Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz Highspeed

Tele-Columbus-Tochter versorgt ganzen Ort mit 1-GBit/s-Anschlüssen

108 Kilometer Netz für 59 Ortsteile: Eine Tele-Columbus-Tochter bietet jetzt Anschlüsse mit 1 GBit/s an - allerdings zu stolzen Preisen. Wir geben Ihnen die Details.
Von Thorsten Neuhetzki

Nur mit Glasfaserkabeln ist derzeit ein Angebot von 1GBit/s möglich. Nur mit Glasfaserkabeln ist derzeit ein Angebot von 1GBit/s möglich.
Foto: dpa
Die Tele-Columbus-Tochter Kabel & Medien Service (KMS) bietet ab sofort nach eigenen Angaben im bayerischen Markt Indersdorf flächendeckend Internetbandbreiten von 1 GBit/s an. Der Tarif dafür ist jedoch deftig.

Das neue Highspeed-Surfen wird durch ein neues kommunales Breitbandnetz ermöglicht. Es wurde wie berichtet Ende Juni 2016 nach zwei Jahren Bauzeit zwischen Planung und Fertigstellung in Betrieb genommen. Technologiepartner, Betreiber und Vermarkter des Netzes ist KMS. Das kommunale Netz erreicht nach Angaben der Muttergesellschaft mit seiner Gesamtlänge von 108 Kilometern Gewerbebetriebe sowie rund 3500 Haushalte in allen 59 Ortsteilen der etwa 10 000 Einwohner zählenden Marktgemeinde.

Zum Start waren in dem Glasfaser-Netz "nur" Anschlüsse mit 100 MBit/s buchbar. Im August vergangenen Jahres erhöhte KMS die maximal mögliche Bandbreite für die Kunden dann auf 400 MBit/s. Nun erfolgt, wie angekündigt, die Freischaltung der Bandbreiten von bis zu 1000 MBit/s für die angeschlossenen Haushalte.

So viel kostet surfen mit 1 GBit/s

Nur mit Glasfaserkabeln ist derzeit ein Angebot von 1GBit/s möglich. Nur mit Glasfaserkabeln ist derzeit ein Angebot von 1GBit/s möglich.
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Doch wer den Anschluss buchen will, braucht ein strapazierfähiges Konto. Während der Tarif cablesurf 100 mit 100 MBit/s Down- und 10 MBit/s Upstream samt Telefonanschluss noch 39,95 Euro monatlich kostet, verlangt KMS für den 400er-Anschluss mit 40 MBit/s Upstream schon 89,95 Euro monatlich. Wer 1 GBit/s nutzen möchte, der zahlt 199,95 Euro monatlich für den Tarif. Hinzu kommen - wenn gewünscht - 5 Euro für eine Telefonflatrate sowie ein offenbar nicht abbestellbarer Medienkonverter für weitere 95 Cent im Monat. Fernsehen und ein Router kosten ebenfalls extra, zu Bereitstellungskosten macht der Anbieter keine Angaben. Informationen gibt es auf einer speziellen Webseite für Markt Indersdorf

Die Tele-Columbus-Gruppe investiert nach eigenen Angaben massiv in die Modernisierung ihrer Kabelnetze und stellt ihr langjähriges Know-How darüber hinaus für kommunale Breitbandprojekte im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung – sei es als Betreiber kommunaler Eigennetze wie in Markt Indersdorf, Raunheim oder der Elbmarsch oder bei Ausbauvorhaben mit Fördermitteln zur Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke wie in Münnerstadt, Soyen oder Burtenbach. Auch in Kooperation mit kommunalen Unternehmen und Stadtwerken wie in Ismaning, Aschheim oder Dorfen wird ausgebaut. Zusätzlich gibt es eigenwirtschaftliche Ausbauprojekte als Partner von Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften wie in Potsdam, Kirchheimbolanden oder Eberswalde. Tele Columbus ist damit nach Vodafone und Unitymedia der drittgrößte Kabelnetzbetreiber in Deutschland.

Ob ein Privathaushalt heute wirklich schon Datenraten von 1 GBit/s im Downstream benötigt, ist fraglich. Eine Einschätzung, welche Bandbreite ein Haushalt benötigt, geben wir Ihnen in unserem Ratgeber.

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