Los gehts

Berlin: Telekom baut 1 Million Glasfaseranschlüsse bis 2027

Zu einem ersten realen Pres­setermin hatten heute die Wirt­schafts­sena­torin von Berlin, Ramona Pop, und die Telekom Deutsch­land unter Leitung von Srini Gopalan nach Berlin-Karls­horst geladen.
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Zu einem ersten realen Pres­setermin hatten heute die Wirt­schafts­sena­torin von Berlin, Ramona Pop, und die Telekom Deutsch­land unter Leitung von Srini Gopalan nach Berlin-Karls­horst geladen. Die Aussage war deut­lich: Bis 2027 soll Berlin eine Million FTTH-Glas­faser­anschlüsse (Glas­faser bis ins Haus oder in die Wohnung) von der Telekom bekommen, die bis zu 1 Gbit/s (Down­stream) liefern sollen. Aber: Berli­nerinnen und Berliner müssen auch aktiv werden.

Telekom sagt Senat Unter­stüt­zung zu

Die Telekom wird das Land Berlin bei der Umset­zung der Gigabit-Stra­tegie unter­stützen, die der Berliner Senat in der vergan­genen Woche verab­schiedet hat. Damit sei die Telekom das erste Unter­nehmen, welches sich im Rahmen der Gigabit-Stra­tegie Berlins verbind­lich zu seinem Ausbau bekennt, betont das Unter­nehmen. Dazu wurde heute in Berlin-Karls­horst entspre­chende Absichts­erklä­rung unter­zeichnet.

Telekom baut, Berlin schafft Rahmen

Telekom Deutschland Chef Srini Gopalan (links) und Berlin Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (rechts) Telekom Deutschland Chef Srini Gopalan (links) und Berlin Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (rechts)
Foto: Deutsche Telekom
Darin sichert die Telekom Inves­titionen in Millio­nen­höhe zu. Berlin verpflichtet sich im Gegenzug, die notwen­digen Rahmen­bedin­gungen für einen möglichst schnellen und effi­zienten Ausbau zu schaffen. Bei einem Treffen an einer Glas­faser-Baustelle der Telekom in Karls­horst - zusammen mit Berlins Wirt­schafts­sena­torin Ramona Pop [Link entfernt] - bekräf­tigte Srini Gopalan, Chef des Deutsch­land-Geschäfts der Telekom, die Ausbau­zusage: Eine Million Glas­faser-Anschlüsse will die Telekom bis Ende 2027 in Berlin bauen.

Baustart noch dieses Jahr

Bereits in diesem Jahr geht es los. Es werden rund 40.000 Glas­faser­anschlüsse in Karls­horst, im Hansa­viertel, in Siemens­stadt und in Weißensee gebaut. Dafür waren rund 70 Kilo­meter Tiefbau notwendig, es wurden über 400 Kilo­meter Glas­faser einge­zogen und fast 200 Netz­ver­teiler aufge­baut. Das Inves­titi­ons­volumen beträgt in diesem Jahr alleine in Berlin fast 27 Millionen Euro.

Ausbau soll 2022 verstärkt weiter­gehen

Nächstes Jahr möchte die Telekom noch mehr bauen: Rund 150.000 Anschlüsse sollen dann in den Stadt­teilen Char­lot­ten­burg, Moabit, Alt-Hohen­schön­hausen, Frie­denau, Gropi­usstadt, Köpe­nick, Lich­ten­berg und einem weiteren Gebiet in Weißensee entstehen (siehe Karte). Die Magenta-farbenen Flächen zeigen, wo der Glasfaserausbau der Telekom in Berlin startet. Die Magenta-farbenen Flächen zeigen, wo der Glasfaserausbau der Telekom in Berlin startet.
Foto: Deutsche Telekom
Alleine dafür werden rund 155 Kilo­meter Tiefbau notwendig, fast 1.000 Kilo­meter Glas­faser und etwa 700 Netz­ver­teiler (graue Kästen am Stra­ßen­rand) aufge­baut werden. Das Inves­titi­ons­volumen wird 2022 rund 80 Millionen Euro betragen. "Damit ist Berlin das größte zusam­men­hän­gende Ausbau­gebiet der Telekom in Deutsch­land", ist man bei der Telekom ein biss­chen stolz.

