Ausland

EU-Kommission will "Roam like at home" weiter verbessern

Die EU-Kommis­sion will die Mitte 2022 auslau­fende Roaming-Verord­nung um zehn Jahre verlän­gern. Zudem sind weitere Verbes­serungen für die Kunden geplant.
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EU-Roaming soll verbessert werden EU-Roaming soll verbessert werden
Fotos: fotofabrika - fotolia.com/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Die EU-Kommis­sion will das Inter­national Roaming für Mobil­funk­kunden inner­halb der Euro­päi­schen Union weiter verbes­sern. Das berichtet die öster­rei­chi­sche Tages­zei­tung Der Stan­dard. Zwar würden für die meisten Leis­tungen im EU-Roaming keine zusätz­lichen Kosten mehr anfallen. Kunden müssten zum Teil aber noch Einschnitte bei der Verbin­dungs­qua­lität hinnehmen.

Etwa ein Drittel der Nutzer hätten den aktu­ellen Euro­baro­meter-Daten zufolge ange­geben, auf Reisen im EU-Ausland eine nied­rigere Internet-Geschwin­dig­keit als in ihrem Heimat­land zur Verfü­gung zu haben. Nun will die EU-Kommis­sion den Mobil­funk-Provi­dern mögli­cher­weise verordnen, in diesem Punkt nicht mehr zwischen Heimat- und Roaming-Netz zu unter­scheiden. Beispiels­weise müsse, wenn möglich, auch im Ausland der LTE- und/oder 5G-Zugang gewähr­leistet sein, sofern der Vertrag des Kunden diesen im Heimat­netz vorsieht.

EU-Kommis­sion: "LTE max" sollte auch im Ausland "LTE max" sein

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Auf der einen Seite muss dabei auch berück­sich­tigt werden, dass der Netz­ausbau in verschie­denen Ländern und Regionen sehr unter­schied­lich ist. Wenn der Betreiber aus Land A für EU-Roaming "LTE max" frei­schaltet, bedeutet das noch lange nicht, dass der Kunde auch wirk­lich in Land B mit sehr hoher Geschwin­dig­keit im Internet surfen kann. Ist das Netz am Aufent­haltsort gerade über­lastet, dann fließen die Daten nunmal sehr langsam.

Es gibt aber in der Tat auch Beispiele dafür, dass Provider die Internet-Geschwin­dig­keit im Ausland begrenzen. Noch vor fünf Jahren hatte beispiels­weise o2 die Surf-Geschwin­dig­keit im Roaming auf 1 MBit/s redu­ziert - unab­hängig von den tech­nischen Möglich­keiten der Netze im Reise­land. Dann wurde die maxi­male Band­breite auf 21,6 MBit/s ange­hoben, was mögli­cher­weise immer noch nicht der Surf-Geschwin­dig­keit entspricht, die das Netz im Gast­land tech­nisch erlauben würde.

Trans­paren­tere Infor­mationen für die Kunden

Der EU-Kommis­sion strebt außerdem eine bessere Infor­mation über mögliche Kosten für Zusatz­dienste vor. Auch über die Verfüg­bar­keit von Notruf­num­mern sollen die Provider ihre Kunden dem Bericht zufolge künftig trans­parenter infor­mieren. Brüssel denkt dabei unter anderem an behin­derte Menschen, für die die Infor­mationen mögli­cher­weise lebens­wichtig sein können.

Die Gültig­keit der aktu­ellen Roaming-Verord­nung, die neben den EU-Staaten auch in Island, Liech­ten­stein und Norwegen gilt, ist bis Mitte 2022 befristet. Die EU-Kommis­sion will sich nun für eine Verlän­gerung um zehn Jahre und in diesem Zusam­men­hang für die vorge­schla­genen Verbes­serungen stark machen. Leider fehlt offenbar eine Initia­tive, zumin­dest anzu­streben, mit Groß­bri­tan­nien eine ähnliche Verein­barung wie mit Island, Liech­ten­stein und Norwegen zu treffen und so die Roam-like-at-home-Rege­lung auf der Insel zu erhalten.

Tipps und Hinweise für die Mobil­funk-Nutzung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.

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