Handynetz-Test: Opensignal wertet Nutzererlebnisse aus
Opensignal hat die Nutzererfahrungen in deutschen Großstädten bewertet. Telekom konnte sich in 6 von 7 Disziplinen durchsetzen.
Grafik: Opensignal
Telekom Chef Timotheus Höttges konnte am Rande der Präsentation der aktuellen Quartalszahlen stolz die Ergebnisse eines neuen Opensignal-Reports berichten. In 6 von 7 Kriterien liegt die Telekom wieder uneinholbar an der Spitze in Deutschland.
Opensignal hat Nutzererlebnis anylsiert
Opensignal hat die Nutzererfahrungen in deutschen Großstädten bewertet. Telekom konnte sich in 6 von 7 Disziplinen durchsetzen.
Grafik: Opensignal
Das Netzmarktforschungsunternehmen Opensignal hat einen neuen Experience Report vorgelegt. Er analysiert das sogenannte „Nutzererlebnis“ im Mobilfunknetz in den Kategorien Video, Gaming, Sprachqualität in Messenger-Apps, Download- und Upload-Geschwindigkeiten, sowie die 4G-Verfügbarkeit und 4G-Netzabdeckung auf nationaler Ebene als auch in 24 deutschen Großstädten für die drei führenden Betreiber Telefónica (o2), Telekom und Vodafone.
Werte auch verschlechtert
Die unerfreulichen Details zuerst: Die Werte der drei deutschen Betreiber in den Kategorien „Video-Erlebnis“, „Games-Erlebnis“ und „Sprachqualitätserlebnis in Apps“ haben sich insgesamt verschlechtert.
Download gesteigert
Dennoch gibt es Fortschritte: Die durchschnittlichen Download-Geschwindigkeiten der Telekom- und Vodafone-Nutzer hätten sich um 3,6 MBit/s bzw. 1,8 MBit/s verbessert. Bei allen Betreibern stiegen die Werte der 4G-Abdeckung um 0,2 bis 0,9 Punkte. o2 konnte im Bereich 4G-Verfügbarkeit eine Steigerung um 3,5 Prozent auf 84,1 Prozent verzeichnen. Trotzdem bleibt die Deutsche Telekom mit insgesamt sechs von sieben gewonnenen Auszeichnungen an der Spitze.
Die wichtigsten Ergebnisse
Die Telekom dominierte die Städteanalyse und gewann 68 der 144 Bewertungen. Gemeinsam mit anderen Betreibern teilte sich die Telekom weitere 69 Bewertungen. Vodafone gewann nur drei, war jedoch an 64 Wertungen „nah dran“, während o2 zwei “Auszeichnungen“ erhielt und sich 39 Auszeichnungen mit anderen Betreibern teilte.
Die Analysten von Opensignal fanden die Telekom „insbesondere bei den Download- und Upload-Geschwindigkeiten in den Städten stark“. Eine Ausnahme bildeten nur Frankfurt am Main, wo Vodafone bei der Download-Geschwindigkeit gewann, sowie Freiburg und Münster, wo die Telekom bei der Download-Geschwindigkeit mit Vodafone fast gleichauf lag, ebenso wie bei der Upload-Geschwindigkeit in Münster.
Telekom bleibt an der Spitze
Die Telekom-Nutzer berichteten aus allen 24 Städten von einem ausgezeichneten Video-Erlebnis. Vodafone und o2 gewannen zwar in den Städten bei den Video-Messwerten nicht im Alleingang, konnten jedoch in zwei Städten gemeinsam siegen. Vodafone erhielt beim Video-Erlebnis in 13 Städten ausgezeichnete Bewertungen und war in den übrigen elf Städten in der Kategorie „Sehr gut“ zu finden.
Laut den o2-Nutzern war das Video-Erlebnis in den zwei Städten Hannover und Bremen ausgezeichnet, in 21 Städten sehr gut und in Freiburg gut.
Sprachqualität über Messenger gut bis akzeptabel
Das Sprachqualitätserlebnis in Apps variierte in den Städten von gut bis akzeptabel. Die Telekom-Nutzer bewerteten das Sprachqualitätserlebnis in Apps in 17 Städten mit „gut“. Das ist etwas besser als die Bewertung von Vodafone, die in 16 Städten mit gut ausfiel, während die o2-Nutzer das Sprachqualitätserlebnis in Apps in allen 24 Städten als „akzeptabel“ bewerteten.
Die 4G-Verfügbarkeit in den Städten war mit eindeutigen Siegern in vier der 24 Städte „stark umkämpft“.
Telekom in 18 Städten vorne
Die Telekom gewann in keiner Stadt im Alleingang, zählte jedoch in 18 Städten zu den gemeinsamen Gewinnern. Vodafone erreichte in 18 Städten ein Unentschieden und gewann in Berlin und Hamburg.
o2 konnte in Duisburg und Essen klar gewinnen und teilte sich in 15 Städten den ersten Platz mit anderen Betreibern. o2 war bei der 4G-Verfügbarkeit der einzige Betreiber mit Nutzerbewertungen unter 85 Prozent in den beiden Städten Freiburg (77 Prozent) und Saarbrücken (83,3 Prozent).
Woher kommen die Meßwerte?
Opensignal gewinnt seine Messergebnisse aus einer App, die auf vielen Smartphones installiert ist und im Hintergrund die Nutzererfahrungen an Opensignal übermittelt. Daraus gewinnt das Unternehmen Einblicke in das „Nutzererlebnis“.
Opensignal sieht sich selbst als Mobile-Analytics-Unternehmen und versteht sich als „unabhängiger weltweiter Standard für die Quantifizierung von mobilen Netzwerken basierend auf Studien im Rahmen von authentischen Nutzererlebnissen“.
Die Branchenberichte seien ein Leitfaden für Benutzer-Erfahrungen mit Mobilfunk-Netzwerken. Opensignal führt unabhängige Messungen weltweit bei den großen Netzbetreibern durch.