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iPad mit ohne 4G: Apple muss in Australien Millionen zahlen

Gericht verurteilt Apple wegen irreführender Werbung
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Wurde in Australien mit 4G-Funktion beworben, ohne dass ein Käufer die Option nutzen konnte: Das neue iPad. Wurde in Australien mit 4G-Funktion beworben, ohne dass ein Käufer die Option nutzen konnte: Das neue iPad.
Bild: Apple / Montage: teltarif.de
Apple muss wegen einer irreführenden iPad-Werbung in Australien eine Millionen-Strafe zahlen. Das Unternehmen hatte in der Werbung für seinen neuesten iPad von März bis Mai behauptet, das Gerät sei mit dem mobilen 4G-Datennetzwerk (LTE) kompatibel. Allerdings funkt das LTE-Netzwerk in Australien auf anderen Frequenzen als in den USA. Deshalb kann auf dem fünften Kontinent LTE mit dem iPad nicht genutzt werden.

Apple iPad 3 4G

Das Unternehmen habe dies gewusst, urteilte ein australisches Gericht heute. Das Mutterhaus in den USA habe aber auch für Australien auf dem Werbeslogan "iPad mit Wifi und 4G" bestanden, der weltweit genutzt werde.

Urteil mit Warnung an Werbemacher

Wurde in Australien mit 4G-Funktion beworben, ohne dass ein Käufer die Option nutzen konnte: Das neue iPad. Wurde in Australien mit 4G-Funktion beworben, ohne dass ein Käufer die Option nutzen konnte: Das neue iPad.
Bild: Apple / Montage: teltarif.de
"Solches Verhalten ist schwerwiegend und nicht akzeptabel", sagte Richter Bromberg. Problematisch sei auch, dass Apple dem weltweit gleichen Auftreten höhere Priorität eingeräumt habe, als darauf zu achten, dass die Werbekampagne den lokalen Bedingungen und Gesetzen in Australien entspreche. Im Urteil des australischen Gerichts findet sich die Warnung, dass globale Kampagnen auf den regionalen Markt abgestimmt werden müssen. Für australische Verbraucher seien die lokalen Bedingungen ausschlaggebend.

Apple muss deshalb 2,25 Millionen Australische Dollar (1,8 Millionen Euro) Strafe zahlen. Die Strafe berücksichtige auch, dass Apple als globales Unternehmen über gewaltige Ressourcen verfügt. Die Strafe müsse daher hoch genug sein, um auch neue Verstöße gegen die Gesetze Australiens wirksam zu unterbinden.

Das Verfahren wurde von der Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) angestrengt. Die unabhängige Behörde wacht in Australien über faire Wettbewerbsbedingungen. Die Verfahrenskosten für die ACCC betrugen 300 000 Australische Dollar (241 000 Euro), die aber von Apple übernommen werden.

Apple hat inzwischenden Käufern eines neuen iPads in Australien angeboten, die Geräte wieder zurückzunehmen und den Kaufpreis zu erstatten. Außerdem versah das Unternehmen die Verpackungen des neuen iPads mit einem Aufkleber, auf dem darauf hingewiesen wird, dass das iPad nicht mit den derzeit in Australien eingesetzten 4G-Netzwerken (LTE und WIMAX) kompatibel ist. Laut Angaben der ACCC hat Apple das Urteil akzeptiert und den Strafen zugestimmt.

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