Breitbandausbau

Glasfaserausbau: Köln kann nicht nur Karneval

Passend zum Karne­vals­auf­takt am 11. November hat NetCologne dafür gesorgt, dass die Rhein­metro­pole nicht nur aus närri­scher Sicht in der ersten Liga spielt. Die TK-Tochter der Kölner Stadt­werke hat nun auch am Alter Markt, Hoch­burg des karne­valis­tischen Trei­bens in der Domstadt, Glas­faser verlegt.
Von Marc Hankmann

Mit dem Ende Oktober 2022 abge­schlos­senen Ausbau am Alter Markt sowie auf dem Areal rund um die Kirche Groß St. Martin sind in diesem Jahr weitere 1000 Kölner Haus­halte und 130 Gewer­betrei­bende ans Glas­faser­netz ange­schlossen worden. „Mit über 29.000 verlegten Kilo­metern in der Stadt und der Region entspricht unser Glas­faser­netz einer Strecke von Köln bis Austra­lien und wieder zurück“, sagt NetCologne-Geschäfts­führer Timo von Lepel. „Damit bieten wir in Köln bereits jetzt das mit Abstand dich­teste Glas­faser­netz.“

Laut NetCologne sind 72 Prozent der Kölner Haus­halte ans Netz des TK-Unter­neh­mens ange­schlossen. Im aktu­ellen Smart-City-Ranking des Bran­chen­ver­bands Bitkom liegt Köln auf Platz 4 von insge­samt 81 Städten.

„Unser Ziel ist es, perspek­tivisch allen Kölne­rinnen und Kölnern Glas­faser-Internet anzu­bieten“, erklärt von Lepel. Das geht aller­dings nicht ohne staat­liche Förde­rung. Im Früh­jahr erhielt NetCologne den Zuschlag für den geför­derten Ausbau von bisher schlecht versorgten Adressen, soge­nannte „weiße Flecken“.

Die Förder­summe für das Projekt beläuft sich auf insge­samt 33 Millionen Euro, wobei 50 Prozent vom Bund, 40 Prozent vom Land NRW und 10 Prozent von der Stadt selbst getragen werden. Der Abschluss des Ausbaus im Rahmen der Förder­vor­gaben erfolgt bis zum Sommer 2025. Als nächstes starten die Ausbau­arbeiten in Köln-Dell­brück.

Voda­fone baut eigen­wirt­schaft­lich und mit Förder­gel­dern aus

Den Start des Glasfaserausbaus von Vodafone und Meridiam in Wiesbaden wollte Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus (Mitte) nicht verpassen Den Start des Glasfaserausbaus von Vodafone und Meridiam in Wiesbaden wollte Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus (Mitte) nicht verpassen
Foto: Vodafone
Karneval wird aber nicht nur am Rhein gefeiert, sondern auch am Main, wenn­gleich nicht Wies­baden, sondern eher Mainz hier als närri­sche Hoch­burg gilt. Das dürfte für Voda­fone aber weniger eine Rolle spielen. Am 10. November 2022 erfolgte der offi­zielle Spaten­stich für den Glas­faser­ausbau in Hessens Landes­haupt­stadt. Bis Ende 2024 will Voda­fone 15.000 Haus­halte anschließen. Die ersten Kunden sollen Ende 2023 bereits über ihre neuen Glas­faser­anschlüsse im Internet surfen können.

In Wies­baden inves­tiert Voda­fone gemeinsam mit Investor Meri­diam einen zwei­stel­ligen Millio­nen­betrag. Im Orten­aukreis nutzen beide Partner auch die staat­liche Förde­rung, um bis 2025 rund 10.000 Haus­halte mit Glas­faser zu versorgen. Daneben werden weitere 15.000 Haus­halte eigen­wirt­schaft­lich ange­schlossen. Der Ausbau liegt laut Voda­fone im Zeit­plan.

In Oppenau Höfle wurde nun der erste Point of Presence (PoP) aufge­stellt. Die erste Vorver­mark­tungs­phase für 2000 Haus­halte ist abge­schlossen, die zweite für weitere 8000 Haus­halte startet Anfang  2023. Etwas weiter nörd­lich baut Voda­fone zudem in Achern bis Ende 2024 für 12.000 Haus­halte Glas­faser­anschlüsse.

ENTEGA und goetel sorgen für Glas­faser in Hessen

Gemeinsam mit Bauleiter Mentor Godeni, goetel-Projektleiter Cihan Özer und Lilith Burghardt, Projektleiterin Kommunalvertrieb der goetel, setzt Ortsbürgermeister Axel Ambrosy den ersten Spatenstich für den Glasfaserausbau in Kreiensen (v. l. n. r.) Gemeinsam mit Bauleiter Mentor Godeni, goetel-Projektleiter Cihan Özer und Lilith Burghardt, Projektleiterin Kommunalvertrieb der goetel, setzt Ortsbürgermeister Axel Ambrosy den ersten Spatenstich für den Glasfaserausbau in Kreiensen (v. l. n. r.)
Foto: www.goetel.de/Alexander Obisjuk
Noch weiter im Norden ist der Netz­betreiber goetel aktiv. Im südnie­der­säch­sischen Krei­ensen, einem Orts­teil der Stadt Einbeck, wurde unlängst gemeinsam mit Orts­bür­ger­meister Axel Ambrosy der Glas­faser­ausbau mit dem ersten Spaten­stich eröffnet. Von den 46 Einbe­cker Orts­teilen hat goetel bereits 14 ans Netz gebracht. In vier weiteren läuft derzeit die Glas­fase­rer­schlie­ßung.

Darüber hinaus hat goetel im hessi­schen Vogels­berg­kreis sowohl im Homberger (Ohm) Stadt­teil Dannenrod als auch im Kirtorfer Stadt­teil Lehr­bach das Glas­faser­netz aktiv geschaltet. „Unser Ziel ist es, das gesamte Stadt­gebiet mit Glas­faser zu versorgen“, kündigt goetel-Regio­nal­leiter Gerhard Peylo weitere Ausbau­maß­nahmen in Kirtorf an.

Mit dem offiziellen Spatenstich begann Anfang November 2022 der Glasfaserausbau der ENTEGA in Darmstadt Mit dem offiziellen Spatenstich begann Anfang November 2022 der Glasfaserausbau der ENTEGA in Darmstadt
Foto: ENTEGA/www.simonmotz-fotografie.com
Dieses Ziel verfolgt auch der Energie- und Tele­kom­muni­kati­ons­ver­sorger ENTEGA in Darm­stadt. Bis zum Jahr 2029 plant das Unter­nehmen, hier rund 60 Millionen Euro in den Ausbau seines Glas­faser­netzes zu inves­tieren. Im Darm­städter Edel­stein­viertel erfolgte Anfang November 2022 der offi­zielle Spaten­stich.

Neben 16 Gewer­bemisch­gebieten und 11 Privat­schulen schließt ENTEGA in Darm­stadt rund 13.000 Wohnungen der bauverein AG bis Mitte 2024 an. Im Zuge der Stre­cken­füh­rung bietet die ENTEGA allen Haus­halten und Unter­nehmen auf dem Weg zu den bauverein-Liegen­schaften eben­falls einen Glas­faser­anschluss an.

In einer weiteren Meldung geht es um: Breit­band­ausbau: Telekom auf der Über­hol­spur.

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