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o2 Car Connection im Test: Smartes Fahrzeug-Tracking per App

Mit der o2 Car Connection werden Fahrzeuge smart. Ein OBDII-Modul mit Mobilfunk-Schnittstelle und GPS-Empfänger ermöglicht nicht nur die permanente Fahrzeug-Überwachung. Wir haben das System in den vergangenen Tagen getestet.
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Auch wenn die o2 Car Connection im Test im Prinzip funktionierte wie erwartet, läuft noch nicht alles rund. Größtes Ärgernis im Test war die Bedienung der App. Diese stürzte des Öfteren unvermittelt ab, zeigte teilweise die Karte nicht an, so dass eine Info über die aktuelle Position des Fahrzeugs erst nach Neustart der App funktionierte. Auch die Bedienung der App ist teilweise noch sehr hakelig. Das Durchscrollen durch die Routen erfordert mitunter sehr viel Gefühl. Hinzu kommt, dass viele Bedienelemente sehr klein geraten und somit schlecht bedienbar sind. Nervend ist zudem, dass mitunter "die Sitzung beendet wurde" und der Nutzer sich bei der App neu einloggen muss. o2 teilte aber auf Anfrage mit, dass Updates für die App in Arbeit sind, so dass eine – hoffentlich – besser funktionierende Version demnächst zur Verfügung stehen soll.

Bleibt noch das Thema Datenschutz: Durch das direkte Verbinden des OBDII-Moduls mit der App durch Scannen der Seriennummer und eines speziellen Aktivierungscodes, welcher der Packung beiliegt, besteht natürlich keine Gefahr, dass unbefugt direkt auf die Daten des OBDII-Moduls zugreifen können. Allerdings sendet das Modul fahrzeugbezogene Daten an einen Server im Internet. Und diese sind in dem Moment einsehbar, wenn die Zugangsdaten bekannt sind. Somit bleibt der fade Beigeschmack, dass die eigenen Bewegungsprofile unter Umständen doch in falsche Hände gelangen können, wenn sich jemand unerlaubt Zugriff auf den Server verschafft.

Auf der anderen Seite kann es vor allem für Eltern interessant sein, das eigene Auto zu überwachen, wenn der Sprössling damit unterwegs ist. Wer das macht, stellt schnell fest, wie persönlich die Daten sind, die per o2 Car Connection übermittelt werden. Kaum eine andere Fahrt mit einem Auto kann so präzise und fast live nachverfolgt werden, wie mit der o2 Car Connection. Hier sollten zumindest die Personen informiert werden, die mit einem o2 Car Connection ausgestatteten Fahrzeug unterwegs sind.

Must-have für Quantified-Self-Fans?

Als Fazit des Test kann festgehalten werden, dass die o2 Car Connection das Auto smarter macht. Es ist dank eingebautem Mobilfunk- und GPS-Modul jederzeit möglich, das Fahrzeug zu orten und dessen Bewegungen zu verfolgen. Und auch wenn noch nicht alles optimal funktioniert, bringt die Car Connection mit dem Fahrtenbuch und der Systemstatus-Anzeige nützliche Zusatz-Funktionen ins Auto. Auch die Fahrerbewertung ist eine sinnvolle Funktion, denn sie animiert den Fahrer irgendwie doch dazu, effizienter und somit auch umweltschonender zu fahren.

o2 Car Connection Hauptmenü o2 Car Connection Hauptmenü
Bild: teltarif.de / Thomas Michel
Fraglich bleibt dennoch, ob oder wie schnell sich derartige System durchsetzen werden. Durch den Trend zum Quantified Self kann davon ausgegangen werden, dass auch eine Car Connection seine Anhänger finden wird. So können neben den täglichen Schritten, den Vitalwerten, den verbrauchten oder zugeführten Kalorien, auch noch die Bewegungen mit dem eigenen Auto getrackt werden. Für andere sind die Einsatzgebiete deutlich kleiner definiert. Wer stets mit seinem Auto selbst fährt, für den sind die Infos aus der o2 Car Connection weniger spannend, schließlich weiß er ja in der Regel, wann er wohin gefahren ist und welche Strecke er dabei genommen hat. Entsprechend spannend war der Test auch nur in dem Moment, als eines der Testfahrzeuge von einer weiteren Person über mehrere Tage nach München und zurück gefahren wurde. In diesem Fall wurde aber auch deutlich, welche Überwachungsfunktion mit der o2 Car Connection im Fahrzeug Einzug hält. Auch wenn sich Eltern vermutlich über eine derartige Funktion freuen werden, bleibt es fraglich, ob die Fahrt des Kindes derart detailliert überwacht werden muss.

Auch die Diagnose-Funktionen des OBDII-Moduls sind eher mit Skepsis zu betrachten. Zwar wird damit geworben, dass durch die o2 Car Connection teure Reparaturen vermieden werden können, doch das ist auch ohne dieser möglich, wenn der im Fahrzeug verbauten Kontrollleuchte Beachtung geschenkt wird. Moderne OnBoard-Diagnose-System sind so konzipiert, dass der Fahrer bei relevanten Störungen im System entsprechend benachrichtigt wird. Bei schwerwiegenden Fehlern greift zudem ein Notlauf-System, dass zumindest die Fahrt in die nächste Werkstatt noch ermöglichen sollte.

Leider ist das o2 Car Connection Set auch nicht ganz billig. Aktuell ist das Set bei o2 im Angebot und kostet einmalig 99 Euro. Der Normalpreis liegt bei 149 Euro und das Set kann bei Bedarf über o2 myHandy finanziert werden. Dann werden einmalig 29 Euro sowie monatlich 10 Euro über 12 Monate hinweg fällig. Vorteil: Die o2 Car Connection kann auch im europäischen Ausland genutzt werden kann, dafür sind im Preis bereits 50 MB für die mobile Datenübertragung im Ausland enthalten. Nach Ablauf der ersten 12 Monate kann die Car Connection weiter genutzt werden, dann allerdings werden pro Monat fünf Euro fällig.

Warum Autos künftig serienmäßig zu smarten, miteinander vernetzte Fahrzeuge werden und somit für mehr Verkehrssicherheit sorgen, lesen Sie in einem weiteren Artikel.

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