Tourismus

Aussichtspunkt 2.0: Vernetzter Schrank zieht Touristen an

In Otter­berg (Land­kreis Kaisers­lau­tern) stießen wir auf eine pfif­fige Idee zur Stei­gerung des Tourismus. Wanderer können sich an Aussichts­punkten mit Getränken, Internet via Frei­funk und Strom für den Handy-Akku versorgen.
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Tech­nologie verbindet, auch die Gemein­schaft von Kommunen, was zu beson­deren Projekten zur Förde­rung des Tourismus führt. Die Stadt Otter­berg hat in Zusam­men­arbeit mit der Hoch­schule Kaisers­lau­tern drei beliebte Aussichts­punkte um einen solar­betrie­benen Kühl­schrank aufge­wertet. Um das Angebot noch attrak­tiver zu gestalten, wurden weitere Kompo­nenten, wie ein Frei­funk-Router für kosten­loses Internet und eine Lade­mög­lich­keit für das Handy, ergänzt. Wir haben uns mit den Verant­wort­lichen getroffen und erfahren, wie der vernetzte Schrank reali­siert wurde und welche Rolle Social Media dabei spielte.

Hinter­gründe zum Aussichts­punkt 2.0

Der vernetzte Schrank am Reiserberg Der vernetzte Schrank am Reiserberg
Andre Reinhardt
Tourismus ist ein wich­tiger Faktor für Kommunen. So über­legte auch Harald West­rich, Bürger­meister der Verbands­gemeinde Otter­bach-Otter­berg des Land­kreises Kaisers­lau­tern, wie er die Attrak­tivität seiner Gemeinde stei­gern kann. Durch eine andere Ortschaft wurde er auf einen solar­betrie­benen Kühl­schrank aufmerksam. Die Idee gefiel ihm, weshalb er ein Netz­werk an benö­tigten Fach­kräften erschloss. Trei­berin des DIY-Projektes war hierbei Carola Ibrom von der Touris­mus­infor­mation Otter­berg. Pascal Schuster setzte im Auftrag der Hoch­schule Kaisers­lau­tern die elek­tro­tech­nische Planung und Instal­lation um.

Für den Bau und den Trans­port des Schrankes zeich­nete sich der Bauhof Otter­berg verant­wort­lich. Der Elek­tro­niker Michael Sauer erwei­terte das Konzept um ein Frei­funk-Modem und einen Fein­staub­sensor. Um die Befül­lung des Kühl­schrankes kümmert sich Patrick Felz­mann. So griffen viele Rädchen der Gemeinde inein­ander, um das Vorhaben zu reali­sieren.

Voraus­set­zungen, Kosten und Zeit­auf­wand

Die Sonnenuhr am Reiserberg Die Sonnenuhr am Reiserberg
Andre Reinhardt
Da das Projekt vom Bürger­meister ange­stoßen wurde, war eine Aufstell­geneh­migung kein Problem. Schwie­riger gestal­tete sich die Finan­zie­rung. Der Kühl­schrank inklu­sive aller benö­tigter Kompo­nenten schlug mit 1700 Euro zu Buche. West­rich entschied sich für Crow­dfun­ding als moderne Methode zur Geld­beschaf­fung. Insbe­son­dere soziale Netz­werke wie Face­book und YouTube sorgten dabei für eine hohe Reich­weite. Ansonsten waren auch Print­medien wie Kurier und die Zeitung Rhein­pfalz invol­viert. Rund 80 Spender trugen 4500 Euro zusammen – weshalb gleich drei Kühl­schränke reali­siert werden konnten.

Die Planung des Geräts nahm mit einem Monat die meiste Zeit in Anspruch. Für den Bau der Gehäuse benö­tigten die Schreiner etwa eine Woche. Schließ­lich wurde die Instal­lation inner­halb von einem Tag bewerk­stel­ligt.

Auf der folgenden Seite tech­nische Details und weitere Infor­mationen.

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