Microsoft: Exklusive Glasfaser-Strecke für besseres Office 365
Ein Seekabel wie dieses soll neue Kapazitäten zwischen den USA und Europa schaffen (Symbolbild)
Foto: dpa
Längst reicht es Inhalteanbietern nicht mehr aus, Rechenzentren zu betreiben und diese
per Glasfaserleitungen und Internetknoten anzubinden. Eine schnelle Anbindung, auf die
der Anbieter auch Einfluss hat, wird immer wichtiger, um die Leistung für die Kunden garantieren zu können und sich
Kapazitäten nicht mit anderen teilen zu müssen. So investiert beispielsweise
Google in Glasfaser-Trassen, Apple und andere bauen sogenannte CDNs auf und
auch Microsoft will näher an seine Kunden rücken. Dafür beteiligt sich das Unternehmen nun
an einem Glasfaserkabel durch den Atlantik.
Das Kabel wird von TE SubCom gebaut und als America Europe Connect (AEConnect) bezeichnet. Betrieben wird es am Ende von einer Firma AquaComm, die nun bekanntgegeben hat, das Microsoft sich als erster Gründungskunde an dem Bau der Infrastruktur beteiligt, um sie bauen zu können.
Gigantische Kapazitäten werden geschaffen
Ein Seekabel wie dieses soll neue Kapazitäten zwischen den USA und Europa schaffen (Symbolbild)
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Eingesetzt werde die aktuellste optische Technologie, die mit 130 verschiedenen Wellenlängen mit
jeweils 100 GBit/s pro Glasfaser-Paar große Kapazitäten schaffen soll. Wie groß die Kapazität ist, die
sich Microsoft gesichert hat, ist nicht bekannt, man kann jedoch davon ausgehen, dass es sich
um mindestens 100 GBit/s, wenn nicht gar ein Vielfaches davon handelt. Auszeichnen soll sich
die neue Strecke vor allem durch geringe Latenzzeiten.
Genutzt werden soll die Verbindung, die zwischen Shirlay im US-Bundesstaat New York und Killala in Irland verläuft, für bessere Verbindungen zu Microsofts Cloud-Diensten in den jeweiligen Rechenzentren. Laut AquaComm sollen unter anderem die Dienste Microsoft Azure und Office 365 über die Leitung realisiert bzw. verbessert werden. . Hinter den jeweiligen Landungspunkten gibt es seitens des Kabelproviders dann noch weitere Anbindungen bis nach New York und London, so dass hier entsprechende Rechenzentren erreicht oder Traffic an andere Glasfasertrassen übergeben werden kann. Diese Landstrecken sind redundant aufgebaut.
Mehr über die Backbone-Netze großer Anbieter und den Einsatz von CDNs (Content Delivery Networks) haben wir in einem Hintergrundartikel zusammengefasst.