Online-Kriminalität

Kriminelle nutzen populäre Suchanfragen aus

Unseriöse Suchergebnisse können zu Trojanern führen
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Trojaner werden über populäre Treffer von Suchmaschinen verteilt Trojaner werden über populäre Treffer von Suchmaschinen verteilt
Bild: dpa
Ob heiß diskutierte Fern­seh­serien oder günstige Flug­reisen: Kriminelle wissen genau, was im Inter­net gerade populär ist. Diese Erkennt­nisse nutzen sie, um gefähr­liche Trojaner zu ver­breiten. Darauf weist die Computer­zeitschrift "Chip" (Ausgabe 12/2013) hin. Schädlinge lauern demnach vor allem auf Seiten, die als Ergebnis für bestimmte Such­anfragen angezeigt werden. Im Test war das zum Bei­spiel bei der Suche nach der US-Serie "Breaking Bad" der Fall. In der Regel lauert die Gefahr allerdings nicht direkt auf der Seite, sondern versteckt in einem Download, der Nutzern beim Besuch angeboten wird.

Ergebnisse können zu unseriösen Seiten führen

Trojaner werden über populäre Treffer von Suchmaschinen verteilt Trojaner werden über populäre Treffer von Suchmaschinen verteilt
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Außerdem können Internetnutzer von Suchmaschinen aus leicht zu Abzock-Seiten gelangen. Das passiert den Angaben nach zum Beispiel häufig, wenn man nach günstigen Flügen, Ver­sicherungs­tarifen oder Krediten sucht. Dabei bedienen sich die Be­treiber eines eigentlich für kommerzielle Anbieter erdachten Verfahrens. Sie optimieren ihre Webseiten so, dass sie bei Google, Yahoo oder Bing oben in der Trefferliste erscheinen. Die Er­gebnisse können dann zu unseriösen An­geboten führen, die dem Nutzer unerwünschte Zusatz­kosten unterjubeln, etwa beim Buchen einer Reise. Anderswo drohen nach einem falschen Klick kosten­pflichtige Abos für Download­portale oder Desktop-Wallpaper sowie nervige Toolbars, die den Browser die den Browser un­über­sichtlich, langsam und verwund­bar für An­griffe machen.

Wer sich davor schützen will, sollte daher besonders bei populären Such­anfragen die Augen offen halten. Zusätz­liche Sicher­heits­maßnahmen bieten Browser wie Chrome und Firefox: Hier sollte der Nutzer in den Ein­stellungen zum Beispiel die Funktion "Click-to-play" aktivieren. Damit werden Plug-ins, die ein mögliches Einfalls­tor für Schad­software sein können, nur noch ausgeführt, wenn der Anwender das per Klick bestätigt. Nobert Pohlmann, Direktor des Instituts für Internet-Sicher­heit an der Fach­hoch­schule Gelsen­kirchen, empfiehlt daher, eine Browser-Erweiterung wie Web of Trust (WOT) für Chrome oder Firefox zu installieren.

Anmerkung 3. November 2016: Das Browser-Addon "Web of Trust" wurde in Zusammenhang mit umfangreichen Ausspäh-Aktivitäten gebracht, über die zuerst der NDR berichtete. Der Hersteller wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Der Empfehlung des Addon schließt sich teltarif.de daher nicht an. Anmerkung Ende

Bekannt ist diese Gefahr allerdings schon seit mehreren Jahren. Seit jeher haben die Nutzer nach Experten­meinung kaum eine Chance, an den Such­er­gebnissen zu erkennen, ob es sich um eine gefälschte Seite mit verseuchten Inhalten handelt. Such­er­gebnisse sollten daher stets mit gesundem Menschen­verstand betrachtet werden.

Auch der teltarif.de-Ratgeber gibt nützliche Tipps bei der Nutzung von Such­maschinen.

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