Sky-Vorstand zu IPTV: Deutschland ist Kabel- und Satelliten-Markt
Wie berichtet hat Sky in dieser Woche
in München sein neues Bundesliga-Programm vorgestellt.
Zusammen mit Sky-Moderator Sebastian Hellmann führte Sky-Sport-Vorstand Carsten
Schmidt durch die Veranstaltung im beengten Vereinsheim
der SpVgg 1906 Haidhausen.
Dabei wollten Schmidt und seine Kollegen
den anwesenden Journalisten offenbar vermitteln, dass
die Bundesliga für sie nicht nur ein Beruf, sondern
durchaus eine Leidenschaft ist und sie diese künftig auch den Kunden
des Pay-TV-Senders näher bringen wollen. Dazu sollen die Live-Sendestrecken aus den
einzelnen Stadien verlängert, den Kunden mit Hilfe eines neuen Studios die Informationen
näher gebracht und die Wiederholungen besser strukturiert werden.
Sky-Vorstand Carsten Schmidt (r.) bei der Vorstellung des Bundesliga-Programms bei Sky
Foto: teltarif.de
Auch die Moderatoren- und Kommentatoren-Aufstellung wirkt strukturierter. Während Kommentator Marcel Reif als Aushängeschild des Senders bisher oft bei Bayern-Spielen zu hören war, wird er künftig grundsätzlich das Spiel am Samstag Abend, das Top-Spiel des Samstags, kommentieren. "Dieses Top-Spiel suchen wir aus", so Carsten Schmidt. Sky sei offizieller Partner der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dürfe sich aus den am Samstag angesetzten Partien eine aussuchen, die am Abend angestoßen werde.
"Wir bereuen nicht, die IPTV-Rechte nicht erworben zu haben"
Im Gespräch mit teltarif.de ging Carsten Schmidt auch auf die neue Plattform select.sky.de ein. Kritik, ein Spiel koste mit 10 oder 19 Euro pro Stream zu viel, wollte das Vorstandsmitglied nicht gelten lassen. Immerhin koste ein Stadionbesuch oftmals mehr. Auch müsse man von Abonnenten einen Preis von 10 Euro verlangen, da die Bundesliga doppelt so viel wert sei wie ein Film, den man online für 5 Euro anbiete. Und wer kein Sky-Abo habe, könne sich gerne zu einem solchen entschließen. Dann kostet die Bundesliga monatlich 32,90 Euro inklusive weiterer Basis-Sender. Ein Tagesticket für das Sportportal werde 12 Euro kosten, so der Sky-Vorstand.
Zum Mitbewerber aus Bonn, der Deutschen Telekom und dem Angebot Liga total! wollte Schmidt keinen Kommentar abgeben. Man fühle sich aber angesichts der Wettbewerbssituation nicht unwohl. Die Deutsche Telekom kann mit den weitaus günstigeren IPTV-Rechten die Bundesliga genauso auf die Fernseher in den Wohnzimmern bringen wie Sky mit den teuren Fernseh-Rechten. Einen Kampf mit ungleichen Waffen will Schmidt hier aber nicht erkennen. "Wir freuen uns, dass wir die Web-TV-Rechte erworben haben, und bereuen nicht, die IPTV-Rechte nicht zu haben", so Schmidt gegenüber teltarif.de. "Die Web-TV-Rechte ergänzen unsere sonstigen Ausstrahlungen perfekt."
Web-TV bleibt Nischen-Markt
Die Herzen der Fußballfans schlagen höher
Foto: Sky
Den Markt des Web-TV will Sky vorerst nicht weiter ausbauen. Schmidt sieht in Deutschland
einen Markt, der hauptsächlich über Satellit und Kabel bedient wird. Daher sei man mit dem derzeitigen
Web-TV-Angebot gut positioniert, strebe aber keinen Ausbau an. So sei beispielsweise
das Streaming ganzer Sender derzeit kein Thema.
Nach Informationen von teltarif.de ist die Web-TV-Plattform von Sky auch nicht für den Massenmarkt ausgelegt. Zwar sprach Schmidt davon, dass täglich 43 Millionen Deutsche über 14 Jahren das Internet nutzen, doch Web-TV sei nicht geeignet, allen das Programm zur Verfügung zu stellen. Aus gut informierten Kreisen war zu hören, dass die Streaming-Plattform für eine hohe vier- bis niedrige fünfstellige Nutzungszahl ausgelegt ist.
Wie Sie die Bundesliga außer bei Sky im Internet und per Handy verfolgen können, lesen Sie in einem aktuellen Übersichtsartikel.