragung bis in die Wohnung gehen, wodurch die
Übertragung deutlich schneller und stabiler wird - die maximal
Downloadgeschwindigkeit steigt von bis zu 250 MBit/s auf
1000 MBit/s, also ein Gigabit pro Sekunde.
In den meisten Berliner Straßen, wo die Telekom ihr Angebot in den kommenden Jahren verbessern will, dürften allerdings schon jetzt Gigabit-Anschlüsse verfügbar sein - und zwar über eine andere Technologie von Wettbewerbern, bei der auf der "letzten Meile" relativ dicke TV-Kabel genutzt werden. Vodafone kann nach eigenen Angaben 1,4 Millionen Haushalte in Berlin mit Gigabit-Speed versorgen, Tele Columbus (Pyur) knapp 500.000.
Die Stadt hat mehr als zwei Millionen Haushalte. Durch den Glasfaserausbau der Telekom dürften viele Einwohner in einigen Jahren also die Wahl haben, auf Basis welcher Technologie sie in das schnelle Internet kommen.
Soll man sich über die Glasfaser freuen oder über unnötigen Baulärm ärgern? In den vergangenen Wochen wurden mehrere Ausbauprojekte für schnelles Internet begonnen. In einigen Städten graben gleich zwei Unternehmen die Wege auf.