Pandemie zeigt Bedeu­tung von Breit­band­netzen

„Nicht nur die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig leis­tungs­fähige Breit­band­netze sind. Mit der Glas­faser­offen­sive der Deut­schen Telekom wird das Berliner Daten­netz weiter ausge­baut. Tausende Haus­halte können erst­mals einen direkten Glas­faser­anschluss erhalten. Das ist ein wich­tiger Schritt auf dem Weg in die digi­tale Zukunft des Landes Berlin. Der Zugang zu schnellem Internet ist wich­tige Infra­struktur für Bürge­rinnen, Bürger und Unter­nehmen, ähnlich wie der Anschluss an das Wasser-, Strom- oder Gasnetz. Gute Daten­ver­bin­dungen sind eine Voraus­set­zung für die Wett­bewerbs­fähig­keit unserer Wirt­schaft, gesell­schaft­liche Teil­habe und für das moderne Arbeits­leben“, betonte Berlins Wirt­schafts­sena­torin Ramona Pop. „Unser Anspruch ist es, immer und überall das beste Netz anzu­bieten. Auch in Berlin. Die Berli­nerinnen und Berliner haben jetzt die Chance auf das schnelle Internet direkt ins Haus oder in die Wohnung. Ein leis­tungs­starker Glas­faser­anschluss bietet alle Möglich­keiten für digi­tale Anwen­dungen wie Arbeiten und Lernen von zu Hause sowie gleich­zei­tiges Video­strea­ming in höchster Qualität“ sagt Srini Gopalan, verant­wort­lich für das Deutsch­land-Geschäft der Telekom. „Digi­tali­sie­rung ist Team­sport – deshalb setzt die Telekom auf einen unbü­rokra­tischen Ausbau mit alter­nativen Methoden und digi­talen Geneh­migungs­pro­zessen. Hierfür schafft die Gigabit-Stra­tegie Berlins die Grund­lage. Ein weiterer wich­tiger Punkt beim FTTH-Ausbau: Der Glas­faser­anschluss kommt nicht von allein in die Häuser und Wohnungen. Dafür brau­chen wir die Mithilfe der Kunden, der Vermieter, der Haus­ver­wal­tungen oder der Eigen­tümer. Wir legen die Glas­faser von der Straße an die Gebäude und müssen dann weiter in die Wohnungen. Ohne die Geneh­migungen der Eigen­tümer und Vermieter geht das nicht“, so Gopalan.

Bestehende Infra­struktur in Berlin als Basis

Senatorin Ramona Pop lässt sich von Telekom-Techniker Max Jacob (Mitte) das Handling der Glasfaser erklären. Links sein Chef Srini Gopalan. Senatorin Ramona Pop lässt sich von Telekom-Techniker Max Jacob (Mitte) das Handling der Glasfaser erklären. Links sein Chef Srini Gopalan.
Foto: Deutsche Telekom
In Berlin trifft die Telekom auf güns­tige Voraus­set­zungen, da in weiten Teilen der Stadt schon umfang­reiche Leer­rohr­sys­teme exis­tieren. „Die Verle­gung von Tausenden von Glas­faser-Kilo­meter und die Aufstel­lung von Hunderten von Netz­ver­tei­lern läuft nicht ohne Baustellen ab. Deshalb arbeiten wir sehr eng mit den Berliner Bezirks­ämtern und den zustän­digen Stellen des Senats zusammen“, betont Anton Renner, Tech­nik­leiter der Telekom in Berlin. „Trans­parenz und profes­sio­nelles Baustel­len­manage­ment sind oberstes Gebot bei unserem Ausbau, um die Beein­träch­tigungen so gering wie möglich für die Berli­nerinnen und Berliner zu halten.“

