Chatbot

Microsoft bringt Bing-Chatbot mit KI aufs Smartphone

Mit dem gezielten Einsatz von künst­licher Intel­ligenz versucht Micro­soft derzeit, Google aus dem Zentrum des Inter­nets zu verdrängen. Und da die Mehr­zahl der Such­abfragen mobil erfolgt, nimmt der Konzern nun das iPhone und die Android-Smart­phones ins Visier.
Von dpa /

Microsoft: KI bei Bing, Edge-Browser und Skype Microsoft: KI bei Bing, Edge-Browser und Skype
Bild: Microsoft
Micro­soft bringt den KI-Chatbot seiner rund­erneu­erten Such­maschine Bing auch auf die Smart­phone-Platt­formen Android und iOS. Das kündigte das Unter­nehmen heute in einem Blog­ein­trag an. Außerdem will der welt­größte Soft­ware­kon­zern auch seinen Browser Edge für Smart­phones sowie seine Video­tele­fonie-Soft­ware Skype mit Funk­tionen künst­licher Intel­ligenz ausstatten.

Micro­soft hatte die ersten Schritte seiner umfas­senden KI-Offen­sive in Koope­ration mit dem Start-up OpenAI vor zwei Wochen ange­kün­digt. Micro­soft verspricht, dass Bing verläss­liche Quellen aus dem Netz zusam­men­fasst, um den Nutze­rinnen und Nutzern eine einzelne Antwort statt einer langen Liste von Links zu geben.

Die Entwick­lungen rund um KI bei Bing

Ähnlich wie beim Text­roboter ChatGPT von OpenAI beein­druckte der Bing-Chatbot in der Erpro­bungs­phase vor allem durch eloquente Antworten. Er lieferte aller­dings auch manchmal fehler­hafte oder frei erfun­dene Fakten. In einigen Fällen sorgte der Bing-Chatbot wiederum mit spon­tanen Liebes­bekun­dungen und patzigen Antworten für Aufsehen. Danach schränkte Micro­soft die Nutzung des Chat­tools für läng­liche Dialoge ein, die sich als beson­ders fehler­anfällig erwiesen hatten.

Microsoft: KI bei Bing, Edge-Browser und Skype Microsoft: KI bei Bing, Edge-Browser und Skype
Bild: Microsoft
Micro­soft hat in der Erpro­bungs­phase den Zugang zum neuen Bing nicht komplett geöffnet, sondern viele Inter­essenten auf eine Warte­liste gesetzt. Man habe aber inzwi­schen mehr als eine Million Menschen aus 169 Ländern von der Warte­liste begrüßen können, schrieb Micro­soft-Manager Yusuf Mehdi. "Wir erwei­tern die Preview jeden Tag um weitere Personen." Das Feed­back zu den neuen Funk­tionen sei positiv: "71 Prozent der Test­teil­nehmer gaben dem neuen Bing einen "Daumen hoch" für die neuen Such- und Antwort­funk­tionen."

Einfach Anfrage in die App spre­chen

Die Bing-Such­anfragen auf dem Smart­phone müssen nicht einge­tippt, sondern können diktiert werden. Gleich­zeitig kann die neues Bing Mobile App die Antworten nicht nur als geschrie­benen Text anzeigen, sondern auch vorlesen. Das neue Bing und der Edge-Browser für Mobil­tele­fone könnten "als Co-Pilot für das Internet dienen", auch wenn man nicht an einem Desktop-Computer sitze, erklärte Mehdi. Die KI-Funk­tionen in Skype sollen dazu dienen, um die soziale Kommu­nika­tion mit Freunden und Familie zu verbes­sern.

Micro­soft unter­nimmt mit der KI-Initia­tive nicht nur einen Versuch, bei der Internet-Suche wieder rele­vanter zu werden, sondern auch bei den Web-Brow­sern. Nach den Berech­nungen des Markt­for­schungs­unter­neh­mens Stat­counter kommt Google bei der Inter­net­suche derzeit auf einen Anteil von knapp 93 Prozent, während Micro­soft mit Bing nur bei drei Prozent liegt. Ähnlich schlecht sieht es bei den Brow­sern aus: Hier führt Google Chrome mit 65,4 Prozent vor Safari (Apple) mit 18,7 Prozent. Micro­soft landet mit Edge bei 4,5 Prozent Markt­anteil.

Der Text­roboter ChatGPT hat Künst­liche Intel­ligenz auf einen Schlag bekannter gemacht. Kann er nur übers Internet genutzt werden? Nein: Ein deut­sches Unter­nehmen macht ChatGPT per Telefon abfragbar.

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