Ausbau

Telekom: Das ist die modernste Vermittlungsstelle

Wenn 5G ans Netz geht, werden die Datenmengen im Internet rasant steigen. Die Telekom trifft dafür schon jetzt Vorbereitungen und gibt Einblick in den Ausbau einer Vermittlungsstelle in Frankfurt.
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Das neue System von Corning bei der Telekom in Frankfurt Das neue System von Corning bei der Telekom in Frankfurt
Bild: Telekom
Private Kunden und Firmen erwarten eine immer höhere Internet-Band­breite - und nicht nur deswegen wird in Zukunft der Daten­ver­kehr in den Netzen rasant steigen. Wenn noch in diesem Jahr die ersten offi­zi­ellen 5G-Stationen ans Netz gehen, müssen diese an ein leistungs­fähiges Glas­faser­netz ange­bunden sein. Denn typi­sche 5G-Anwen­dungen wie Signale beim auto­nomen Fahren müssen mit so einer nied­rigen Latenz von unter einer Milli­se­kunde über­tragen werden, dass kein Unfall passiert.

In einem Blogein­trag berichtet die Telekom darüber, wie sie die Glas­fa­ser­netze jetzt schon für den in den kommenden Jahren zu erwar­tenden Ansturm der Daten­menge fit macht. Dafür werden schon jetzt Kapa­zi­täten gebaut, die viel­leicht erst in einigen Jahren benö­tigt werden.

Telekom arbeitet mit Corning zusammen

Das neue System von Corning bei der Telekom in Frankfurt Das neue System von Corning bei der Telekom in Frankfurt
Bild: Telekom
Bei der Aufrüs­tung von Ver­mittlungs­stellen arbeitet die Telekom mit dem US-ameri­kanischen Unter­nehmen Corning zusammen, das in der Öffent­lich­keit eigent­lich eher für das Gorilla-Display­glas bei Smart­phones bekannt ist. Corning gehört aber auch zu den führenden Entwick­lern von Glas­faser-Technik.

Ein Telekom-Mitar­beiter spricht in einem Videobe­richt davon, dass in Zukunft auch bei der Telekom das "Edge Compu­ting" wich­tiger wird: Das heißt. Die Entfer­nung vom "Endgerät" des Anwen­ders bis zur Vermitt­lungs­stelle muss kürzer werden, um Störungen einzu­dämmen und Daten­ver­luste auf dem Trans­portweg zu verrin­gern. Die Telekom baut zusätz­lich zu den großen zentralen Rechen­zen­tren vermehrt klei­nere dezen­trale Rechen­zen­tren in der Fläche, wo Daten­ströme - beispiels­weise aus den LTE- und 5G-Netzen - früh­zeitig in leis­tungs­fä­hige Glas­fa­ser­netze umge­leitet werden.

In einem gemein­samen Pilot­pro­jekt mit Corning werden in Deutsch­lands modernster Telekom-Vermitt­lungs­stelle in Frank­furt-Ginn­heim bereits jetzt Baugruppen einge­setzt, die die bis etwa 2025 zu erwar­tenden Daten­ströme bewäl­tigen können. Denn laut Prognosen soll bis dahin der Daten-Traffic jähr­lich um rund 30 Prozent steigen.

Deut­lich mehr Netz-Kapa­zität auf derselben Fläche

Die neuen Multi­ver­tei­ler­sys­teme von Corning sind auf Geschwin­dig­keiten von bis zu 400 Gigabit pro Sekunde ausge­legt. Bisher konnte in den Rechen­zen­tren der Telekom pro Kabel nur ein Dienst über­tragen werden. Wurde ein neuer Dienst kreiert, musste jedes Mal aufwendig die Vermitt­lungs­stelle ausge­baut werden. Nun sind es mit dem neuen System vier Dienste pro Kabel.

Bislang konnte die Telekom einen Tech­nik­schrank mit 730 Diensten bestü­cken, in Zukunft sind es über 3000. Das ist mehr Über­tra­gungs­ka­pa­zität auf der glei­chen Fläche. Außerdem kann die Telekom damit Netz­ka­pa­zi­täten für spätere Dienste reser­vieren, die jetzt viel­leicht noch gar nicht erfunden sind.

Die neuen Systeme von Corning sollen sich werk­zeug­frei in Betrieb nehmen lassen, das soll bei der Instal­la­tion bis zu 90 Prozent Zeit sparen. Und auch später sollen Erwei­te­rungen und Aktua­li­sie­rungen deut­lich schneller vonstatten gehen.

Modernste Telekom-Vermitt­lungs­stelle in Frank­furt im Video

In einem sepa­raten Artikel haben wir erläu­tert, welche Internet-Geschwin­dig­keit Sie für welchen Dienst benö­tigen.

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