Jubiläum

25 Jahre VIAG Interkom/o2: Ein Stück Mobilfunk-Geschichte

In diesem Monat feiert o2 (früher VIAG Interkom) seinen 25. Geburtstag als Mobil­funk-Netz­betreiber. Wir blicken auf die Geschichte zurück.
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Im fusio­nierten Netz von E-Plus und o2 sind einige Beson­der­heiten geblieben. Die Mailbox kann wahl­weise mit der Kurz­wahl 9911 (aus E-Plus Zeiten) oder 333 (aus VIAG/o2-Zeiten) abge­fragt werden. Wer direkt auf die Mailbox spre­chen oder dorthin will, muss wissen, dass die Vorwahlen 01575, 01577, 01578, 0163, 0177 und 0178 den "Infix" 99 haben, also 0163-99-0123456 für 0163-0123456. Die Vorwahlen 01590, 0176 und 0179 haben den Infix 33. Also 01590-33-0123456 für den Anschluss 01590-0123456. Diese Nomen­klatur gilt auch, wenn die Rufnummer zu einem anderen Netz portiert wurde. Vor 25 Jahren ging VIAG Interkom an den Start Vor 25 Jahren ging VIAG Interkom an den Start
Logo: VIAG Interkom, Montage: teltarif.de
Ehema­lige E-Plus-Kunden hatten eine Zeit lang mit Nach­teilen zu kämpfen, die mögli­chen Daten­raten waren aus schwer verständ­lichen Gründen nied­riger als bei Original-o2-Kunden. Ehema­lige E-Plus-Tarife mussten mit allerlei Rabatten auf das o2-Tarif­system "abge­bildet" werden. Viele Kunden dürften aber längst in Original-o2-Tarife gewech­selt sein. Die Original-E-Plus-SIM-Karten oder Original-VIAG-Interkom-SIM-Karten funk­tio­nieren im Prinzip heute noch, aller­dings sind bestimmte Funk­tionen, wie das Einbu­chen in das 4G/LTE oder 5G-Netz, damit nicht möglich, weil das Innen­leben der SIM-Karte die neuen Proto­kolle und Mecha­nismen nicht kennt oder nicht versteht. Ein SIM-Karten-Tausch sollte in diesen Fällen kostenlos sein, ist aber in den aller­meisten Fällen längst erfolgt. Auch die Swisscom-Funk­tion von VIAG-SIM-Karten aus der Start­phase hat schon lange keine Wirkung mehr, das Gerät findet schlicht kein Netz.

Stei­gende Popu­larität lässt Netz­last ansteigen

Netz­ausbau ist das eine, die Kapa­zität der Zulei­tungen zu den Basis­sta­tionen und des Vermitt­lungs­netzes ist aber mindes­tens genauso wichtig, wenn die Kunden einen brauch­baren mobilen Internet-Zugang zur Verfü­gung haben sollen. In dieser Diszi­plin ist im o2-Netz stel­len­weise "noch Luft nach oben". Unter dem Strich ist o2-Telefónica hier Opfer seines eigenen Erfolgs. Güns­tige Tarife - auch von Discoun­tern, die das Netz mitnutzen dürfen - sorgen dafür, dass sich viele Kunden für das Netz des Konzerns entscheiden.

Mehr Kunden bedeutet aber an stark frequen­tierten Orten auch, dass mehr Kapa­zität benö­tigt wird. Und hier kommen die Tech­niker den Anfor­derungen oft nicht so schnell hinterher, wie es aus Kunden­sicht wünschens­wert und wichtig wäre.

1&1 verab­schiedet sich aus dem o2-Netz

In Zukunft könnte sich die Last-Situa­tion im o2-Netz wieder etwas entspannen. Tele­foniert ein Groß­teil der Mobil­funk­kunden von 1&1 derzeit im o2-Netz, so hat sich 1&1 mitt­ler­weile für eine National-Roaming-Part­ner­schaft mit Voda­fone entschieden. Perspek­tivisch werden die Kunden, die derzeit noch das o2-Netz mitnutzen, demnach ins eigene Netz von 1&1 - inklu­sive Voda­fone-Roaming - verlegt, das wird schub­weise ab 2024 der Fall sein.

Inno­vativ: Weiter­surf-Garantie

Dass o2 auch heute noch weiß, wie Inno­vation geht, zeigte die Telefónica-Marke mit der Weiter­surf-Garantie in ihren aktu­ellen Prepaid-Tarifen. Nach Verbrauch des High­speed-Daten­volu­mens haben die Kunden so immer noch bis zu 384 kBit/s zur Verfü­gung. Abseits von Video-Strea­ming dürfte das für die meisten Anwen­dungen ausrei­chend sein.

Schade ist in diesem Zusam­men­hang, dass es diese Weiter­surf-Garantie für Vertrags­kunden nicht mehr gibt. Warum Telefónica ausge­rechnet dieje­nigen Kunden bestraft, die sich fest an das Unter­nehmen binden, wissen maximal dieje­nigen, die sich diese Tarif­politik ausge­dacht haben.

Krachend geschei­tert ist auch der Versuch von Telefónica, Preis­erhö­hungen im deut­schen Mobil­funk­markt einzu­führen. Während o2-Neukunden nun monat­lich 3 Euro mehr als früher bezahlen (bei in der Regel auch verbes­serten Inklu­siv­leis­tungen), haben Telekom und Voda­fone ihre Mobil­funk-Grund­gebühren nicht erhöht, zum Teil aber eben­falls die Inklu­siv­leis­tungen verbes­sert.

Für alle Fälle: Die Kraft der zwei SIM-Karten

Heutige Smart­phones haben ab Werk einen SIM-Karten­schacht für zwei SIM-Karten oder bieten die Möglich­keit, mehrere eSIM-Profile zu instal­lieren, von denen zwei gleich­zeitig auf Empfang sein können. Für den güns­tigen Alltag kann eine SIM-Karte im o2-Netz genutzt werden. Als Ausweich­netz kann es eine SIM-Karte von der Telekom oder je nach Region auch von Voda­fone sein.

Die Zwei­karten-Lösung kann auch inter­essant sein, wenn ein Wechsel aus einem anderen Netz hin zu o2 ansteht. So besteht die Möglich­keit, im Alltag auszu­testen, wie gut die Versor­gung ist.

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