Pro & Contra: Ist die Festnetz-Telefonie noch notwendig?
Kann das Handy das Festnetz-Telefon ablösen?
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Klar: Wer unterwegs telefonieren möchte, greift heute zum Smartphone. Ob in der Bahn, im Café oder im Auto:
Überall können wir telefonieren und uns mit unseren Freunden, Bekannten oder der Familie austauschen.
Und das Smartphone hat ja noch weitere Vorteile: Es ist unser stetiger Begleiter, auf dem
wir auch unsere Kontakte und deren Telefonnummern abgespeichert haben.
Doch was, wenn wir zuhause sind? Viele greifen dank günstiger Mobilfunktarife auch da zum Handy, andere hingegen setzen dann auf das Festnetztelefon. Warum ist das so? Welche Gründe sprechen für einen festen Telefonanschluss, welche sprechen dagegen? Wir diskutieren in unserem Pro & Contra: Ist die Festnetz-Telefonie noch notwendig?
Pro und Contra
Hans-Georg Kluge
Aber selbst wenn mein Smartphone griffiger wäre, würde ich zuhause stets zu meinem Festnetztelefon greifen. Denn das Mobilfunknetz ist in meiner Wohnung recht schwach. In der Küche habe ich oftmals überhaupt kein Netz! Deswegen muss ich während eines Handy-Telefonats immer in Fensternähe bleiben - während des Telefonierens (mit dem Handy) die Küche aufräumen oder die Vorräte im Kühlschrank checken? Das geht bei mir zuhause nicht. Und ich bin noch rund eineinhalb Jahre an meinen Anbieter gebunden - ein schneller Wechsel ist also nicht möglich. All diese Probleme sind aktuell nur mit einem DECT-Telefon lösbar.
Und dann ist da natürlich auch die Tarif-Frage: Mein VDSL-Anschluss kommt ohnehin mit einer Festnetz-Flatrate - warum sollte ich die brach liegen lassen? Die Festnetznummer ist für viele Personen wichtig, die bei mir anrufen, weil lange Telefonate ins Handynetz ohne Flatrate eben immer noch eines sind: Teuer. Mein Handy kommt natürlich für Telefonate zu anderen Handys zum Zuge oder wenn ich unterwegs bin.
Zuhause bin ich auch deswegen ein Festnetz-Telefonierer, um den Akku meines Smartphones zu schonen. Und im Notfall kann ich langwierige Passagen eines Telefonats mit einer beherzten Surf-Session überbrücken.
Für die Ewigkeit lege ich mich aber nicht fest: VoIP-Dienste wie WhatsApp Call, Skype oder RedPhone machen mir das Smartphone-Telefonieren schmackhaft. Und eines ist ohnehin klar: Sollte ich mit meinem Handy in ein Netz wechseln, das eine bessere Indoor-Versorgung in meiner Wohnung leistet, werden die Karten neu gemischt. Bis heute allerdings war trotz wechselnder Tarife und Handys eines konstant: Zuhause greife ich zum Festnetztelefon.
Marleen Frontzeck
In puncto Gesprächs-Qualität kann ich mich bei der Telekom nicht beschweren. Längere Gespräche sind überhaupt kein Problem, so erfolgt die Telefonie bei mir zuhause über ein Headset und ich muss somit kein großes Smartphone oder ein Festnetz-Telefon in der Hand halten, sondern kann entspannt das Gespräch führen und nebenher noch etwas anderes machen.
Auch die Akku-Laufzeiten werden bei den modernen Smartphones immer besser und so komme ich dank zusätzliche Akku-Modi bei normaler Nutzung mit meinem Gerät über zwei Tage aus. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass ich kein Festnetz-Telefon mehr benötige, ich setze voll auf mein Smartphone. Für den Notfall - sollte es Störungen geben oder das mobile Endgerät ist defekt - habe ich immer ein Backup-Gerät mit SIM-Karte für ein anderes Mobilfunknetz dabei. Man darf nicht vergessen: Auch das Festnetz kann gestört sein oder das DECT-Telefon den Geist aufgeben. Erst kürzlich hat Vodafone im Rahmen der CeBIT bekannt gegeben, Störungen beim Festnetz künftig mit dem Smartphone überbrücken zu wollen.
Für meine Zwecke und mein Nutzungsverhalten reicht mir das Handy als Ersatz für das Festnetz-Telefon völlig aus! Will ich etwas im Internet nachschauen, dann greife ich zum meinem Tablet oder Notebook. Außerdem ist bei einigen Anbietern sogar eine Festnetznummer im Mobilfunk-Tarif enthalten. Zudem tendiert gerade die jüngere Generation dazu, auch auf VoIP-Dienste wie Skype oder zukünftig WhatsApp zurückzugreifen.
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