Themenspezial: Verbraucher & Service Faktencheck

Faktencheck: Wie gefährlich sind Handys für die Gesundheit?

Smartphones sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Die Frage ist: Welchen Einfluss hat das auf unsere Gesundheit? 7 Thesen, 7 Antworten.
Von dpa / Wolfgang Korne

Behaup­tung: Elek­tro­ma­gne­ti­sche Strah­lung von Handys kann Krebs verur­sa­chen.

Bewer­tung: Stimmt nach bishe­rigen Erkennt­nissen nicht, aber ein Rest­ri­siko besteht.

Fakten: Für viel Aufsehen sorgte im April 2018 ein Gerichts­urteil in Italien. Einem Mann wurde Schmer­zens­geld zuge­spro­chen, weil in seinem Kopf ein Hirn­tumor gewachsen war. Die Richter bewer­teten den Krebs und seine Folgen als Berufs­krank­heit: Der Mann hatte für seinen Arbeit­geber täglich mehrere Stunden mit dem Handy tele­fo­niert.

Kann Handy-Strah­lung folg­lich als krebs­er­re­gend gelten? „Nein“, sagt Gunde Ziegel­berger vom Bundesamt für Strah­len­schutz (BfS). „Wir haben keinen Nach­weis, dass die Smart­phone-Nutzung bei Einhal­tung der inter­na­tio­nalen Grenz­werte Krebs verur­sa­chen könnte.“ Zwar seien die Studien noch nicht in der Lage, völlige Sicher­heit zu geben, weil sich Tumore über lange Zeit entwi­ckelten. „Aber mit jedem Jahr, in dem wir keinen Anstieg an Erkran­kungen sehen, erhalten wir mehr Gewiss­heit.“

Die bislang größte Lang­zeit­studie „Inter­phone“ mit mehr als 12.000 Teil­neh­mern kam 2010 zu dem Ergebnis, dass bei durch­schnitt­li­cher Nutzung des Handys kein erhöhtes Tumor­risiko für Erwach­sene besteht. Aller­dings bean­stan­deten Kritiker hand­werk­liche Fehler des inter­na­tio­nalen Projekts. Eine andere Lang­zeit­un­ter­su­chung hat deshalb bereits begonnen: Im Rahmen der soge­nannten „Cosmos“-Studie werden seit elf Jahren 290.000 Handy-Nutzer in fünf euro­päi­schen Ländern medi­zi­nisch gecheckt. Erste Ergeb­nisse stehen noch aus.

Wegen der verblei­benden Unsi­cher­heit bezüg­lich der Lang­zeit­nutzung empfiehlt Ziegel­berger, das Handy so selten wie möglich direkt an den Kopf zu halten. Ein Headset oder die Laut­sprecher­funktion seien gute Alter­na­tiven. Außerdem lohne sich der Blick auf die Verbin­dungs­qua­lität. „Wenn der Empfang gut ist, dann regelt die Basis­sta­tion die Sende­leis­tung des Handys um das Tausend­fache herunter und die Strah­lungs­be­las­tung nimmt ab.“

Wahrscheinlich besteht kein Krebsrisiko durch Smartphones.
vorheriges nächstes 6/8 – Bild: korvin1979-fotolia.com, Montage: teltarif.de
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  • Wahrscheinlich besteht kein Krebsrisiko durch Smartphones.
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