Darum waren Websites nach Akamai-Störung unerreichbar
Blick ins Network Operations Control Center (NOCC) von Akamai
Foto: Akamai.com
Vielleicht haben sie es gar nicht bemerkt. Am Donnerstag Abend waren einige größere Webseiten (mit viel Traffic) zeitweise nicht erreichbar.
In Deutschland etwa konnten am späten Nachmittag unter anderem Seiten von RTL, Bild und Focus nicht aufgerufen werden. International waren zum Beispiel Seiten des Apartment-Vermittlers Airbnb sowie von bestimmten Banken betroffen.
Edgekey ausgefallen
Blick ins Network Operations Control Center (NOCC) von Akamai
Foto: Akamai.com
Ungefähr zwischen 17:38 Uhr und 18:45 Uhr waren die "Edgekey DNS-Dienste" des Web-Dienstleisters Akamai von einem Ausfall betroffen, der dazu führte, dass Nutzer weltweit keinen Zugriff auf mit Akamai-Diensten betriebene Webseiten hatten. Bei den Edgekey DNS-Diensten von Akamai handelt es sich um kritische Komponenten, die Endnutzer zu den CDN-Edge-Services weiterleiten.
CDN steht für Content-Delivery-Network. Damit transportieren bestimmte Dienstleister häufig angefragte Seiten und Inhalte näher an die Kunden und bilden somit eine Art von Zwischenspeicher (Cache), damit nicht jeder Kunde direkt auf dem Ursprungsserver nachfragen muss. Damit wird das Internet entlastet.
Seltsame Fehlermeldungen
Endnutzer, die versuchten, die von Akamai gehosteten Webseiten zu erreichen, erhielten eine Fehlermeldung, dass die von ihnen angeforderte URL keiner IP-Adresse zugewiesen werden konnte. Ab 18:45 Uhr konnte die Störung behoben werden, sodass die CDN-Services wieder erreichbar waren.
Die Störung sei nicht durch einen Cyberangriff verursacht worden. Rund 40 Minuten nach den ersten Ausfällen waren erste Websites wie "bild.de" wieder erreichbar, wie Bild am Abend informierte.
Störung im DNS-Server
Akamai hatte zuvor Probleme bei seinem Service Edge DNS gemeldet. Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass Websites angesteuert werden können und vor Überlastungs-Attacken, sogenannten DDoS-Angriffen, geschützt werden.
Obwohl der Ausfall nur kurz anhielt, waren viele Webseiten und Services, die den CDN-Service von Akamai nutzen, betroffen. So waren etwa Spieleseiten, große Banken und Fluggesellschaften beeinträchtigt. Das DNS ist ein funktionskritisches System für das Aufrufen von Webseiten, und obwohl die CDN-Services von Akamai anscheinend nicht von der Störung betroffen waren, konnten viele Nutzer während des Ausfalls nicht auf sie zugreifen.
Erst Anfang Juni waren bereits zahlreiche Websites weltweit nach einer Störung beim Cloud-Dienst "Fastly" rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des "Guardian", der "New York Times", der "Financial Times" und der französischen Zeitung "Le Monde".
Kein Netzausfall, sondern eine Abschaltung gab es beim Server des Deutschen Apotheker Verbandes (DAV).