Kampfansage

Preiswertere Geräte: Windows 8.1 with Bing kommt

Microsoft-Mitarbeiter Brandon LeBlanc bestätigt in einem Blogeintrag die Existenz von Windows 8.1 with Bing. Wir zeigen, was an diesem System besonders ist. Ist die Strategie von Microsoft sinnvoll und wen will der Konzern mit dem Angebot locken?
Von Kaj-Sören Mossdorf

Windows 8.1 künftig wieder mit Startmenü. Windows 8.1 künftig wieder mit Startmenü
Screenshot: Microsoft
Anfang März gab es bereits deutliche Indizien für die Existenz von Windows 8.1 with Bing. Nun ist es bestätigt: Microsoft wird künftig eine spezielle Windows-Version mit keinen beziehungsweise sehr günstigen Lizenzkosten anbieten. Der Konzern aus Redmond will Hersteller so animieren, günstigere Geräte mit Windows zu produzieren. Auf der Entwicklerkonferenz Build im April dieses Jahres, auf der auch Windows Phone 8.1 sein Debüt hatte, kündigte der Konzern bereits an, dass das Betriebssystem für Smartphones und Tablets mit einer Bildschirmdiagonale von 9 Zoll kostenlos angeboten werden wird.

Windows 8.1 künftig wieder mit Startmenü. Windows 8.1 künftig wieder mit Startmenü
Screenshot: Microsoft
Wie der Microsoft-Mitarbeiter Brandon LeBlanc in einem Blogeintrag nun bestätigte, wird es sich bei Windows 8.1 with Bing um eine vollwertige Windows-Version handeln. Der einzige Unterschied: Die Suche des Internet-Explorers ist automatisch auf Microsofts eigenen Suchdienst Bing eingestellt. Wer jetzt vor die Wettbewerbskommission der Europäischen Union wegen unfairem Monopolismus ziehen will, den können wir aber beruhigen. Käufer eines Gerätes, auf dem Windows 8.1 with Bing vorinstalliert ist, können diese Einstellung anpassen und ihre favorisierte Suchmaschine einstellen. LeBlanc verrät weiter, dass manche der Geräte mit einer kostenlosen Ein-Jahres-Lizenz der Bürosuite Office 365 auf den Markt kommen werden. Dies gelte insbesondere für Tablets.

Kampf um die Gunst der Entwickler

Microsoft hofft dabei auf lange Sicht, dass nicht nur Endkunden von dieser neuen Version profitieren werden. Der Konzern wünscht sich außerdem, dass die Plattform für Entwickler (wieder) attraktiver wird. Schließlich lassen sich neue Kunden nur dann gewinnen, wenn ihre Lieblingsapp für das System bereit steht. Was die Beziehung zu Entwicklern angeht, deutet sich seit einiger Zeit ein massiver Kurswechsel bei Microsoft an. Nicht nur wurden die Teilnehmer der Build-Konferenz mit einem Geschenkgutschein für den Online-Store des Herstellers und einer Xbox One bedacht, das Unternehmen stellte auch einige seiner Tools unter einer Opensource-Lizenz zur Verfügung.

Dass sich der Kampf um Entwickler verschärft, liegt - wie oben angedeutet - vor allem daran, dass Kunden ihre Hardware nicht mehr unbedingt nach ihrer Leistung wählen, diese ähnelt sich oftmals ohnehin, sondern zunehmend auch auf Design und App-Angebot achten. Gerade im Tablet-Bereich setzten viele Hersteller in der Vergangenheit vor allem deshalb auf Android, da das System Lizenzkosten-frei ist und sich anpassen lässt. Ein kostenfreies beziehungsweise kostengünstiges Windows-System soll diesem Trend vermutlich entgegenwirken und Chromebooks, als Notebooks mit Googles Chrome OS, im Keim ersticken. Ob Microsoft dies gelingt, wird die Zukunft zeigen.

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