Zusatzkosten

Strom-Sauger: Starlink kostet pro Jahr 290 Euro zusätzlich

Das Internet per Satellit von Star­link ist für viele eine inter­essante DSL-Alter­native. Nun sind Gerüchte aufge­taucht, das Satel­liten-Terminal wäre ein echter Strom-Sauger. teltarif.de hat das prüfen lassen.
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Stromverbrauch: Messung der Leistungsaufnahme beim Starlink-Terminal Stromverbrauch: Messung der Leistungsaufnahme beim Starlink-Terminal
Bild: city-netze GmbH, Bearbeitung: teltarif.de
Von vielen Bran­chen­beob­ach­tern wird Star­link von SpaceX als will­kom­mene Breit­band-Alter­native gefeiert - und das per Satel­liten-Anbin­dung. teltarif.de hat einen der ersten Star­link-Kurz­tests im Rahmen des Beta-Tests in Deutsch­land veröf­fent­licht. SpaceX hat inzwi­schen auch verkündet, das Terminal solle zukünftig eine Verbin­dung zum besten Satel­liten herstellen.

Erste Tester berichten im Internet aber nun aber darüber, dass das Satel­liten-Terminal ein regel­rechter Strom-Sauger sei, von "über 100 Watt Leis­tungs­auf­nahme" ist die Rede. teltarif.de hat das prüfen lassen.

Tenden­ziell dauer­haft mehr als 110 Watt

Die city-netze GmbH in Ulm, die teltarif.de auch schon erste Bilder des Satel­liten-Termi­nals und Ergeb­nisse erster Speed­mes­sungen gelie­fert hatte, baten wir darum, einmal die Leis­tungs­auf­nahme des Star­link-Termi­nals zu messen. Das Problem dabei ist: Soll Star­link als dauer­hafter Internet-Zugang via Satellit genutzt werden, ist das Terminal in der Regel 24 Stunden am Tag in Betrieb.

Die Messung der Experten von der city-netze GmbH bestä­tigt die Gerüchte, die zum Strom­ver­brauch kursieren: Die Leis­tungs­auf­nahme schwankte während der Tests zwischen 85 Watt und 113 Watt. Dies war unab­hängig davon, ob sich Motoren zur Ausrich­tung der Schüssel drehen oder nicht. In einzelnen Last­spitzen zeigte das Mess­gerät sogar für wenige Sekunden 151 Watt an. Es sei aber eine klare Tendenz zu erkennen: Die Leis­tungs­auf­nahme liege tenden­ziell dauer­haft über 110 Watt.

Zum Vergleich: Die Leis­tungs­auf­nahme der FRITZ!Box 7590 beträgt durch­schnitt­lich 9 bis 10 Watt und maximal 30 Watt. Stromverbrauch: Messung der Leistungsaufnahme beim Starlink-Terminal Stromverbrauch: Messung der Leistungsaufnahme beim Starlink-Terminal
Bild: city-netze GmbH, Bearbeitung: teltarif.de

Das kostet der Betrieb des Termi­nals extra

Star­link-Kunden, die ohnehin schon 99 Euro monat­lich für den Tarif bezahlen, müssen also damit rechnen, dass ihnen durch den hohen Strom­ver­brauch noch zusätz­liche Kosten entstehen.

Nimmt man im ungüns­tigsten Fall an, dass das Satel­liten-Terminal wie ein DSL- oder Kabel-Router 24 Stunden am Tag ohne Pause in Betrieb ist, kommen bei einem ange­nom­menen Preis von 30 Cent pro Kilo­watt­stunde pro Jahr etwa 290 Euro Zusatz­kosten auf den Nutzer zu. Das sind pro Monat immerhin etwa 24 Euro. Zum Vergleich: bei der FRITZ!Box 7590 sind es 26 Euro pro Jahr bei 10 Watt Leis­tungs­auf­nahme 24 Stunden täglich.

Wer Geld sparen und das Terminal nachts für acht Stunden ausschalten möchte, weil er es in dieser Zeit mögli­cher­weise gar nicht nutzt, verwendet es dann statt 24 Stunden nur 16 Stunden am Tag. In diesem Fall kommen immerhin noch 192 Euro jähr­lich an Strom­kosten auf den Kunden zu, was rund 16 Euro pro Monat entspricht.

Mit dem Ener­gie­ver­brauch des Star­link-Termi­nals beschäf­tigen wir uns nun auch in unserem Edito­rial "Star­link Power­drain".

Ohne Breit­band läuft heut­zutage nichts mehr. Doch gerade auf dem Land gibts oft kein DSL oder TV-Kabel. Ist vor Ort auch kein schnelles Internet per Mobil­funk oder Glas­faser verfügbar, kommt Hilfe aus dem All.

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