EU-Kommission will "Roam like at home" weiter verbessern
EU-Roaming soll verbessert werden
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Die EU-Kommission will das International Roaming für Mobilfunkkunden innerhalb der Europäischen Union weiter verbessern. Das berichtet die österreichische Tageszeitung Der Standard. Zwar würden für die meisten Leistungen im EU-Roaming keine zusätzlichen Kosten mehr anfallen. Kunden müssten zum Teil aber noch Einschnitte bei der Verbindungsqualität hinnehmen.
Etwa ein Drittel der Nutzer hätten den aktuellen Eurobarometer-Daten zufolge angegeben, auf Reisen im EU-Ausland eine niedrigere Internet-Geschwindigkeit als in ihrem Heimatland zur Verfügung zu haben. Nun will die EU-Kommission den Mobilfunk-Providern möglicherweise verordnen, in diesem Punkt nicht mehr zwischen Heimat- und Roaming-Netz zu unterscheiden. Beispielsweise müsse, wenn möglich, auch im Ausland der LTE- und/oder 5G-Zugang gewährleistet sein, sofern der Vertrag des Kunden diesen im Heimatnetz vorsieht.
EU-Kommission: "LTE max" sollte auch im Ausland "LTE max" sein
EU-Roaming soll verbessert werden
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Auf der einen Seite muss dabei auch berücksichtigt werden, dass der Netzausbau in verschiedenen Ländern und Regionen sehr unterschiedlich ist. Wenn der Betreiber aus Land A für EU-Roaming "LTE max" freischaltet, bedeutet das noch lange nicht, dass der Kunde auch wirklich in Land B mit sehr hoher Geschwindigkeit im Internet surfen kann. Ist das Netz am Aufenthaltsort gerade überlastet, dann fließen die Daten nunmal sehr langsam.
Es gibt aber in der Tat auch Beispiele dafür, dass Provider die Internet-Geschwindigkeit im Ausland begrenzen. Noch vor fünf Jahren hatte beispielsweise o2 die Surf-Geschwindigkeit im Roaming auf 1 MBit/s reduziert - unabhängig von den technischen Möglichkeiten der Netze im Reiseland. Dann wurde die maximale Bandbreite auf 21,6 MBit/s angehoben, was möglicherweise immer noch nicht der Surf-Geschwindigkeit entspricht, die das Netz im Gastland technisch erlauben würde.
Transparentere Informationen für die Kunden
Der EU-Kommission strebt außerdem eine bessere Information über mögliche Kosten für Zusatzdienste vor. Auch über die Verfügbarkeit von Notrufnummern sollen die Provider ihre Kunden dem Bericht zufolge künftig transparenter informieren. Brüssel denkt dabei unter anderem an behinderte Menschen, für die die Informationen möglicherweise lebenswichtig sein können.
Die Gültigkeit der aktuellen Roaming-Verordnung, die neben den EU-Staaten auch in Island, Liechtenstein und Norwegen gilt, ist bis Mitte 2022 befristet. Die EU-Kommission will sich nun für eine Verlängerung um zehn Jahre und in diesem Zusammenhang für die vorgeschlagenen Verbesserungen stark machen. Leider fehlt offenbar eine Initiative, zumindest anzustreben, mit Großbritannien eine ähnliche Vereinbarung wie mit Island, Liechtenstein und Norwegen zu treffen und so die Roam-like-at-home-Regelung auf der Insel zu erhalten.
Tipps und Hinweise für die Mobilfunk-Nutzung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.