Ziele

EU: Online-Behördengänge und Gigabit bis 2030

Insbe­son­dere Deutsch­land ist mit Online-Behör­den­gängen und Gigabit-Internet zu Hause noch nicht weit gekommen. Die EU setzt das nun als Ziel fest - bis 2030.
Von dpa /

Digitaler Kompass der EU bis 2030 Digitaler Kompass der EU bis 2030
Bild: Gina Sanders - Fotolia.com
Bis 2030 sollen alle Bürger in der Euro­päi­schen Union wich­tige Behör­den­gänge online erle­digen können.

Zudem soll jeder die eigenen Kran­ken­akten elek­tro­nisch abfragen können und alle Haus­halte sollen Internet in Giga­bit­geschwin­dig­keit haben. Das sind drei Ziele aus dem digi­talen Kompass, den die EU-Kommis­sion heute vorstellte. Er soll dazu dienen, die erhofften Fort­schritte bei der Digi­tali­sie­rung in Europa messbar zu machen.

Verstärkte Produk­tion von Halb­lei­tern in der EU

Digitaler Kompass der EU bis 2030 Digitaler Kompass der EU bis 2030
Bild: Gina Sanders - Fotolia.com
Weitere Ziel­marken für das Jahr 2030: Mindes­tens 80 Prozent der Erwach­senen sollten grund­legende digi­tale Kennt­nisse haben, 20 Millionen Compu­ter­fach­leute sollten in der EU arbeiten und mindes­tens 20 Prozent der welt­weiten Produk­tion von Halb­lei­tern sollen in der EU ange­sie­delt sein. Die EU will zudem ein Netz­werk von 10.000 klima­neu­tralen, in der Fläche verteilten Rechen­zen­tren. Drei von vier Unter­nehmen sollten Compu­ter­clouds nutzen.

EU-Kommis­sions­chefin Ursula von der Leyen hat die Digi­tali­sie­rung zum Topthema erklärt, zumal während der Pandemie in Behörden, Schulen und Unter­nehmen große Mängel zum Vorschein kamen. Jetzt müsse ein "digi­tales Jahr­zehnt" folgen, erklärte von der Leyen. "Der heute vorge­stellte Digi­tale Kompass zeigt klar, wie wir dahin kommen."

Die EU-Kommis­sion schlägt eine "feier­liche Erklä­rung" der EU-Insti­tutionen zu digi­talen Prin­zipien vor. Darin sollen zum Beispiel die Qualität der Online-Anbin­dung, der digi­talen Bildung oder digi­taler Behörden fest­gelegt werden sowie der Grund­satz, dass es online dieselben Rechte wie offline gibt. Ange­regt werden zudem Gemein­schafts­pro­jekte mehrerer EU-Staaten etwa für eine grenz­über­schrei­tende Daten-Infra­struktur. Geld steht aus dem Corona-Aufbau­fonds RRF zur Verfü­gung.

Die EU-Kommis­sion will außerdem die Mitte 2022 auslau­fende Roaming-Verord­nung um zehn Jahre verlän­gern. Zudem sind weitere Verbes­serungen für die Kunden geplant.

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