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sipgate: Handynummer mit beliebiger SIM-Karte nutzen

Mit der Satellite-App will sipgate die Handynummer von der SIM-Karte entkoppeln. Der Testbetrieb für iPhone-Nutzer wurde jetzt gestartet. Wir haben das Produkt mit dem iPhone 7 Plus getestet.
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Nach der Installation kann ein neuer Account angelegt werden. Alternativ ist es möglich, sich in einen bestehenden Satellite-App-Zugang einzuloggen - etwa wenn man die Anwendung löscht und später erneut installieren möchte oder wenn der Zugang auf einem zweiten Handy eingerichtet werden soll. Bei der Ersteinrichtung bekommt der Kunde sofort eine Mobilfunknummer mit der auch bei simquadrat und sipgate team üblichen Vorwahl 01579 zugewiesen. Leider ist es nicht möglich, aus einer Liste von Handynummern zu wählen. Auch Rufnummernportierungen zu Satellite sind noch nicht möglich, sollen zu einem späteren Zeitpunkt aber ebenfalls angeboten werden.

Apple iPhone 7 Plus

Verschiedene Berechtigungen erforderlich Verschiedene Berechtigungen erforderlich
Foto: teltarif.de
Um den Account einzurichten, muss der Kunde eine (für noch kein anderes sipgate-Produkt verwendete) E-Mail-Adresse angeben und ein Passwort erstellen. Zudem müssen Name und Anschrift angegeben werden. Die Angaben werden auch verifiziert. Ist der Abgleich erfolgreich, so erhält der Kunde eine entsprechende Bestätigung per E-Mail.

Freigaben am iPhone erforderlich

Abschließend muss der Kunde der Anwendung das Senden von Mitteilungen sowie den Zugriff auf Adressbuch und Mikrofon des Smartphones erlauben. Ansonsten würde die Signalisierung eingehender Anrufe nicht funktionieren und die im Adressbuch gespeicherten Rufnummern stünden nicht zur Verfügung. Ohne Mikrofon sind naturgemäß gar keine Telefonate möglich, so dass auch dieser Zugriff für den Einsatz der App unbedingt erforderlich ist.

Die Benutzeroberfläche der Satellite-App ist übersichtlich gestaltet. Es stehen das Tastenfeld für die manuelle Anwahl einer Rufnummer, das Adressbuch und das Einstellungsmenü zur Verfügung. Letzteres zeigt den Account und die Rufnummer an. Ansonsten kann man auf diesem Weg mit sipgate Kontakt aufnehmen - etwa um über Fehler zu berichten. Weitere Einstellungen sind noch nicht möglich.

Telefonieren mit der Satellite-App

Übersichtliche Menüstruktur Übersichtliche Menüstruktur
Foto: teltarif.de
Wir haben mit der Satellite-App ins deutsche Festnetz und in die Mobilfunknetze telefoniert. Dabei wurden die Verbindungen über UMTS, LTE und WLAN hergestellt. Die Sprachqualität war stets einwandfrei. Der Gesprächspartner war laut und klar zu verstehen und es gab keine Aussetzer und keine Verzögerungen. Beim Angerufenen kam es gelegentlich zu kurzen Aussetzern. Hier ist der Hintergrund unklar, zumal das iPhone per WLAN (VDSL 25) mit dem Internet verbunden war und wir das Testgerät nur wenige Meter neben dem Router betrieben haben.

Auch die telefonische Erreichbarkeit war im Test stets gewährleistet, was bei VoIP-Apps auf dem iPhone nicht unbedingt selbstverständlich ist. Obwohl die Satellite-App demnach immer im Hintergrund auf Empfang bleibt, gab es keinen spürbar höheren Verbrauch an Akkukapazität. Grundsätzlich funktioniert das Produkt demnach schon sehr gut. Verzichten müssen die Nutzer derzeit noch auf den Austausch von SMS-Nachrichten, auf die Möglichkeit der Rufumleitung und auf eine Mailbox. Wählt man die bei sipgate für den Anrufbeantworter übliche Kurzwahl, so ist die wohl nicht ganz ernst gemeinte Ansage "Sie wurden von Affen entführt" zu hören.

Schlussendlich haben wir noch den Parallelbetrieb auf zwei Smartphones ausprobiert und den am iPhone 7 Plus angelegten Zugang zusätzlich auf dem iPhone SE eingerichtet. Abgehende Telefonate konnten wir von beiden Geräten aus führen, eingehende Verbindungen wurden ebenfalls auf beiden Smartphones signalisiert. Nun bleibt es abzuwarten, wie die weitere Testphase verläuft, wann sipgate auch eine Android-App zur Verfügung stellt und wann die Satellite-App offiziell an den Start geht. In einer weiteren Meldung haben wir Details zu den sipgate-Plänen für die Satellite-App zusammengestellt.

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