Hintergrund

Telekom-Störungen und Ausfälle: Das waren die Gründe

In Bran­den­burg sowie auf der Insel Helgo­land kam es zu stun­den­langen Ausfällen im Netz der Telekom, von denen insge­samt mehrere Tausend Kunden betroffen waren. Die Gründe dafür wurden nun ermit­telt.
Von dpa /

Gründe für Netzausfälle bei der Telekom Gründe für Netzausfälle bei der Telekom
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Mit ihrem Einbruch in eine Betriebs­stelle der Telekom in Karstädt im Land­kreis Prig­nitz hatten es die Täter vermut­lich auf das Ausschalten von Alarm­anlagen abge­sehen. Elf Glas­faser- und ein Kupfer­kabel waren in der Nacht zu Montag mutwillig zerstört worden. Am Montag­vor­mittag sei der Einbruch in einen Einkaufs­markt in Karstädt gemeldet worden, der vermut­lich mit der Zerstö­rung der Kabel in Zusam­men­hang stehe, sagte eine Spre­cherin der Poli­zei­direk­tion Nord heute auf Anfrage. Dabei sei ein Tresor gewaltsam aufge­bro­chen worden. Nach ersten Erkennt­nissen habe die Alarm­anlage kein Signal gegeben, hieß es. Bereits im September 2019 hatte es im Ort Heili­gen­grabe einen Einbruch in einen Super­markt gegeben, wo die Alarm­anlage nicht funk­tio­nierte, nachdem in einem Vertei­ler­häus­chen Kabel durch­trennt worden waren.

Seit dem Einbruch in das Vertei­ler­häus­chen haben rund 2000 Fest­netz- und Inter­net­anschlüsse im Land­kreis keine Verbin­dung. Die Störung solle voraus­sicht­lich bis Diens­tag­abend behoben sein, sagte ein Telekom-Spre­cher auf Anfrage. "Wir arbeiten mit Hoch­druck daran", sagte er. Etwa die Hälfte der Kabel sei bereits repa­riert. Es stünden aber noch zahl­reiche Über­prü­fungen der Leitungen aus.

Aufgrund der Störung waren die Notrufe 112 und 110 aus den Berei­chen Karstädt und Umge­bung über das Fest­netz teil­weise nicht erreichbar.

Hinweise auf die Täter und Infor­mationen zur erbeu­teten Summe gab es zunächst nicht. In einem sepa­raten Ratgeber erläu­tern wir, wie Sie sich am besten bei einem Netz­aus­fall verhalten.

Helgo­land 48 Stunden ohne Telefon und Internet

Gründe für Netzausfälle bei der Telekom Gründe für Netzausfälle bei der Telekom
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Zwei Tage lang mussten auch die Bewohner der Hoch­see­insel Helgo­land ohne Telefon und Internet auskommen. Selbst bei den beiden Tele­fon­zellen der Insel, dem Rettungs­funk sowie der Nordsee-Klinik war von Freitag bis Sonntag nur Rauschen in den Leitungen, berich­tete Insel-Bürger­meister Jörg Singer dem "Hamburger Abend­blatt". Grund für den Netz­aus­fall: Der erste heftige Herbst­sturm des Jahres.

Den Angaben des Netz­betrei­bers SH-Netz zufolge hatte der Sturm das soge­nannte Helgo­land­kabel im Watt vor St. Peter-Ording beschä­digt. Durch die enormen Wasser­bewe­gungen sei ein Teil des insge­samt 53 Kilo­meter langen Seeka­bels frei­gelegt worden. Der soge­nannte Licht­wel­len­leiter, eigent­lich knapp zwei Meter tief im Watt vergraben, wurde frei­gespült und habe nach seinem Defekt zum Ausfall der Tele­fonie auf der Hoch­see­insel geführt.

Dadurch brach das Mobil­funk­netz der Telekom zusammen. Weil fast alle 1200 Bewohner der Insel Telekom-Kunden sind, konnten nur einige Voda­fone-Kunden tele­fonieren. Schwer­wie­gende Folgen seien laut Singer aber ausge­blieben, es habe auch keine Notfälle gegeben. Jetzt soll das Seekabel, das Helgo­land seit 2009 mit Strom, Telefon und Internet versorgt, besser im Watt fixiert werden.

Sie werden über­fahren, über­flutet oder schlicht zerstört: Die Kabel­ver­zweiger von Telekom & Co. Wir zeigen Ihnen, wie es im Netz aussehen kann, wenn Ihr Anschluss gestört ist.

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