Grebenhain: Aussichtsturm als Sendemast nutzen
Es ist bekannt: Funklöcher lassen sich nur durch Bau von Sendern stopfen. Doch Funktürme sehen oft nicht schön aus, wecken undefinierbare Ängste vor "Strahlen" und werden im Affekt erst einmal abgelehnt.
Im hessischen Vogelsbergkreis hatte man eine kreative Idee: Auf der Herchenhainer Höhe (bei 36355 Grebenhain) soll ein Aussichtsturm entstehen. Das würde den Tourismus ankurbeln, und so ganz nebenbei wäre das auch ein praktischer Standort für die Mobilfunknetzbetreiber, wie die Tageszeitung Oberhessische Allgemeine (Paywall) berichtet. Dort hatte der Gemeinderat einen passenden Beschluss gefasst. 2024 könnte es schon losgehen.
Ein Aussichtsturm für Telekom, Vodafone, o2, (1&1) und 450connect?
Der Ortsteil Herchenhain (Gemeinde Grebenhain) im Vogelsbergkreis. Dort soll ein Aussichtsturm gebaut werden, als Standort für Mobilfunk
Foto: Picture-Alliance/ dpa
Der Standort wäre ideal, denn die Herchenhainer Höhe ist die vierthöchste Erhebung in der Umgebung. Und dort oben möchten sicher nicht nur Telekom, Vodafone oder o2 funken, sondern auch der Netzbetreiber 450connect, der ein sicheres Mobilfunknetz auf 450 MHz für die Energieversorger bundesweit aufbaut.
Und dort oben auf dem Berg hat schon früher einmal ein hölzerner Turm gestanden, der musste aber wegen Baufälligkeit bald wieder abgerissen werden.
Kunterbunte Breitbandversorgung
Auch die Breitbandversorgung der Gemeinde Grebenhain ist interessant, wie eine spezielle Unterseite der Gemeinde-Homepage verrät: In einigen Ortsteilen gibt es eine WiFi-(WLAN)-basierte Internetversorgung des Anbieters WiDSL in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen "OR-Network", was gemütliche 2 MBit/s bis 16 MBit/s erlauben soll.
Im Ortsteil Volkhartshain ist die Münchner m-net unterwegs und bietet FTTC (Vectoring) mit maximal 50 MBit/s an, was über eine Glasfaserleitung zur benachbarten Gemeinde Völzberg (Main-Kinzig-Kreis) ermöglicht wird, wo m-net schon länger aktiv ist.
In anderen Ortsteilen möchte Goetel den Kunden ein glasfaserbasiertes DSL-Netz (FTTC, als Vectoring) schmackhaft machen, das eines fernen Tages dann zum vollständig ausgebauten FTTH-Netz erweitert werden könnte, falls dann noch Geld und Interesse vorhanden sein sollte. Goetel hat sich bei vielen Bürgern unbeliebt gemacht, da viel versprochen und wenig realisiert wurde.
In weiteren Ortsteilen ist die Deutsche Telekom bereits aktiv und bietet ebenfalls FTTC (Vectoring) an. Zu guter Letzt gibt es Ortsteile, wo sich die Kieler TNG den Ausbau mit echter Glasfaser (FFTH) auf die Fahnen geschrieben hat.
Teilweise überlappen sich auch die angepeilten Ausbaugebiete, weswegen manche Bürger mehrfach unterschrieben haben, in der Hoffnung, dass wenigstens ein Unternehmen wirklich bauen wird.
Selbst wenn schon gebaut und verlegt wurde, kann es "ewig" dauern, bis die Leitung aktiv geschaltet wird.