Was inter­essierte Kunden tun müssen

Wer sich jetzt bei der Telekom anmeldet, bekommt den Glas­faser-Anschluss kostenlos von der Telekom ins Haus gelegt (für die Nutzung und Frei­schal­tung ist ein Vertrag mit laufenden Kosten notwendig). Eine Immo­bilie könnte natür­lich auch später immer noch ange­schlossen werden, dieser Anschluss müsste dann aber aus eigener Tasche bezahlt werden, was einige Tausender sein könnten. Außerdem können dann erneut notwen­dige Geneh­migungen für Tief­bau­arbeiten den Anschluss verzö­gern und verteuern.

Telekom schreibt alle Betei­ligten an

In den Berliner Glas­faser-Ausbau­gebieten schreibt die Telekom alle Eigen­tümer, Haus­ver­walter und Haus­ver­wal­tungen ("Wohnungs­wirt­schaft") an und infor­miert über die notwen­digen Maßnahmen im Detail. Selbst wer zur Miete wohnt, kann einen Glas­faser-Anschluss bis in seine Wohnung buchen. Die Telekom nimmt dann mit den jewei­ligen Vermieter Kontakt aufnehmen und klärt ab, wie die Glas­faser ins Haus und die Wohnung kommt. Dazu gibt es die Webseite telekom.de/schneller oder eine spezi­elle Glafa­ser­hot­line unter der kosten­losen Rufnummer 0800 22 66 100.

Vorteil für Immo­bili­enbe­sitzer

Wer Haus- oder Wohnungs­besitzer ist, weiß, dass eine Immo­bilie mit schnellem Internet für die Zukunft "bestens gerüstet" ist, der Wert steigt und sie lässt sich später einfa­cher vermieten oder verkaufen.

Darüber bietet der Glas­faser-Anschluss "alle Möglich­keiten für digi­tale Anwen­dungen". Das geht vom Home­office über die Smart-Home-Steue­rung, Fern­sehen übers Internet (IP-TV), Strea­ming Dienste, Online Gaming oder auch Tele­medizin weiter. Beson­ders, wenn die Familie unter­schied­liche Inter­essen verfolgt ist ein schneller Anschluss wichtig, damit es keinen Frust gibt, wenn die Kinder oder die Eltern zeit­gleich eine Video­kon­ferenz für Schule oder Beruf machen müssen, oder gespielt oder ein hoch­auf­lösender Film geschaut werden soll.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Eigent­lich hätte dieser Termin und dieser Bericht schon viele Jahre früher statt­finden müssen, aber aus unter­schied­lichen Gründen hat es gedauert.

Nun aber ist es höchste Eisen­bahn, bei allen Betei­ligten Gas zu geben und über manchen Schatten zu springen. Bei der Telekom, deren Maschi­nerie endlich in Fahrt kommt, bei der Politik, die jetzt zügig Geneh­migungen erteilen und alle büro­kra­tischen Hürden nieder­reißen muss, beim Bürger, der nicht einfach jammern ("das Internet ist so lahm"), sondern der sich jetzt infor­mieren muss, wann sein Grund­stück, Haus oder Wohnung "dran" ist und mit Freunden, Nach­barn, dem Vermieter, der Haus­ver­wal­tung redet, damit der Anschluss auch zügig gelegt werden kann.

Die Vertreter der privaten Konkur­renz mögen viel­leicht eine Träne weinen, weil sie heute nicht im Fokus standen. Es gibt aber im Land noch riesige Flächen, die auf einen Ausbau warten, da gibt es genug zu tun.

Die Telekom hat die Anzahl mögli­cher Multi-SIM-Karten für Privat­kunden redu­ziert.

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