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Parkplatz-Sharing: So funktioniert die neue App Parku

Parkplätze in zentraler Lage vorab reservieren und bezahlen
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Parkplatz-Sharing: So funktioniert die neue App Parku Parkplatz-Sharing: So funktioniert die neue App Parku
Bild: Parku
Der Stadtverkehr in vielen deutschen Städten führt zeitweise zu einem Verkehrskollaps, und daran sind offenbar auch viele Parkplatz-Sucher beteiligt. Die neue App Parku [Link entfernt] zeigt in Sekundenschnelle freie Parkplätze in zentraler Lage an und erlaubt die Buchung.

Parkplatz-Sharing: So funktioniert die neue App Parku Parkplatz-Sharing: So funktioniert die neue App Parku
Bild: Parku
Der Dienst Parku kommt ursprünglich aus der Schweiz - dort werden seit einiger Zeit Parkplätze gegen Gebühr für einen gewissen Zeitraum vermietet. Für den Dienst kann sich jeder Smartphone-Besitzer als Nutzer anmelden. Parkplätze anbieten dürfen Firmen und Privatpersonen. Seit einigen Tagen ist der Dienst nun in Deutschland verfügbar. Zuerst konnten sich Apple-Nutzer die Parku-App aus dem Appstore laden, seit wenigen Stunden ist auch die Android-App verfügbar.

Das Besondere bei Parku ist, dass das Unternehmen nicht auf die Selbstanmeldung möglichst vieler Parkplatzanbieter hofft, wie das bei den meisten konkurrierenden Diensten de Fall ist. Sondern Parku geht selbst auf die Betreiber großer Parkhäuser in zentraler Lage zu und bietet ihnen an, am Parku-System teilzunehmen. Dies kann für die Parkplatzinhaber durchaus lukrativ sein, da es gerade unter der Woche, beispielsweise vormittags, in Hotel-Parkhäusern viele leerstehende Parkplätze gibt, die Geld kosten, aber nichts einbringen. Diese Flächen kann der Parkplatzbesitzer stundenweise über Parku monetarisieren.

Buchung des Platzes, Bezahlung und Verlängerung per App

Freie Parkplätze zur Buchung auf einer Karte Freie Parkplätze zur Buchung auf einer Karte
Bild: Parku
Das ganze System beginnt also damit, dass der Parkplatz-Inhaber mit Parku einen (Provisions-)Vertrag abschließt. Ist der Parkplatz oder das Parkhaus durch eine Schranke gesichert, installiert Parku auf eigene Kosten ein Umrüstungs-Kit, mit dem die späteren Nutzer die Schranke öffnen können. Anschließend kann der Besitzer die Parkplätze bei Parku einstellen und für jeden Platz einen Zeitraum festlegen, wann dieser buchbar sein soll. Der Vermieter bestimmt auch den Preis, Parku gibt hierzu aber Empfehlungen ab. Ein Drittel des Mietpreises erhält Parku als Provision vom Vermieter.

Autofahrer benötigen - außer der App - ebenfalls einen Account bei Parku, bei dem sie ihre Kreditkarten- oder Paypal-Daten hinterlegen müssen. In der App werden auf einer Karte die verfügbaren freien Parkplätze angezeigt und auch die Zeit, während der der Parkplatz zur Verfügung steht. Die Bezahlung erfolgt dann direkt über die App, die Mindestmietdauer für einen Parkplatz beträgt 30 Minuten. In der App kann die Parkzeit auch verlängert werden, wenn das seitens des Besitzers möglich ist. Storniert werden kann eine Buchung bis maximal drei Tage vor dem Termin, in diesem Fall fällt aber eine Gebühr an.

Verhalten bei Missbrauch, App-Berechtigungen und Verfügbarkeit

Lässt der Fahrer sein Auto länger als erlaubt auf dem Parkplatz stehen und blockiert damit nachfolgende Nutzer, erfolgt eine Verwarnung per App. Beim zweiten und dritten Vergehen wird eine Strafgebühr vom Konto abgebucht, ab dem vierten Vorfall wird das Auto rigoros abgeschleppt, wobei der Halter des Wagens die vollen Appschleppkosten übernehmen muss.

Die Parku-App fordert unter Android Zugriff auf Kalender und Kontaktdaten sowie auf GPS und Internetverbindung. Der Kalenderzugriff ist dazu gedacht, dass die App gebuchte Parkplatz-Zeiten gleich in den Smartphone-Kalender eintragen kann. In unserem Kurztest funktionierte die Android-App flüssig und ohne Probleme, die Korrektheit der Abrechnungen und Abbuchungen lässt sich allerdings erst nach einem ausführlicheren Test beurteilen.

In Deutschland befindet sich Parku momentan noch im Probebetrieb und ist ausschließlich mit Parkplätzen in Berlin vertreten. Dort soll in den kommenden Wochen die Technik des Dienstes auf Herz und Nieren geprüft werden, zu der eben nicht nur Bestellabwicklung und Abrechnung gehören, sondern auch die Vorrichtung zur Schranken-Öffnung. Nach Übergang in den Regelbetrieb, mit dem im Jahr 2014 zu rechnen ist, werden dann auch Parkplatzbetreiber in anderen Städten angesprochen. Bis dahin besteht noch Nachbesserungsbedarf bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, in denen alle Preise in Schweizer Franken angegeben sind.

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